Ganz im Verborgenen wirkt die Truppe um Martin Tesky aber deswegen nicht. Sie hatte bereits einen virtuellen Museumsrundgang auf ihrer Internetseite möglich gemacht und auch den Jahreshöhepunkt am Internationalen Museumstag wollte man nicht wegfallen lassen. Deshalb wurde die Sonderausstellung  "Märkisches Angerdorf Werder" nun ebenfalls digital aufbereitet und kann seit vergangenen Sonntag am heimischen Computer angeschaut werden.
Rehfeldes Ortschronist habe mit einem kleinen Team von Zeitzeugen und Heimatfreund Helmut Georgi, dem Betreiber der Museums-Internetseite, "in akribischer und liebevoller Detailarbeit Werder geschichtlich, geographisch und gesellschaftlich aufgearbeitet, unheimlich viel Bildmaterial zusammengetragen und die Präsentation praktisch realisiert", lobt Bürgermeister Patrick Gumpricht, selbst "alter Werderaner". Auch er habe durch die Schau noch Neues bzw. Altes lernen können. Laut Tesky ist die Geschichte des wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandenen Ortes sehr facettenreich, vielschichtig und teilweise noch unerforscht. Der Werderaner Historiker und Chronist Kurt Gamerschlag sei gerade dabei, sie aufzuarbeiten, und werde wohl noch in diesem Jahr eine neue umfangreiche Dorfchronik präsentieren. Der Ort habe zwar über die Jahrhunderte "seinen Arbeitscharakter als Bauerndorf verloren", lasse aber in Aufbau und Aussehen noch viel von seiner Geschichte sehen, urteilt dieser im Begleittext zu der 76 Bild- und Text-Folien umfassenden Sonderschau.
Die biete einen Überblick über das heutige Dorf mit Windkraftanlagen oder Erdgaspipeline, die Wanderwege wie Liederweg und Jakobsweg und die schöne Naturlandschaft am Rande der "Märkischen Schweiz", hebt er hervor, und lasse überdies manches "auferstehen", was im Laufe der Zeit verschwunden sei – eine alte Schmiede, das Kriegerdenkmal, Gaststätten und Läden ... Der "virtuelle Ausschnitt" gebe sowohl eine Einführung für Bürger aus den Nachbarorten, die lange nicht mehr dort gewesen seien, als auch Orientierung für Neuankömmlinge und Touristen.
Erreichbar ist die digitale Schau, die die Heimatfreunde selbst als "bisher einmalige Art der Museumsarbeit" bezeichnen, über die Startseite ihres Internetauftritts (auf "hier anklicken" klicken). Onlinenutzer können zudem per E-Mail "kritische Hinweise, Meinungen und Vorschläge" an die Heimatfreunde übermitteln. Die werden dann in einem Gästebuch gesammelt.