"Gegen solch eine empfindliche Niederlage hilft nur ein Erfolgserlebnis. Dafür muss das Erlebte allerdings aufgearbeitet und aus den Köpfen verdrängt werden", meint Seelows Vereinschef Roland Bienwald und hat bei den zuletzt intensiven Trainingseinheiten genau hingeschaut. "Ich habe schon so etwas wie ein Trotzreaktion ausgemacht. Die Jungs haben ihre Leistung kritisch hinterfragt und sich wirklich voll reingehauen. Ich bin zuversichtlich, dass die derbe Klatsche doch heilsame Wirkung entfacht hat und den mannschaftlichen Zusammenhalt nochmals verstärkt", hofft Bienwald auf Wiedergutmachung seiner Victorianer.
Wenn der Berliner Unparteiische Tom Channir (Fortuna Pankow) am Sonntag um 14 Uhr in der Sparkassenarena die Partie anpfeift, treffen die Platzherren auf den Brandenburg SC Süd. Die Domstädter haben zuletzt vor heimischer Kulisse mit dem 2:1-Erfolg gegen Schlusslicht Charlottenburger FC Hertha den ersten Saisonerfolg eingefahren. Trainer Özkan Gümüs ordnete den Sieg durch die Treffer von Ugurcan Yilmaz und Nicholas Engel gar als kleinen Befreiungsschlag ein und dürfte den Trip in den Brandenburger Osten dementsprechend optimistisch angehen.
Die bisherige Bilanz für den FC Strausberg fällt indes eher ernüchternd aus. Nach drei Begegnungen stehen die Strausberger mit Null Punkten da. Am Sonntag geht die Reise in die Hansestadt nach Greifswald. Die Gasstgeber haben auch in dieser Saison ein Spitzenteam zusammen und ein Erfolg der Strausberger wäre ein echte Überraschung. Die Norddeutschen mit ihrem Trainer Roland Kroos haben bisher noch nicht verloren. Allerdings, gegen den Aufsteiger Tasmania Berlin hatten sie offenbar auch so ihre liebe Mühe und gewannen erst spät mit 2:1.
Das dürfte Strausbergs Trainer Christof Reimann allerdings nur am Rand interessieren, da ihn dicke personelle Sorgen belasten. Mit Alexander Sobeck, Ilhan Sariboga, Luis Sutter, Marvin Jäschke, Metin Karasu werden gleich fünf bewährte Kräfte fehlen und hinter den Einsätzen von Paul Schulze und Christopher-Lennon Skade stehen Fragezeichen. "Wir alle müssen die anstehenden Herausforderungen annehmen, wissen aber auch, dass Greifswald natürlich ein dickes Brett ist", so der wahrlich nicht zu beneidende Reimann.