Plätze zum Spielen und Toben sind in der Gemeinde Rüdersdorf rar. Deshalb soll nun eine Fläche entwickelt werden, auf der sich Kinder und Jugendliche bewegen und ihren Hobbys nachgehen können. Die Idee ist nicht neu: Der Wunsch nach einer Möglichkeit, sich draußen zu treffen und aktiv zu sein, wurde unter anderem durch die AG Jugend mehrfach an die Verwaltung herangetragen. Jetzt gibt es dazu einen Beschluss der Gemeindevertreter, in dem die Verwaltung beauftragt wird, Standortvorschläge zu erarbeiten und ein Finanzierungsmodell vorzulegen.
Standort im Ortszentrum favorisiert
Erste Untersuchungen wurden dazu sogar schon angestellt – allerdings unter der Annahme, eine Anlage für Skater zu schaffen. Der Rüdersdorfer Skateboard-Hersteller Quarter Distribution mit den Geschäftsführern Max und Andreas Ritter habe laut Beschlussvorlage Hinweise zur Standortwahl und Kostenhöhe gegeben. Außerdem gebe es laut der Unternehmer in Brandenburg keine Skateranlage, die für Wettbewerbe geeignet sei. „Nachdem Skateboard seit diesem Jahr olympische Disziplin ist, erwächst hieraus auch ein echter Wachstumsbereich, der auch die Vereins- und Sportlandschaft der Gemeinde positiv nachhaltig beeinflussen kann“, heißt es zur Erklärung weiter.
Drei mögliche Standorte für eine Spiel- und Bewegungsfläche wurden Anfang März in Augenschein genommen. Laut Verwaltung sei beispielsweise die Fläche zwischen Kolonistenfriedhof und dem Wiesenzirkus in der Straße der Jugend geeignet, um dort eine Anlage für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Dieser Standort ist zentrumsnah und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Eine Anlage in unmittelbarer Wassernähe oder unter einer Brücke wäre aufgrund der Schallübertragung und damit hohen Lärmbelästigung nicht geeignet.
Eine erste grobe Kostenschätzung für eine 600 bis 700 Quadratmeter große Skateranlage, auf der Wettbewerbe ausgetragen werden könnten, liegt laut Verwaltung bei rund 230.000 bis 280.000 Euro ohne Baunebenkosten bei einem Baufeld auf der freien Wiese.
Suche nach Fördermitteln und Sponsoring
Das alles ist aber vorerst Zukunftsmusik. Die Gemeinde hat erst einmal den Auftrag, weitere Standorte auszuloten und Möglichkeiten für Fördermittel und Sponsoring zu ermitteln. Noch steht gar nicht fest, wie die Bewegungsfläche gestaltet werden und an welche Altersgruppen sie sich richten soll. Deshalb haben Gemeindevertreter in der jüngsten Gremiumssitzung auch lange diskutiert, ob das Wort „Skatepark“ im Beschlusstext zu weit vorgreife. „Ein Skatepark war nun mal die ursprüngliche Idee, deswegen haben wir überhaupt begonnen, uns damit auseinanderzusetzen“, sagte der Vorsitzende Ronny Neumann (Die Linke). Ein Antrag, das Wort zu streichen, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.