Der Kreis war dabei in zwei Gebiete aufgeteilt worden – aktive Abmeldung und aktive Anmeldung. Bürger fast aller Kommunen im Altkreis Strausberg sollten demnach ab Juni 2019 automatisch eine Biotonne aufgestellt bekommen, sofern sie sich nicht aktiv abmeldeten. In den ländlichen Gebieten des Altkreises Seelow mussten sich die angeschriebenen Grundstückseigentümer hingegen aktiv anmelden, wenn sie eine Tonne haben wollen. Grundlage war ein Modellversuch, der ergeben hat, dass es im dichter besiedelten berlinnahen Raum mehr Bedarf für die Tonne gibt.
Im Gebiet aktive Anmeldung waren 38 206 Schreiben versendet worden, im Gebiet aktive Abmeldung 18 501. Auf die 56 707 Schreiben gab es 24 629 Rückmeldungen. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Demnach wollen insgesamt 19 273 Grundstückseigentümer eine Biotonne haben. "Mit maximal 13 800 haben wir gerechnet", sagt Angela Friesse. 1473 Grundstückseigentümer meldeten sich aktiv dafür an. Die restlichen 17 800 sind diejenigen, die sich nicht aktiv abgemeldet haben.
Gerade an diese Gruppe will sich die EMO-Chefin Anfang Mai noch mal mit einem Extra-Schrei-ben wenden, da nicht klar ist, ob diese sich bewusst nicht abgemeldet haben. "Sie könnten das Schreiben ja auch übersehen haben", sagt Angela Friesse. "Wir werden ihnen schreiben, dass sie jetzt eine Biotonne bekommen und ihnen den Tourenplan mitschicken. So können diejenigen, die es nicht wollen, noch reagieren." Es sei wichtig, so genau wie möglich Bescheid zu wissen, um keine unnötigen Kosten zu verursachen. "Denn jedes Aufstellen und wieder Abholen einer Tonne kostet Geld." Insgesamt müssten nur gut 600 aktive Abmelder reagieren – und die Biotonne doch nicht haben wollen –, dann hätte sich die Aktion finanziell amortisiert, rechnet Angela Friesse vor. Pro geleerter Tonne werden 1,43, 2,14 oder 4,29 Euro fällig, je nachdem, ob es eine 80-, 120- oder 240-Liter Tonne ist. "Darüber hinaus gibt es keine Kosten – beispielsweise eine Aufstellgebühr." (mst)