Günter Beator ist künstlerisch vielseitig aufgestellt. Die Rehfelder Ausstellung beleuchtet das vielfältige Schaffen.
Er führe einen Pinselstrich "mit Weisheit und einem Augenzwinkern", sagte Riamara Sommerschuh am Freitagabend in ihrer kurzen Laudatio über den Künstler, der da gerade in der örtlichen Entreegalerie mit einer Ausstellung gewürdigt wird. Es ist nicht die Erste, die Günter Beator zeigt, aber bei Weitem die bislang Umfangreichste, wie er selbst in ein paar ergänzenden Sätzen einräumt. 65 Bilder haben er und das Helferteam am Vortag gemeinsam an den Wänden im Korridor der Amtsverwaltung-Außenstelle aufgehängt, unmittelbar vor der Ausstellung hat er noch schnell zwei weitere dazugepackt.
Es ist eine Schau, die ihn in all seiner künstlerischen Vielfalt vorstellt: Da ist der Illustrator mit den einzelnen Szenen der Bildergeschichten rund um das Schermützel, das sympathische Seeungeheuer, das mit seinen Freunden im größten Gewässer der Märkischen Schweiz lebt. Gewissermaßen als Punktlandung zur Ausstellung ist gerade der dritte Band erschienen. Titel: "Das Schermützel und der Schatz im See". Erstmals hat es 40 Seiten und damit vier mehr als bisher.
Nicht nur eine neue Figur tritt da mit Olbe Kalmar in Erscheinung, einem entfernten Cousin des Schermützels von der Ostsee. Die um ihn erweiterte Runde muss sich des Problems annehmen, die vielen Schatzsucher loszuwerden. Denn am Schermützelsee ist ein regelrechter Goldrausch ausgebrochen. Olbe Kalmar hat aber einen Plan, wie die Freunde die Störenfriede loswerden können ...
Wie immer hat seine Frau Carina Bunt den Text des neuen Abenteuers geschrieben, und bei der Bebilderung stand ihm erstmals die neue junge Co-Zeichnerin Adriana Leja zur Seite. Nachdem ihre Vorgängerin Anne Marlene Heinze inzwischen vollauf mit ihrem Studium in Hamburg zu tun hat, freut sich Günter Beator über diese Unterstützung, die nicht nur beim schieren Bewältigen des Arbeitsaufkommens an sich hilft. Adriana Leja steuert auch eigene frische Ideen bei, und einige der Schermützel-Bilder in dem betreffenden Segment der Rehfelder Ausstellung, die zu dem neuen Band gehören, tragen neben dem Beators auch explizit ihren Namen.
Es wäre allerdings falsch, den vielseitig begabten und interessierten Buckower nur auf die Schermützel-Illustrationen zu beschränken, auch wenn dies neben der musikalischen Seite sicher das ist, was ihn in der neuen Heimatregion in den vergangenen Jahren besonders bekannt gemacht hat. Die Musik als zweite Liebe gehörte auch in Rehfelde natürlich dazu, die übrigen Mitglieder der Band Grünland waren extra angereist, damit die Gruppe seine Vernissage mit irischen Klängen untermalen konnte.
Ja, zu Irland gibt es eine tiefe Bindung gerade über die Musik, das zeigt sich wiederum in einigen Bildern. Großformatig und eindrucksvoll hängen da Baileys Leuchtturm auf der Halbinsel Howth und eine Landschaft bei Clifden. Auch einige skandinavische Motive sind in der von bemerkenswerter Liebe zu jedem Detail zeugenden Sammlung vertreten. Die Aquarelle vom Mulseryde See in Schweden und dem dänischen Strand von Thornby haben ihren Platz gleich neben der feldergesäumten Chaussee zwischen Garzin und Garzau.
In Garzin fing es vor Jahren an
Eben in Garzin hatten der Ex-Berliner und seine Frau anfangs über Jahre eine Ferienwohnung, so dass sich bei den Aufenthalten dort die tiefe Liebe zur umgebenden Märkischen Schweiz in all ihrer Vielfalt entwickeln konnte. Eine Auswahl prägnanter Motive ist da auch in der Ausstellung vertreten: Das Angelhäuschen im Buckower Schlosspark, die Bollersdorfer Kirche, in Aquarell und Airbrush eine Abendstimmung bei Hasenholz.
Seit er im Ruhestand ist, hat er mehr Zeit und Muße, will sich verstärkt auch der Ölmalerei zuwenden. Damit lasse sich manches noch feiner darstellen, gerade in den Übergängen, erklärt Günter Beator. Doch dauere ein Bild durch die Trocknungsphasen eben länger: "Bisher hatte ich diese Ruhe selten." In seinem geräumigen Atelier, das er neuerdings hat, will er sich aber ebenso noch etwas mehr der Sparte Porträts zuwenden. Einzelne wie das mit "Scherri"-Kapitän Wolfgang Katerbau (der auch im neuen Schermützel-Band eine Rolle spielt) und dessen Sohn Christian gibt es schon, eine Liste mit weiteren harrt noch der Abarbeitung. Auch an Ideen, weitere Prominente auf dem Bild an prägnanten Plätzen in die Märkische Schweiz zu versetzen, mangelt es nicht.