Die Ansiedlung von Tesla in Grünheide, aber auch der in allen Dörfern spürbare Nachfragedruck nach Immobilien stellen neue Herausforderungen an die gesamte Region dar, begrüßte Amtsausschussvorsitzende Gudrun Wurl die Debatte. Man habe sich bereits im Ort Gedanken gemacht", sagte die Ortsvorsteherin von Gorgast auf Nachfrage. Die zum Teil mehr als 25 Jahre alten Flächennutzungspläne müssten auf ihre Aktualität hin geprüft werden.
Solarpark am Dorfeingang
In Gorgast gebe es zum Beispiel Interesse eines Investors, die Gewächshäuser und Funktionsgebäude beiderseits der L 33 am nördlichen Dorfeingang zu einem Solarpark umzubauen. Zu prüfen wäre, wo im Dorf gebaut werden kann. Und welche Möglichkeiten es auf dem ehemaligen Heizhausgelände nahe der B 1 gibt.
"Vor allem sollte Investoren der Weg zur Ansiedlung erleichtert werden. Ich würde Hinweisschilder auf Gewerbe- und Bauflächen an den Ortseingängen gut finden", so Gudrun Wurl.
Frank Schütz, der Golzower Bürgermeister ist CDU-Fraktionschef im Kreistag, verwies auf die Möglichkeiten, die sich aus einer Kooperation mit dem Stic ergeben könnten. Allerdings müsste für die Beantragung von Fördermitteln zum Schaffen eines Kompetenzzentrums Wirtschaftsförderung eine Mindestgröße erreicht werden, die es nur im Miteinander gäbe. In der Planungsgemeinschaft Oderland-Spree habe er Zustimmung dafür gefunden, den Bereich als "Ländlichen Gestaltungsraum" zu definieren. Frank Schütz verwies auf die bereits bestehenden Stic-Stellen in Letschin und Bad Freienwalde.
Seelows Bürgermeister Jörg Schröder hatte zum Ideen-Austausch eingeladen und darauf hingewiesen, dass es im gerade sanierten Seelower Bahnhof mietfreie Räume für ein Kompetenzzentrum geben könnte. Dass nicht jede Gemeinde für sich die für den ländlichen Raum adäquate Entwicklung erschließen könne, bekannte auch Amtsdirektor Lothar Ebert. Er reagierte reserviert auf die Vorschläge aus Seelow, erinnerte an die Erfahrung im Zusammenhang mit der Strukturreform. Die Notwendigkeit einer Kooperation in puncto Wirtschaftsentwicklung bekannte er allerdings auch und sprach davon, dass das Vertrauen wieder wachsen müsse. Alt Tuchebands Ortsvorsteher Dieter Pichi riet dazu, zunächst einen Beschlussantrag in den Gemeindevertretungen diskutieren zu lassen und dann im Amtsausschuss zu entscheiden.
Unterstützung für die Ostbahn
Frank Schütz warb zudem für eine Unterstützung der Initiative der Oderbruchorte zur Zusammenarbeit beim Kulturerbe. Neben Golzow und Zechin haben sich die anderen Gemeinden noch nicht zur Mitgliedschaft durchringen können. Dieter Pichi warb um Verständnis: "Dafür müsste man Kulturerbestätten im Ort haben. Wir haben doch so was nicht." Rathstocks Ortsvorsteher Marco Schulz informierte, dass die Gemeindevertretung von Alt Tucheband das Thema beraten werde.
Angesprochen wurde auch die noch immer ausstehende Mitgliedschaft von Gemeinden wie Küstriner Vorland und Alt Tucheband bei der Interessengemeinschaft Ostbahn. Bislang ist lediglich Golzow dort eingetreten. Gudrun Wurl, sie ist Vizebürgermeisterin von Küstriner Vorland, erklärte: "Es gab dazu Vorbehalte. Aber wir werden auf alle Fälle über eine Mitgliedschaft noch mal reden."