Die Bedingungen werden für die Einrichtung nicht leichter, betonte Kostrzyns Vizebürgermeister Zbigniew Biedulski. Dies umso mehr, als die Grenzstadt von Warschau weniger Geld bekommt. Trotzdem konnte das Museum den Titel "Diamant des Lebuser Tourismus" erringen. Die Festungstage werden 2020 allerdings ausfallen.
Verkaufsstelle im Kietzer Tor
Skalba dokumentierte die Bildungsarbeit, die die Einrichtung gerade unter Kindern und Jugendlichen leistet. Beim Ausbau der Infrastruktur müsse man weiterhin die "Politik der kleinen Schritte" verfolgen. So wurde im Ostteil des Kietzer Tores der bereits einmal für Gastronomie hergerichtete Raum wieder umgerüstet. Nach dem erneuten Umbau ist dort ab der nächsten Saison eine Verkaufsstelle für Souvenirs und Veröffentlichungen sowie ein Imbiss vorgesehen. Zu diesem Zweck wurden Wände durchbrochen, die Elektrik und drei Fenster erneuert.
Ein mit dem Gymnasium Drzewice abgeschlossener Vertrag ermöglicht es, die bislang in der Schule gezeigten Exponate zum einstigen Stalag IIIc in Alt Drewitz nun in der Ausstellung in der Bastion Philipp zu präsentieren. In diesem Stammlager waren von 1939 bis 1945 die Kriegsgefangen und Zwangsarbeiter eingesperrt, die in der Region, darunter auch im Oderbruch, eingesetzt wurden. Die rund 7000 polnischen Kriegsgefangenen, die im Oktober 1939 dort ankamen, mussten ihr Lager auf den Grundmauern einer einstigen Fabrik selbst errichten. Dort wurden insgesamt 70 000 Kriegsgefangene verschiedener Nationen interniert: Tschechen, Polen, Belgier, Franzosen, Niederländer, Engländer, Jugoslawen, Griechen, Russen Italiener und Amerikaner.
Zusammenarbeit mit Vereinen
Zu den nächsten Höhepunkten gehört der 75. Jahrestag des Kriegsendes. Die Schlacht um Küstrin im Vorfeld der um die Seelower Höhen gehörte zu den schwersten im Zweite Weltkrieg. So wird es am 28. März einen Gedenktag in Klessin geben. Auch ein Schulausflug dorthin wird organisiert. Dabei arbeitet das Museum eng mit dem Wuhdener Heimatverein zusammen. Grundlage für die Begegnungen an der Ruine des einstigen Klessiner Schlosses bildet ein neuer, im Rahmen der Euroregion abgeschlossener Vertrag. Zudem kooperiert das Museum mit dem Verein Kietzer Bahnhof, der ein Modell der Küstriner Bahnhöfe erstellen will. Fortgesetzt werden zudem die archäologischen Untersuchungen in der Altstadt.