Die Würfel sind gefallen. In der regulären, doch zeitlich vorgezogenen Sitzung der Gemeindevertretung hat sich die Mehrheit für ein verzögertes Herangehen an das Thema Hort-Neubau auf dem Schulgelände entschieden.
Nicht Gasgeben wie im Mai beim einstimmigen Bestätigen  von Entwurfsplanung für Gebäude und Wärmeerzeugung samt Leistungsvergabe der Genehmigungsplanung, sondern langsames Anfahren oder Fahren mit angezogener Handbremse heißt es jetzt. Das eingegebene Ziel neues Hortgebäude ist unverändert, der einst gefasste Beschluss indes ausgesetzt.
Das zielt darauf ab, die veranschlagten Kosten spürbar zu senken, wie von der einreichenden Fraktion FÜR Rehfelde, Werder, Zinndorf, unterstützt von der Fraktion BürgerGemeinschaft Rehfelde/Grüne, beabsichtigt. Jene befürchten, dass der Haushalt in kommenden Jahren sonst übermäßig belastet werde, was nicht hinnehmbar sei. Da ohnehin für das Schuljahr 2020/2021 eine Übergangslösung nötig werde, gebe es ein Zeitfenster, um die Planung noch einmal auf den Prüfstand zu stellen, wird argumentiert. Damit verbundene zusätzliche Kosten stünden voraussichtlich in keinem Verhältnis zu erzielbaren Einsparungen.
Daher sieht der mehrheitlich gefasste Beschluss vor, dahin führende bauliche Veränderungen durch die Amtsverwaltung prüfen, auflisten und mit den zu erwartenden Einsparungen untersetzen zu lassen. Sämtliche dazu erwartbare Kosten samt entsprechend angepasster Honorarvereinbarung mit dem beauftragten Planungsbüro sollen überdies den bisher benannten Kosten gegenüber gestellt werden. Außerdem soll das Amt eine Grenzsumme nennen, bis zu deren Höhe "das Projekt Hort-Neubau vertretbar ist, um die übrigen bekannten kommunalen Aufgaben nicht zu gefährden", wie es im begründenden Text heißt.
Im Grunde drehte sich die gesamte Sitzung vor dicht besetzten Publikumsreihen einzig um dieses Thema und schien von dem Positionskampf geprägt.  Wie es komme, dass bei unveränderter Sachlage plötzlich die Finanzierbarkeit nicht mehr gewährleistet sei, wollte eine Steuerzahlerin in der Einwohnerfragestunde wissen. Das Amt habe nie gesagt, dass das nicht finanzierbar sei, widersprach Kämmerer Dirk Siebenmorgen. Endlich den Wahlkampf mehr als 100 Tage nach der Wahl zu beenden, wurde von anderer Seite gefordert.
Während Rudolf Hellers (CDU) Antrag auf namentliche Abstimmung der drei den Hort-Neubau betreffenden Vorlagen Zustimmung fand, war die von Linke/Zukunft-Fraktionschef Carsten Kopprasch eingangs noch erhoffte veränderte Reihenfolge der Beschlussvorlagen mehrheitlich abgeschmettert worden.
Mit dem Ansinnen seiner Fraktion, zunächst eine öffentliche Informations- und Anhörungsveranstaltung durchzuführen, um Transparenz und Bürgerbeteiligung herzustellen, kam es erst am Ende der Sitzung zu einer mehrheitlichen Einigung. Die Vorlage wurde in den neu gebildeten zeitweiligen Ausschuss "Neubau eines Multifunktionalgebäudes" verwiesen und damit vertagt. Diesem gehören nach einstimmigem Beschluss Steffen Hunger, Torsten Franke, Michael Henschke, Rudolf Patzer, Carsten Kopprasch und Rudolf Heller an. Die im August vertagte Linke/Zukunft-Vorlage wurde zurückgezogen.