Beide Teams haben vor dem Auftritt in der Seelower Sparkassen-Arena 29 Zähler auf der Habenseite. Noch beträgt der Rückstand auf Liga-Primus TSV Einheit Bernau acht Punkte und sollte möglichst nicht weiter anwachsen. Dennoch verfällt Seelows Vereinschef Roland Bienwald keineswegs in Pessimismus. "Unser Trainer Peter Flaig hat in mühsamer, akribischer Arbeit nach dem Abstieg aus der Oberliga wieder eine schlagkräftige Mannschaft geformt. Wir sind zweifelsfrei auf einem guten Weg", so der Victoria-Chef. Ähnlich sieht es Teamchef Jens Gundlach, der einen wiederentdeckten Mannschaftsgeist ausgemacht hat. "Wir müssen uns einfach auf die Tugenden konzentrieren, die uns in den vergangenen Jahren so stark gemacht haben. Jeder muss sich auf die ihm zugedachte Aufgaben fokussieren, auch oder gerade das Umfeld", lautet Gundlachs Forderung vor dem richtungsweisenden Spiel gegen die Hussitenstädter.
Die Gästeelf des sympathischen Übungsleiters Nico Thomaschweski hatte zuletzt im Barnimderby gegen die SG Klosterfelde den vermeintlich sicher geglaubten Heimerfolg in letzter Sekunde noch aus der Hand gegeben und musste sich mit einem 2:2-Remis begnügen. Auch die Seelower kamen über eine Nullnummer im Gastspiel  beim TuS Sachsenhausen nicht hinaus. So ganz hat Victoria-Boss Bienwald das Remis noch nicht abgehakt. "Es ist schade, dass wir uns in Sachsenhausen nicht durchsetzten konnten und zwei Punkte gelassen haben. Für uns geht es in erster Linie um positive Ergebnisse", meint Bienwald, der nach einer Begehung grünes Licht für das Spiel in der Sparkassen-Arena gab. "Auf der Baustelle in der Robert-Koch-Straße wäre die Begegnung eher ein Provisorium. Daher haben wir beschlossen, erstmals in diesem Jahr im großen Stadion aufzulaufen."
Die Premiere des Jahres 2019 in der Sparkassen-Arena startet unter Flutlicht um 19.30 Uhr.
Im Spitzenspiel der Fußball-Brandenburgliga wird der Tabellenzweite 1. FC Frankfurt beim Drittplatzierten MSV Neuruppin am Sonnabend um 14 Uhr vorstellig.
"Wir wollen dort schon was mitnehmen", sagt Jan Mutschler. Der Trainer des 1. FCF kann allerdings nur fest die Daumen drücken. Eine Virusinfektion setzt ihn wie Robin Grothe noch bis nächste Woche außer Gefecht. Auch Björn Keller sieht nach dem 2:0-Sieg in Lübben keinen Grund, im Volksparkstadion reservierter oder gar ängstlich in das Spitzenspiel zu gehen. "Wir sind 13 Mal in Folge ungeschlagen und deshalb selbstbewusst genug, unser Spiel durchzubringen", so der Assistentscoach der Oderstädter (2./35). Der Druck liegt bei den Gastgebern (3./32), die zuletzt schwächelten und zwei Niederlagen einstecken mussten: 1:3 beim FSV Bernau, 0:1 in Sachsenhausen.
Die Oderstädter haben im Übrigen noch einige Rechnungen mit den Fontanestädtern offen. Nicht nur die Gesamtbilanz seit 2003/04 ist negativ (3-4-9). In der 2. Runde des Landespokals im September hatte sich der 1. FCF nach dramatischem Elfmeterschießen mit 6:7 (1:1, 2:2) beugen müssen. Und eine Woche später verlor er das Hinrundenspiel gegen den MSV durch ein Tor von Kapitän Marcel Weckwerth mit 0:1. "Das ist noch in den Köpfen, und unsere Männer brennen auf Revanche", weiß Keller. Der letzte "Dreier" gelang den Gästen am 1. Mai 2015 in Neuruppin. Artur Aniol hatte in der 90. Minute für den einzigen Treffer des späteren Oberliga-Aufsteigers gesorgt.
Für die kommende Oberliga-Saison2019/2020 haben fürsorglich gleich die besten Fünf des jetzigen Gesamtklassements als Aufstiegskandidaten fristgemäß beim NOFV gemeldet: Spitzenreiter TSG Bernau (37 Punkte), der 1. FCF und Neuruppin sowie Oranienburg und Seelow (beide 29).
Mit dem frischen Selbstvertrauen des wichtigen 1:0-Heimerfolges im Kellerduell gegen Falkensee-Finkenkrug nehmen Roman Sedlak und seine Mannen von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf die Aufgabe beim Tabellenvierten Oranienburger FC Eintracht in Angriff. Die Platzherren kamen zuletzt beim in Werder über ein 0:0 nicht hinaus und büßten im Titelrennen zwei wichtige Zähler ein. Dementsprechend sollten sich die Blau-Weißen schon auf eine stürmische Eintracht-Truppe einstellen.