Es bleibt dabei: Treffen die Brandenburgliga-Fußballer von Victoria Seelow und FSV Bernau aufeinander, gibt es ein Spektakel mit Herz und am Ende steht es 2:2. So auch am Freitagabend in der Seelower Sparkassen-Arena, als der mittlerweile dritte Vergleich der aktuellen Saison 2:2 endete.
"Es macht einfach Spaß, in Seelow zu spielen. Es geht richtig, aber fair zur Sache und ist nichts für Heulsusen. Und zudem haben wir wieder einen Zähler im Gepäck. Ein gerechtes Ergebnis, mit dem beide Mannschaften leben können", freute sich FSV-Übungsleiter Christian Städing wenige Minuten nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Stefan Luth aus Zossen/Dabendorf über den gelungenen Auftritt seiner Mannen.
Seine Elf hatte in den ersten 30 Minuten die Begegnung zunächst fest im Griff. In die Karten hatte den Hussitenstädtern, die von Beginn an den Vorwärtsgang einschalteten und energisch in Richtung Victoria-Gehäuse drängten, gespielt, dass Seelows routinierter Keeper Pavels Dorosevs FSV-Angreifer Ceif Ben-Abdallah bereits in der fünften Minute im Strafraum regelrecht rasierte. Den logischen Strafstoß verwandelte Georg Machut souverän zur wunschgemäßen schnellen Bernauer Führung. Auch in der Folgezeit kamen die Platzherren nur schwer ins Spiel. Sie taten sich nicht nur in der Offensive schwer, sondern gestatteten den Gästen durch Abstimmungsproblemen in der Abwehr immer wieder Tormöglichkeiten. So übersah Ben-Abdallah den besser postierten Kim Schwager (10.) und Victoria-Torsteher Pavels Dorosevs parierte gegen Justin Pehl bravourös (18.). Einen Wimpernschlag zuvor hatte bereits Anastasios Alexandroloulos gegen den in der Anfangsphase überragenden, da kaum zu bremsenden, Ben-Abdallah in höchster Not das drohende 0:2 verhindert (17.).
Den glücklichen Ausgleich verdankte die Heimelf der Schusstechnik von Winter-Rückkehrer Mariusz Wolbaum, der per Freistoß zum 1:1 traf. In der Folgezeit blieb Seelow tonangebend und der bienenfleißige Robert Budzalek hatte Pech, dass seine Direktabnahme nur ans Aluminium klatschte (40.).
"Bernau hat einfach gut gestanden", zollte Seelows Trainer Peter Flaig beim Gang in die Pause der FSV-Abwehr Anerkennung und fügte hinzu: "Für uns war es eminent wichtig, dass wir noch vor der Pause zum Ausgleich gekommen sind."
In der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff wurde das Spiel zunehmend hektisch. Der insgesamt gut leitende Schiri Stefan Luth hatte alle Hände voll zu tun, der beiderseitigen Nicklichkeiten Herr zu werden. Kaum geschehen, gingen die Gäste erneut in Führung. Abermals war Ben-Abdallah im Seelower Sechszehnraum von den Beinen geholt worden. Sebastian Lawrenz war der Übeltäter. Abermals verwandelte Georg Machut vom Elfmeterpunkt eiskalt (58.). Die Victoria antwortete mit wütenden Angriffen. Einmal mehr glänzte Robert Budzalek als Vorbereiter, als er das runde Leder Sebastian Jankowski auf dem Silbertablett servierte, so dass der Routinier keinerlei Mühe hatte, Bernaus chancenlosen Schlussmann Denny Kempter zu überwinden.
In der Schlussphase gab wiederum die Heimelf deutlich den Ton an, aber mehr als eine kleine Serie von Eckbällen und einen Querlattentreffer sprangen letztlich nicht mehr heraus.
Bernau: Denny Kempter – Norman Flach, Damir Coric, Christian Armuri, Tassilo Mahnke – Marinko Becke, Philipp Pönisch, Justin Pehl (52. Alexander Schadow) – Kim Schwager, Ceif Ben-Abdallah, Georg Machut
Schiedsrichter: Stefan Luth (Zossen/Dabendorf) –  Zuschauer: 180