Premiere für Petra und Torsten Korb. Das Polizisten-Ehepaar war Samstag erstmals bei der Tour de MOZ dabei. "Wir kommen langsam in ein Alter, in dem die Gelenke Bewegung brauchen. Deshalb sind wir heute hier", erzählte die sportliche Endvierzigerin beim Tour-Start am Bahnhof Gusow. Schnell hatte die Werneucherin, die – wie ihr Mann – in Berlin arbeitet, das blaue MOZ-Tour-T-Shirt übergestreift. "Klappt bei mir nicht", spottete Torsten Korb über sich selbst. "Meine Größen sind eher selten." Zwei Jahrzehnte habe er im Funkstreifenwagen und in Schichten gearbeitet. "Da wird man nicht schlanker." Trotzdem machte der Alt-Senioren-Kicker von Rot-Weiß Werneuchen auf seinem Rad eine gute Figur, lobte auch Tourführer Wolfgang Ulm, der auf dieser 58-Kilometer-Oderbruchrundfahrt mit 89 Teilnehmern seine 200. Tour de MOZ absolvierte – Jubiläum!
Mit dem Rad Schönes entdecken
Das Motto des Gorgasters: "Wichtig ist, dass jeder unserer Hobby-Radler Spaß an der Fahrt hat und Ecken und Anlaufpunkte in Brandenburg entdeckt, die er vorher nicht kannte." Da dürfte sich Burkhardt Gerth angesprochen fühlen. Der drahtige Mann vom Jahrgang 1949, in Berlins Frankfurter Allee zu Hause, hat schon halb Deutschland und sogar auch ein Stück Österreich und Schweiz erradelt. "Aber in Küstrin-Kuhbrücke, wo Oder-Fischer André Schneider ja nicht nur einen Fischereihof, sondern auch eine Pension und einen Campingplatz präsentiert, war ich noch nie", schwärmte der studierte Ingenieur beim Mittags-Stopp.
Der gebürtige Mecklenburger hat die Erfahrung gemacht, dass sich Radler fast immer gut verstehen. "Das merkt man allein schon im  Fahrradabteil der Bahn. Keiner bleibt zurück. Und wenn man acht Drahtesel vorsichtig übereinander stapelt. Das ist Radler-Solidarität." "Stimmt", bestätigte Wilfried Kuk. Er lebt in Rehfelde,  "dem grünen Tor zur Märkischen Schweiz", wie er stolz erklärte. Seinen ungewöhnlichen Nachnamen buchstabiert er grundsätzlich mit "Kaiser und König, weil ich sowieso immer gefragt werde, wie er geschrieben wird." Der Tour de MOZ hält er seit sieben Jahren die Treue. "Dabei treffe ich meist  Charlotte Henze, die aus Rehfelde kommt, jetzt aber in Strausberg lebt." 91 Jahre und damit immer (!) die Älteste im Peloton ist die zierliche Dame, in der Tour-Familie "Rakete von Strausberg" genannt. Sie meinte keck:  "Ich bin mit einem Mountainbike ohne E-Motor gekommen" und erntete ungläubige Blicke. Ihre Antwort: "Der Motor steckt in meinen zwei Beinen." Zum Kaffee kurz vor Tourschluss stoppte der Tross am Schweizerhaus in Seelow. So mancher Ortsunkundige staunte über das Areal am Fuße der Seelower Höhen und dessen ungewöhnlichen Geschichte. Und bekam sicher auch Lust, noch einmal mit der Familie zu kommen, um das große Gelände mit seinen interessanten Gebäuden und Geschichten genauer zu erkunden.
Info: 2019 gibt es 22 Mal die Tour de MOZ, die nächste am 17. August, mit Start um 10 Uhr in  Oranienburg, 55 km