"Eigentlich hätte dieses Spiel keinen Sieger verdient gehabt", sagte Peter Drews, der neu gewählte Fußball-Präsident von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf. "Es war eine zähe Begegnung, geprägt von vielen Fehlpässen und wenigen spielerischen Kombinationen", so Drews. Offensiv geschah auf beiden Seiten herzlich wenig. Die einzig notierenswerte Torchance der Gäste besaß Anton Feiler (45.). Sein Freistoß tuschierte die Querlatte. "Das es für unsere Mannschaft beim Tabellenletzten nicht leicht werden würde, war klar. Schließlich fehlten dem Team fünf Leistungsträger", informierte Drews. So musste Cheftrainer Roman Sedlak seine Mannschaft erneut umstellen. Dennoch war sein klar formuliertes Ziel, drei Punkte aus Eisenhüttenstadt mitzunehmen.
Der FC Eisenhüttenstadt war von Beginn an defensiv ausgerichtet und störte permanent den Spielaufbau der Blau-Weißen. Die kamen mit der robusten Spielweise des Tabellenletzten einfach nicht klar. "Uns fehlten an diesem Nachmittag die Kreativspieler und somit auch die Durchschlagskraft", erkannte Cheftrainer Sedlak. "Bei den wenigen Torchancen die wir besaßen, fehlte uns die Konsequenz im letzten Drittel. Da hatte ich mir von den Erfahrenen in unserem Team mehr erhofft. Nur Maximilian Lichtnow, der sein erstes komplettes Brandenburgliga-Spiel absolvierte, nehme ich dabei bewusst aus der Kritik."
Wenig Chancen für den Gast
Die mitgereisten blau-weißen Fußballfans hofften auf eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, wurden jedoch bitter enttäuscht. Nicht eine Gäste-Torchance sahen sie nach dem Wiederanpfiff. Zudem wurden die schwierigen Platzverhältnisse von Minute zu Minute schlimmer, ließen ein normales Fußballspielen kaum noch zu. Und wenn die gewohnt sicher agierende Abwehr der Blau-Weißen fehlerfrei zu Ende gespielt hätte, wäre es wohl beim 0:0 geblieben. Das Gegentor aber passte zu diesem gebrauchten Nachmittag. Nach schlechter Ballannahme und Verteidigung flog ein Querschläger durch den blau-weißen Strafraum, den Alexander Mauch (56.) zum Tor des Tages abstaubte. "Es war die bisher schwächste Vorstellung unserer Ersten in der Brandenburgliga", meinte Präsident Drews.
Neben den Blau-Weißen erwischte auch Schiedsrichter Toni Bauer einen schlechten Tag. Erst lag er bei einer Elfmeter-Entscheidung falsch, später überzog er mit einer Roten Karte gegen den kurz zuvor eingewechselten Maik Fochler. "Die Rote Karte ist völlig unakzeptabel", betonte Sedlak. "Wenn überhaupt dann Gelb, sagte selbst mein Gegenspieler. Alle haben gesehen, dass ich zuvor selbst gezogen wurde", war der Co-Trainer der Gäste aber mal so richtig sauer.
Gastgeber willensstärker
Am Endergebnis änderte das allerdings nichts. "Letztlich war es eine gerechte Niederlage, beziehungsweise ein verdienter Sieg für Eisenhüttenstadt", sagte Sedlak. "Weil der Gastgeber eben das eine Tor mehr erzielt hat und insgesamt kampf- und willensstärker war. Wir waren an diesem Tag dazu leider nicht in der Lage. Nun haben wir seit ein paar Spielen eine leichte Schwächephase, die sich schon angekündigt hatte. Ich erwarte jetzt in den verbleibenden zwei Begegnungen noch eine Reaktion der Mannschaft, um diese bisher so erfolgreiche Halbserie ordentlich zu beenden."
Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf: Kevin Pelzer – Florian Gerber, Martin Kohlmann, Roger Sobotta, Paul Westphal, Denis Rolke (82. Maik Fochler) – Labinot Rrafshi (58. Silvan Küter),Maximilian Weber (74. Yves-Marvin Ertel),Marvin Ghaddar, Maximilian Lichtnow – Anton Feiler
Schiedsrichter: Toni Bauer (Joachimsthal) – Zuschauer: 79