Braucht Strausberg E-Roller? Trocknen die Seen in der Region aus? Wie können Jugendliche sich in politische Entscheidungsprozesse einbringen? Und was macht eigentlich Europa für uns? Fragen wie diese und noch viele weitere sollen im Gesprächsformat „Come together“ (Englisch für „zusammenkommen“) diskutiert werden. Am Sonnabend, 3. Juni, ist es so weit: Dann wird sich der Marktplatz in Strausberg in der Zeit von 12 bis 18 Uhr wieder in ein frei zugängliches Forum für Diskussionen verwandeln – mit Fachleuten, Politikern, aber vor allem mit möglichst vielen Einwohnerinnen und Einwohnern der Region.
Für den 19-jährigen Leon Schubert von den Jusos, der Jugendorganisation der SPD, steht bereits fest, was er gern in die Diskussion einbringen möchte: „Ich könnte mir gut vorstellen, dass E-Roller das Mobilitätsangebot auch in Strausberg bereichern“, so der junge Mann, der sich auch im Jugendparlament und als sachkundiger Einwohner im Jugendausschuss der Stadt Strausberg engagiert.
Allerdings müssten die Leihroller wohl an festen Stationen ausgeliehen und wieder zurückgebracht werden, damit sie nicht wie etwa in Berlin einfach kreuz und quer auf Gehwegen landen, überlegt der Strausberger laut. Er freut sich auf den Austausch mit anderen, denn gerade im Bereich der Mobilität sei, vor allem im ländlichen Bereich, noch einiges im Argen.
Keine parteipolitische Veranstaltung – alle sind eingeladen
Mit dem Gesprächsangebot knüpfen die Organisatoren, Elske Hildebrandt (SPD), Landtagsabgeordnete für Strausberg, Petershagen-Eggersdorf und Rüdersdorf, sowie die Jusos Oderland-Spree, an ein ähnliches Format im Jahr 2019 an. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Diskussionsrunde in den vergangenen drei Jahren ausgefallen. Ganz wichtig ist Elske Hildebrandt zu betonen, „dass es sich nicht um eine parteipolitische Veranstaltung“ handelt. „Eingeladen sind alle“, sagt sie. Wer Fragen hat, ebenso wie Menschen, die ihre Ideen mitteilen möchten – ganz unabhängig von Alter und Parteizugehörigkeit. „Selbst wer bei uns seinen Frust loswerden möchte, kann das tun“, so Hildebrandt.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ist auch dabei
Um kompetente Gesprächspartner bieten zu können, haben sich im Vorfeld junge Menschen Gedanken gemacht, welche Themen die Region umtreibt. Dabei haben sich vier Bereiche herauskristallisiert: Neben der Mobilität sind das Jugendbeteiligung, Wasser und Europa. So konnte zum Beispiel Angela Friesse von der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Straussees zum Thema Wasser gewonnen werden. Wenn es um Mobilität geht, ist der brandenburgische Ex-Verkehrsminister und Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger (SPD) von 12 bis 13.30 Uhr vor Ort.
Lennox Doernbrack vom Dachverband der Kinder- und Jugendgremien steht als Gesprächspartner für Jugendbeteiligung zur Verfügung. Und mit Marie Glißmann aus Frankfurt (Oder), die für die Europawahl kandidieren möchte, kann über die Landesgrenzen hinaus diskutiert werden. Ebenfalls zugesagt haben SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sowie die SPD-Bundestagsabgeordnete Simona Koß, die zu Plänen und Vorhaben der Bundesregierung Auskunft geben können.
Drei regionale Bands treten auf
Jedem Thema ist ein Zelt Am Markt gewidmet, sodass es einen Rückzugsort für die Gespräche gibt. „Aber natürlich können auch andere Themen besprochen werden“, so Elske Hildebrandt, die sich einen offenen Austausch wünscht. Schließlich soll der oftmals verwaiste Marktplatz mit Leben gefüllt werden. Für Kinder gibt es Spiel- und Beschäftigungsangebote. Drei Bands aus der Region treten auf: Cile, junge Musikerin aus Ihlow, die um 13 und 15.30 Uhr Elektropop spielen. Das mehrfach prämierte Bläsertrio RoKuLa wird um 14.30 Uhr erwartet. Die drei Geschwister Rosalie, Kunibert und Lucilla Rudolph aus Friedrichshagen spielen sich mit Saxofon und Klarinette hochprofessionell durch ihr spannendes Repertoire, so die Ankündigung.
Ab 17 Uhr möchte dann La Tonia y Monotekktoni aus der Region ihr neues Projekt mit Flamenco und Synthesizer präsentieren. Sie hat alte spanische, antifaschistische Widerstandslieder neu vertont und interpretiert sie mit Inbrunst und Humor.
Der Eintritt zu allen Bereichen ist kostenlos.