Rehfelde braucht in allernächster Zeit mehr Räume zur Betreuung von Hortkindern. Da scheint es zunächst unverständlich, dass die Mitglieder des Hauptausschusses am Dienstag in ihrer Sitzung eine entsprechende Beschlussvorlage für die Gemeindevertretersitzung – Errichten einer mobilen Containeranlage ab dem Schuljahr 2020/2021 –  mehrheitlich abgelehnt haben.
Das geschah indes nur, fasste Bürgermeister Patrick Gumpricht vor der Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt die Diskussionsrichtung zusammen, damit nächste Woche gemeinsam mit allen Gemeindevertretern eine inhaltlich etwas veränderte Vorlage nochmals in die Fachausschüsse verwiesen werden könne.
Fakt ist, dass Rehfelde angesichts beständigen Zuzugs in den Ort wenig Zeit bleibt, um die gesetzlichen Anforderungen zur Kindertagesbetreuung erfüllen zu können. Wie auch immer die gegenwärtig laufenden Diskussionen um den Neubau eines Multifunktionalgebäudes (Hort, Bibliothek, Mensa, Küche) ausgehen – eine zeitlich befristete Zwischenlösung in Gestalt einer mobilen Containeranlage war bereits der alten Gemeindevertretung vor der Kommunalwahl klar.
Anlage brächte drei Räume
Ein dazu von einer Container-Firma unterbreitetes Angebot war die Grundlage der Beschlussvorlage, damit ein Ausschreibungsverfahren in Gang gesetzt werden kann. Demnach besteht diese Anlage aus 18 Segmenten, die ebenerdig auf einer Fläche von etwa 340 Quadratmetern auf dem Schulhof zwischen Haus 1 und 2 platziert würde. Diese würde sowohl drei Gruppenräume mit einer Fläche von insgesamt 210 Quadratmetern beinhalten, aber auch Nebenflächen und Sanitäranlagen.
Eine solche Containeranlage würde für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren benötigt, was neben den Kosten für Gründung und Aufbau der Containerzwischenlösung (etwa 20 000 Euro im Haushalt 2020) jährliche Mietkosten in Höhe von 77 000 Euro sowie jährliche Betriebskosten von rund 10 000 Euro erforderte.
Mit der Etablierung solchen Containers würde zusätzlich zu dem bestehenden dreietagigen Hortbetrieb im Haus 1 quasi eine vierte Etage installiert. Das ließe den Personalbedarf weiter ansteigen, gab der Bürgermeister am Dienstag zu bedenken. "Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, die Container auch für die Schule zu verwenden."
Doppelnutzung ausweiten
Die bisher praktizierte Doppelnutzung eines Klassenraums für Schule und Hort erweist sich ohnehin als unzureichend, stellte Rudolf Heller (CDU) fest. Schule und Hort sollten sich daher auch ihrerseits konzeptionell mit der Raumnutzung über zwei Jahre befassen, forderte er.
Ähnlich reagierten Carsten Kopprasch für die Fraktion Linke/Zukunft und Heidrun Mora (BGR), die nachdrücklich anmerkten, dass Schule und Hort in dieser Richtung weiter denken müssten. Zur nächsten Sitzung werde das Amt eine Anlage zur gegenwärtigen Nutzung beibringen, versicherte Joachim Kock-Fuchs, Fachbereichsleiter Bürgerdienste.