Allerdings waren die Vorzeichen für das Spiel nicht gerade die Besten. Da stand zuerst die 0:5-Niederlage vom Spieltag zuvor beim FC Hansa Rostock II. "Das war schon ein ordentliches Pfund, das wir mit uns in der Trainingswoche herumgeschleppt haben. Obwohl wir in Rostock so schlecht gar nicht gespielt hatten", sagte Seelows Trainer Peter Flaig.
Was den Übungsleiter aber noch mehr beschäftigte, war, wie er ein schlagfertiges Team zusammenstellen soll. Die Liste der Verletzten wird immer länger und vor dem Spiel meldete sich auch noch Rick Drews mit einer Erkältung krank.
Wind und Regen in Seelow
Gespielt wurde auf dem Kunstrasenplatz an der Robert-Koch-Straße, und obwohl es immer wieder dunkle Wolken und Regengüsse, dazu noch starke Windböen gab, kamen 185 Zuschauer. Sie sahen zunächst eine hektische Anfangsphase, in der beide Mannschaften versuchten, ihre eigene Ordnung zu finden. Lange Bälle, kaum Kombinationen und Schüsse auf die Tore, die durch den Wind aber kaum ihr Ziel fanden, bestimmten die Anfangsviertelstunde.
Aber die Seelower machten das ganz gut. Sie griffen früh an und störten zeitig die Staakener. "Meine Männer haben sich an den Matchplan gehalten. Ich hatte vor dem Spiel gemahnt, unseren Gast gar nicht erst in sein Kombinationsspiel kommen zu lassen." Seelows gute Abwehrarbeit, dazu das schlechte Wetter, sorgten dafür, dass der SCS keine zählbare Torgelegenheit in den ersten 45 Minuten hatte. Allerdings waren auch beim Gastgeber die echten Chancen auf ein Tor Mangelware. Den einzigen Aufreger in der 29. Minute gab es, als Theo Hahn auf Till Schubert ablegte, der aus abseitsverdächtiger Position aber an Torhüter Lukas Hesse scheiterte.
So wie die erste Halbzeit endete, begann dann auch der zweite Durchgang. Es blieb auf beiden Seiten eine zerfahrene Partie mit zahlreichen Unterbrechungen. Ein Freistoß von Sebastian Jankowski in der 54. Minute flog durch den Strafraum und knapp am Staakener Torpfosten vorbei. Kurze Zeit später hatte Jankowski erneut Pech, als sein abgefälschter Ball über Staakens Tor flog. Das 1:0 für Seelow schoss in der 74. Minute der junge Theo Hahn. Nach Vorarbeit von Anastasios Alexandropoulus und Mariusz Wolbaum versenkte Hahn den Ball aus Mittelstürmerposition. Wer jetzt dachte, Staaken würde zu einer Schlussoffensive ansetzen, sah sich getäuscht. In der Nachspielzeit entschied dann Till Schubert mit seinem Schuss ins linke Toreck die Partie. Vorbereitet hatte den Treffer auf der linken Angriffsseite Tobi Labes.
Zufriedener Peter Flaig
"Wir haben uns den 2:0-Erfolg hart erarbeitet, und ich denke, auch absolut verdient. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung haben wir drei wichtige Punkte gewonnen", sagte Peter Flaig.
Sein Kollege Jeffrey Seitz war richtig sauer: "Wir hatten keine echte Torchance. Es hat heute an Emotionen und an der Einstellung gemangelt. So kann man kein Spiel gewinnen."
Am Sonnabend geht es für die Seelower zum wichtigen Spiel gegen den Brandenburger SC Süd.
Victoria Seelow: Artur Tumaszyk – Pawel Piotr Noga, Dawid Jankowski, Nabiel Nasser, Simeon Apostolow (76. Rick Drews) – Theo Hahn, Anastasios Alexandropoulus, Till Schubert, Tobi Labes – Sebastian Jankowski, Mariusz Wolbaum