"Es ist ein Unentschieden, mit dem wir gut leben können", zog Blau-Weiß-Präsident Peter Drews sein Fazit. "Aber die Art und Weise, wie es zustande gekommen ist, kann uns nicht zufriedenstellen. Wir hatten das Spiel fest im Griff und drohten uns dennoch selbst zu schlagen."
Auf schwer bespielbarem Rasen im Spreewälder Stadion der Völkerfreundschaft benötigten die Gäste eine gute halbe Stunde, um ihre spielerischen Vorteile wirkungsvoll umzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Grün-Weißen um Trainer Vragel da Silva bereits mit 1:0 durch Robert Menzlow (2.).
"Beim frühen Gegentor waren wir mit den Köpfen wohl noch in der Kabine", meinte Cheftrainer Roman Sedlak. "Doch wie sich die Mannschaft danach präsentiert hat, war schon bemerkenswert. Bis ins letzte Drittel haben wir schon ganz gut Fußball gespielt."
Sedlaks Vorgabe an sein Team, "etwas Zählbares aus Lübben mitzunehmen", war durch den kurzfristigen Ausfall weiterer Stammspieler erschwert worden. Trotz optischer Überlegenheit gingen die spielbestimmenden Gäste mit einem Rückstand in die Pause. Ein Lattenschuss von Roger Sobotta kurz vor dem Halbzeit-Pfiff war die bis dahin größte Ausgleichschance der Blau-Weißen.
Roger Sobotta im Pech
Das mehr als verdiente 1:1 erzielte, nach präziser Vorarbeit von Maximilian Lichtnow, schließlich Yves-Marvin Ertel (62.). Es war sein erstes Saisontor. Dies schaffte wenig später auch Paul Westphal (78.). Allerdings auf der für ihn falschen Seite. Nach Abstimmungs-Problemen in der Gäste-Abwehr stand es plötzlich 2:1 für Lübben. "Nach einem Freistoß verlängerte Martin Wenzeck per Kopf den Ball in meine Richtung. Rudi im Tor hinter mir rief, nimm du ihn. Leider erwischte ich den Ball nur noch mit dem Hinterkopf. Von dort landete er in unserem Tor", schilderte Westphal diese Szene.
"Da spielen wir nach dem Ausgleich weiterhin sehr gut, drängen auf die Führung und bekommen aus dem Nichts heraus dieses Gegentor. Eine ganz unglückliche Situation", ärgerte sich auch Kapitän Silvan Küter. Sein Frust saß wohl so tief, dass er eine Minute vor Ultimo persönlich zum Gegenschlag ausholte. Nach mustergültigem Zuspiel von Maurice Ulm ließ Küter zwei Grün-Weiße Defensivakteur an der Strafraumgrenze stehen und schoss den Ball unhaltbar ins lange Eck zum 2:2 (89.).
Später Ausgleichstreffer
"So eine Bude hab ich noch nie gemacht! Das gelingt mir sonst maximal im Training." Mit seinem sechsten Saisontor rettete der Mannschaftsführer seiner Elf somit einen Punkt und beschenkte sich selbst einen Tag nach seinem 30. Geburtstag. Und zudem hielt die Serie: Grün-Weiß Lübben konnte auch im sechsten Vergleich nicht gegen Petershagen/Eggersdorf gewinnen.
"In Gedanken schon mit der unglücklichen Niederlage im Gepäck, packte Silvan dann dieses sensationelle, unglaubliche Traumtor aus. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Und bestimmt nicht nur mich", so Sedlak. "Silvan als Kapitän, Maximilian Lichtnow und Marvin Ghaddar haben heute besonders stark gespielt. Wir freuen uns zudem über den allemal verdienten Punkt, müssen aber in den nächsten Spielen weiter punkten, um unser Ziel Klassenerhalt möglichst schnell zu verwirklichen", betonte der engagierte Übungsleiter der Blau-Weißen, die seit nunmehr sieben Spielen sieglos sind.
Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf: Florian Rudolph – Florian Gerber, Martin Wenzeck, Roger Sobotta, Paul Westphal, Marvin Ghaddar, Melvin Gohlke, Yves-Marvin Ertel (83. Labinot Rrafshi), Maurice Ulm, Maximilian Lichtnow, Silvan Küter
Tore: 1:0 Robert Menzlow (2.), 1:1 Yves-Marvin Ertel (62.), 2:1 Paul Westphal (78.), 2:2 Silvan Küter (89.) – Schiedsrichter: Stefan Lüth (Sperenberg) – Zuschauer: 88