Die „Kopfweiden im Oderbruch“ hingen am Freitagabend nicht lange im Flur des Amtsgebäudes in der Elsholzstraße. Ein Paar aus Herrensee hatte sich in die festgehaltene Szenerie verguckt und beschlossen, sie gleich von der Eröffnung mitzunehmen. „Die Lücke wird gefüllt“, versprach Steffen Abramovski umgehend.
Der Bollersdorfer, in Wriezen geboren und aufgewachsen, später in Bad Freienwalde zu Hause und nun in Oberbarnim, malt bereits seit seiner Kindheit. Er habe eine besondere Art, das Leben zu sehen, befand Riamara Sommerschuh vom Tourismusamt Märkische Schweiz in ihren einführenden Worten. Seine Bilder, klassische Ölmalerei auf Leinwand, hätten etwas Beruhigendes in der schnelllebigen Zeit. Man werde „hingeführt zu dem, was wir wahrnehmen“, beschrieb sie, könne innehalten.
Motive mit viel Detailtreue, aber auch künstlerischer Freiheit
Mal entdecke der Betrachter die Weite der Natur, mal Geborgenheit in verwinkelten Gassen. Da findet sich der Sommertag im Oderbruch ebenso wie ein Herbsttag in Garzin, hängt hier „Frühlingsahnen“ mit überfluteten Weiten, an anderer Stelle die Buckower Schulstraße mit Wartenden, zumeist sehr detailgetreu und doch mit künstlerischer Freiheit, betont der 53-Jährige. Mal gebe es Fotos als Vorlage, mal Skizzen, mal male er nur aus dem Gedächtnis. Und manchmal auch mehrfach. Das Schloss Bad Freienwalde habe er beispielsweise einige Male überarbeitet, den Himmel verändert, Bäume „verrückt“, bis es seiner Vorstellung entsprach.
Steffen Abramovski - geistig verwandt mit Fontane?
Bekenntnis zu Traditionen, Liebe zum Detail und zu Land und Leuten zeichne ihn aus, lobte Ria Sommerschuh und sah gewisse geistige Verwandtschaft mit Fontane und dessen Wanderungen durch die Mark. Und manchmal widerspiegelt das Motiv den Beruf des Hobby-Malers: Er ist Bezirksschornsteinfeger für den Kehrbezirk Buckow und hat auch den einen oder anderen Blick über die Dächer festgehalten. Wie oft er in der Freizeit den Pinsel schwingt, ist unterschiedlich: „So, wie ich Zeit habe.“
Musikalisch begleitet wurde die wegen Corona klein gehaltene und durch Abstand und Maske gekennzeichnete Vernissage von Carsten Paschwitz (Akkordeon/Perc.), dem aus dem Publikum ebenso gedankt wurde wie Künstler und Ausrichtern vom Amt. Die Ausstellung ist jetzt bis zum 6. Januar 2021 zu den Öffnungszeiten der Amtsverwaltung zu sehen.
Geöffnet: Dienstag 9-12 und 13-18 Uhr, Donnerstag 9-12 Uhr