Der SV Victoria Seelow hat es im Spiel gegen Union Klosterfelde richtig spannend gemacht und erst in der Schlussphase die Partie für sich entschieden. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit stand es noch 1:1. Und was sagte Seelows Trainer Peter Flaig nach dem Spiel, als alle auf Seelower Seite sich jubelnd in den Armen lagen ganz gelassen und ruhig?: "Ich wusste, dass wir gewinnen".
Er ist ganz offensichtlich ein Mann mit guten Nerven, denn immerhin wäre nach dem zwischenzeitlichen Unentschieden die Meisterschaft in Gefahr und der erste Tabellenplatz in der Liga vorerst auch futsch gewesen. Erster Gratulant bei Peter Flaig war übrigens Vereinspräsident Roland Bienwald. Er sagte: "Mensch Peter, das mit der Einwechslung war eine taktische Meisterleistung und zum absolut richtigen Zeitpunkt." Flaigs Joker war an diesem Abend Nabiel Nasser, der für den bis dahin glücklosen Robert Budzalek kam. Das 2:1 gehörte aber mindestens zur Hälfte dem besten Spieler auf dem Platz Marcel Georgi. Sein Schuss ging an den Pfosten und den zurückspringenden Ball versenkte Nasser im Klosterfelder Tor.
Doch bis zu diesem Moment war es ein langer Weg für Victoria. Gespielt wurde auf Kunstrasen und beide Teams fanden schwer in die Partie. Vieles blieb dem Zufall überlassen und so richtig gute Spielzüge gab es auf beiden Seiten lange nicht zu sehen. Klosterfelde versuchte überwiegend, seine beiden Sturmspitzen Lukas Bianchini sowie Raif Yaman gut in Szene zusetzen. Doch Rick Drews  und Sebastian Lawrenz in der Seelower Innenverteidigung ließen das recht wenig zu.
Klosterfelde geht in Führung
Etwas überraschend fiel das 1:0 (20.) für die Klosterfelder, die vor allem im Abwehrbereich ihre Stärken hatten. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite von Dennis Aerts war im Fünfmeterraum der Seelower Yaman völlig frei und konnte einschießen. Nahezu im Gegenzug hatte Dawid Jankowski Pech. Sein schöner Schuss mit dem Außenrist flog nur ganz knapp am linken Klosterfelder Pfosten vorbei. Minuten zuvor traf Anastasios Alexandropoulos per Kopfball nur das Klosterfelder Lattenkreuz. Seelow rannte pausenlos das von Jeremy Henstch gehütete Tor an. Chancen hatten Sebastian Jankowski, Pawel Noga und Marcel Georgi bevor kurz vor der Halbzeit Sebastian Lawrenz ausgleichen konnte. Es war fast schon eine typische Szene. Nach dem Eckball von Sebastian Jankowski befanden sich fast alle Spieler im Klosterfelder Strafraum. Lawrenz stieg am höchsten und konnte wuchtig einköpfen.
Das Anrennen der Seelower sollte sich im zweiten Durchgang fortsetzen. Jankowskis Freistoß ins kurze Eck parierte Henstch großartig. Seelow war klar besser, musste aber auf die Konter der Gäste aufpassen. Den besten hatte sie in der 58. Spielminute, als Yamann und Bianchini auf das Seelower Tor stürmten. Im Abschluss vertendelten sie den Ball aber.
Jankowski verschießt Elfmeter
Nach knapp einer Stunde Spielzeit hätte Victoria dann endgültig die Partie an sich reißen können. Nach einem Foul im Strafraum von Steven Nowark an Seelows Anastasios Alexandropoulos entschied Schiri Nico Dreschkowski sofort auf Elfmeter. Den Schuss von Sebastian Janwkoski konnte Hentsch parieren.
Jetzt lief den Seelowern die Zeit weg und auch die Kräfte ließen merklich nach. Das Anrennen und das hohe Tempo machten sich bemerkbar. Doch der Wille siegte schließlich und wurde auch belohnt. Nach dem 2:1-Führungstreffer gab es noch ein Geschenk der Klosterfelder, die Mariusz Wohlbaum regelrecht dazu einluden, seinen neunten Saisontreffer zu erzielen.
Klosterfeldes Trainer Gerd Pröger sagte nach dem Spiel: "Mit der Leistung meiner Männer bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Glückwunsch an Seelow. Sie haben wirklich gut gespielt." Und Peter Flaig? "Jetzt haben wir noch drei Auswärtsspiele und dann wird man sehen, ob wir immer noch oben stehen
Seelow: Pavels Dorosevs – Dawid Jankowski, Sebatian Lwarenz, Rick Drews, Simeon Apostolow – Pawel Noga (76. Piotr Rymar),  Anastasios Alexandropoulos, Marcel Georgi – Robert Budzalek (69. Tobi Labes), Mariusz Wohlbaun, Sebastian Jankowski (69. Nabiel Nasser)