Schock nach acht Minuten
Die Strausberger mussten schon nach acht Minuten einen herben Rückschlag hinnehmen. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld blieb Kapitän Alexander Sobeck liegen und musste schließlich ausgewechselt werden. Er musste ins Krankenhaus und wurde am Auge behandelt.
Irgendwie wirkte die Mannschaft geschockt und nach dieser Szene längst nicht mehr so einsatzfreudig wie in den ersten Minuten der Partie. Der neutrale Beobachter musste den Eindruck gewinnen, dass die Strausberger sich der Berliner Übermacht und ihrer Favoritenstellung schon zu diesem frühen Zeitpunkt ergaben. Ein Gefühl wie: "Wir verlieren heute sowieso", schien sich breit zu machen.
Und von da an hatte TeBe es auch nicht mehr schwer, das Spiel und den Gegner zu beherrschen. Das 1:0 fiel nach 20 Minuten. Nach einem Freistoß von der rechten Seite, geschlagen von Denis Barcic, flog Nicolai Matt heran und köpfte ein.
TeBe setzte sich in der Strausberger Hälfte fest und nach einem Schuss von Nils Göwecke ging ein tiefes Durchatmen durch die Strausberger Reihen. Das 2:0 geht mit auf die Kappe von Strausbergs Torhüter Marvin Jäschke. Nach einer Ecke von Sefa Kahraman konnte der Keeper den Ball nicht festhalten. Barcic konnte abstauben. Strausbergs Trainer Oliver Richter nahm seinen Torhüter nach der Partie in Schutz: "So wie er angegangen wurde, muss ich auch von meinen Abwehrspielern verlangen, dass sie einfach präsenter im Strafraum sind. Marvin hatte bis zur Halbzeit nicht einen Ball gehalten und musste diesen dreimal aus dem Netz holen. Das hatten wir uns natürlich ganz anders vorgestellt."
Noch vor der Halbzeit fiel der dritte Treffer für die Berliner und der allein war das Eintrittsgeld an diesem Abend wert. Nach einem Einwurf gelang Rifat Gelici per Fallrückzieher ein wunderschöner Treffer. Jäschke konnte nichts machen. Wenige Minuten später verhinderte er nach einem Schuss von Talhar Sennur mit einer Glanzparade einen noch höheren Rückstand seiner Mannschaft.
So begann auch die zweite Halbzeit, nämlich mit einer großen Chance für die Berliner durch Sennur. Jäschke war auf dem Posten und hielt erneut mit einem Reflex. Das 4:0 für TeBe erzielte Barcic, der nach einer weiteren Ecke per Kopf traf. "Nach dem 4:0 haben wir dann leider den Gegner etwas machen lassen. Da war ich ein wenig sauer. Ich hätte meinen Männer gern zu hundert Prozent gelobt", sagte TeBe-Trainer Dennis Kutrieb nach dem Spiel.
Das Strausberger Tor schoss ebenfalls ein Berliner. Felix Angerhoefer, kurz zuvor eingewechselt, stürmte über die linke Angriffsseite. Seine Eingabe lenkte Efe Önal etwas unglücklich ins eigene Netz.
Weiter nach vorn schauen
"Das Positive bleibt, dass wir nach der Halbzeit nicht auseinander gebrochen sind, wie das in früheren Spielen war. Uns fehlt ein wenig das Glück. Wir müssen weiter nach vorn gucken, denn Tennis Borussia ist nicht unsere Ebene." Scherzhaft richtete Richter noch einen Gruß an seinen Trainerkollegen: "Ich wünsche, dass wir in der nächsten Saison nicht mehr gegeneinander spielen, was aber nicht heißt, dass wir aus der Oberliga absteigen."
FC Strausberg: Marvin Jäschke – Paul Schulze, Alexander Sobeck (8. Tim Falk), Vincent Lipp, Pierre Voigt – Kaan Yldirim Bektas, Luis Sutter, Anton Hohlfeld, Khaled Akasha (76. Mathias Reischert) – Tino Istvanic, Christopher Lennon Skade (63. Felix Angerhoefer)