Zwar herrschte gerade am ersten Maiwochenende in Buckow sichtbar Betrieb mit einigen Tagesausflüglern, die einen Spaziergang unternahmen, sich vielleicht auch noch mit einem Eis in der Hand kurzzeitig auf der Treppe zur Kirche niederließen – immerhin zumeist unter Einhaltung der gebotenen Mindestabstände.
Mehr als das ist momentan aber auch nicht möglich, weiß kaum jemand besser als Stefanie Deters, die für den Bereich Wirtschaftsförderung und Tourismus zuständige Sachgebietsleiterin im Amt Märkische Schweiz. "Ich habe frühzeitig die Infos rund um Kurzarbeitergeld und andere Angebote weitergeleitet", berichtet sie, die eine oder andere Rückmeldung von den zumeist ja kleinen lokalen Unternehmen habe sie auch bekommen. Konkret helfen kann sie auf der Ebene einer Kommunalverwaltung aber nicht, in erster Linie sieht sie sich noch als Mittlerstation, möglichst umfassend Informationen zu Hilfsinformationen zu verbreiten. Da gebe es auch enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen beim Tourismusverband.
Bislang ist selbst die Touristinfo im Buckower Stadtzentrum geschlossen. Anders als die Strausberger, die durch den nebenbei betriebenen Fahrkartenverkauf in einer anderen Lage ist, oder beispielsweise die am Schiffshebewerk Niederfinow, die laut einer Meldung seit dieser Woche wieder zugänglich ist. "Wir warten noch auf die entsprechenden Vorgaben vom Land", erklärt Stefanie Deters, zumindest hinter den Kulissen sei man gut vorbereitet, sollte mit dem Besucherverkehr in der wichtigsten Infostelle für touristische Auskünfte für das ganze Gebiet zwischen Altfriedland, Prötzel und Müncheberg demnächst wieder begonnen werden können.
Auch Märkte fallen aus
Gerade in dieser Branche zeichnen sich selbst bei einer baldigen Lockerung auch für den Rest des Jahres massive Einbußen ab. "Gruppenreisen sind ja teilweise schon bis in den September hi­nein storniert oder unsicher. Bis das wieder anläuft, wird es einige Zeit brauchen. Schon jetzt gibt es Befürchtungen von Umsatz­rück­gängen um 70 Prozent –  das steckt keiner einfach so weg", betont sie. Unterkünfte seien ebenso betroffen wie beispielsweise Kunsthandwerker, die auf den sonst üblichen vielen Veranstaltungen präsent wären. Dass jetzt der Buckower Gesundheits- und Gartentag schon genauso abgesagt ist wie das Fischerfest und das Waldsieversdorfer Jägerfest, treffe viele schwer.
"Der Land- und Kulturtourismus, der ja unsere Region prägt, ist schlicht nicht auf dem Schirm der Entscheider in dieser Krise auf Bundes- und Landesebene", konstatierte vor wenigen Tagen Stephen Ruebsam, der ein kleines Stück weiter westlich das Schlossgut Altlandsberg leitet und neuerdings auch noch Geschäftsführer der Märkischen S 5-Region ist. "Damit nach den harten Eindämmungsverordnungen noch jemand da ist, die Gäste zu empfangen und zu umarmen, muss die Politik nun zwingend nachlegen", fordert nicht nur er Richtung Berlin und Potsdam.
Aus gutem Grund finde derzeit faktisch kein Freizeitleben mehr statt. Doch allein schon das, was der Bund bisher an Unterstützung für den Kultursektor in Aussicht gestellt habe, reiche längst nicht – gerade für die meist freiberuflich Tätigen, die kleineren Anbieter jenseits großer Häuser und Bühnen. Was notwendige Unterstützung seitens der Politik und staatlicher Töpfe anbelangt, sei die ganze touristische Branche ungeachtet einiger Versuche über die Verbände bislang vermutlich zu leise in der Darstellung ihrer Nöte aufgetreten, sieht es Stephen Ruebsam.