Einen aus dem Vorjahr stammenden Artikel über damals dort neu gesetzte Buchen, Grasaussaat und das Anlegen von Blumenringen fügte er bei und stufte die Veröffentlichung im Vergleich zu heute als "schön"geschrieben ein. "Dort leben alte, zum Teil schwerbehinderte Menschen, die gewiss ein ordentliches Umfeld verdient haben", wird geschlussfolgert und fortgesetzt: "Wer kümmert sich darum? Gewerbeaufsicht oder Ordnungsamt?"
Einen so schlimmen Eindruck wie beschrieben machten die Grünanlagen in der Wohnanlage am Dienstag auf den Reporter nicht: Der Rasen auf den Flächen direkt vor den Wohnungseingängen ist gemäht, wenngleich die lange Trockenheit wie überall auch hier Spuren hinterlassen hat. In den eingelassenen ringförmigen Einfassungen blühen Blumen. Zwischen bzw. neben den Flachbauten allerdings haben sich auf zwei größeren Flächen Wildkräuter und -blumen breitgemacht und bieten ein buntes Bild.
Streifen Stein des Anstoßes
Beim Umschauen vor Ort ist ein älterer Kollege gerade mit der Pflege von Grünstreifen/Mulde zwischen Hauptstraße und Geh-/Radweg beschäftigt. Für den schmalen Streifen zwischen Bürgersteig und Zaun zur Wohnanlage sei er nicht zuständig, erklärt er. Das bestätigt später Barbara Dürkop, Geschäftsführerin der AFG Rehfelde, die im Auftrag der Gemeinde dort mäht.
Dass offenbar letztgenannter Streifen Ursache des Übels ist, weil direkt am Zaun Unkraut teils meterhoch stand, erklärt Wolfgang aus der Amtsbauverwaltung am Telefon. Die Bürger hätten Recht, sagt er auf Nachfrage. Bezüglich jenes schmalen Streifens habe es Informationsdefizite und daraus resultierend keine Pflege gegeben. Denn den etwa 25 Zentimeter breiten Streifen hat die Gemeinde von Investor/Eigentümer der Wohnanlage Ägidius Stüve erworben, damit der Geh-/Radweg nicht direkt am Zaunsfeld endet. Sie ist also auch zuständig und "wir haben dazu auch eine Regelung gefunden."
Ägidius Stüve jedenfalls, danach befragt, hätte kein Problem, selbst dort Hand anzulegen. Am Montag und Dienstag habe er dort noch gewirkt, sagt er, aber offenbar sei die Zuständigkeitsfrage nun geklärt. Ihn treiben indes noch andere Dinge um: Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Insektensterben. "Auf dem 4000-Quadratmeter-Grundstück habe ich zwei Flächen zu Wildblumenwiesen erklärt. Wenn wir Insekten erhalten wollen, müssen wir dafür auch etwas tun."