Nach coronabedingten Ausfällen in den Vorjahren hat der Förderverein Dolgeliner Dorfkirche als Organisatordes 10. Weihnachtsmarkts in Dolgelin bei Seelow nun ohne Auflagen wieder alle Register gezogen. Vorbereitet war viel Programm und aufgebaut eine große Budenstadt rund um die Feldsteinkirche. Die traditionelle Veranstaltung in der Nähe von Seelow lockte Hunderte Besucher an. Diese kamen auch längst nicht nur aus dem Landkreis Märkisch-Oderland. Was macht den Reiz an Dolgelin aus?
Wer zum Weihnachtsmarkt von Dolgelin wollte, der musste zuerst Geduld beweisen. Die Straßen des Dorfs unweit von Seelow waren zugeparkt, auch auf dem extra für die Besucher angelegten großer Parkplatz an der Alten Poststraße neben dem Pfarrhaus – sogar gut beleuchtet – gab es kaum ein freies Plätzchen.
Größter Weihnachtsmarkt der Region an diesem Wochenende
Besucher aus Seelow, den umliegenden Dörfern, selbst Frankfurt (Oder), Strausberg, ganz MOL und selbst Berlin, sie alle drängten zum Weihnachtsmarkt. Die Dolgeliner kamen da wohl wissend lieber gleich zu Fuß. Am Sonnabend, 3. Dezember, hatte am Nachmittag dann auch der leichte Nieselregen endlich aufgehört. Der dicke Schneefall über Nacht tauchte das Gelände in wunderbares Licht. Vorweihnachtliche Atmosphäre machte sich breit beim Blick auf weiß bedeckte Gotteshaus.
Selbst die Kälte mit -2 Grad schreckte nicht. In dicke Winterkleidung gut eingepackt, strömten Jung und Alt herbei. Der Nachwuchs voll auf seine Kosten. Der Weihnachtsmann verteilte Süßes, es gab Puppentheater, und eine Stroh-Hüpfburg zum Klettern und Toben. Begeistert waren auch Charlotte (5) aus Booßen und Lisa Becker (6) aus Golzow beim Ponyreiten. Mitgebracht hatten die Tiere Corado und Lala die Akteure vom einstigen Reiterverein in Görlsdorf.
Mehr als 60 Händler auf dem Platz
Doch auch die Erwachsenen kamem voll auf ihre Kosten. Mehr als 60 Händler hatten an beiden Tagen ihre Budenstadt rund um die Kirche aufgebaut.
Da gab es Kunst und Keramik aus dem Oderbruch, auch Holzarbeiten, Gestecke, Genähtes und Gestricktes, auch Betonkunst. Auch regionale Anbieter wie die Diedersdorfer Ölmühle und Sachsendorfs Bäckerei Baumgärtel waren dabei, auch gab es Honig und Weihnachtsbäume.
Zugunsten der Klassenkasse der Klasse 3 der Dolgeliner Grundschule „Jozef Vervoort“ wurden Pralinen und gebrannte Mandeln von Eltern verkauft. „Mit den Einnahmen wollen wir Ausflüge der Kinder finanzieren“, erklärten Antje Glimm, Judith Petzold, Denise Mettke und Nadine Bethe. Es lief gut.
Gestiegene Preise schreckten nicht
Natürlich kam auch die Kulinarik nicht zu kurz. Auch wenn einige Besucher über gestiegene Preise murrten, gegessen und getrunken wurde trotzdem. Glühwein, Bratwurst, Fischbrötchen, aber auch Wildgulasch, Nudeln, selbst veganes Essen und natürlich Zuckerwatte sowie Kaffee und Kuchen lockten an.
„Kommen Sie mal wieder, wenn es dunkel ist, dann ist hier nur noch Geschiebe. Aber es ist doch toll, dass der Markt endlich wieder möglich ist“, sagten viele Besucher zu MOZ.de. Denn das Treffen ist stets auch ein Ort der Kommunikation.
Kunst am Kirchenfenster und viel Musik im Inneren
Es lohnte der Blick vom geschmückten Weihnachtsbaum direkt zur Kirche. Der Förderverein Dolgeliner Dorfkirche lässt zu 100 Prozent die Erlöse des Marktes in die Erneuerung des Gotteshauses fließen. Aus den erst jüngst neu eingebauten Fenstern leuchtete Kunst – eine Ausstellung des Hobbyfotografen Michael Uy aus Jacobsdorf bei Frankfurt (Oder9 war zu sehen.
Im Gotteshaus selbst gaben sich die Musiker sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Am Sonnabend trat nach dem Eröffnungslied von Jana Burgert der Männergesangsverein Dolgelin „Heimatklänge 1921“ auf. Viel Applaus war ihm sicher. Ebenso gut kamen „Seelenfänger“ mit launigen deutschen Liedern über die Weihnachtszeit an.
Es folgten Auftritte von Denise Blum sowie dem singenden Bauern Paul Scherhag bis Samstagabend. Weitere Chor-Darbietungen aus Döbberin, Dolgelin und Dudelsackmusik von Mac Gregory waren für den Sonntag, 4. Dezember beim zwiten Tag des Weihnachtsmarktes angekündigt, der am Abend (17.45 Uhr) erneut mit einer weihnachtlichen Lasershow enden soll.
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