Das musste auch Wolfgang Piehl hinnehmen, der in der Vorwoche noch beim Turnier in Alt Zeschdorf ein Springen der Kategorie S absolvierte. Piehl war aus aus dem Münchehofer Nachbarort Waldesruh gekommen und konnte diesmal nur als Zuschauer und Betreuer die einzelnen Prüfungen beobachten. Auch seine Frau Gabriela Lyck war mit dabei und betonte, dass vom Reitsportzentrum Waldesruh eher die Jugend eine Chance bekommen hatte. Zum Beispiel Xenia Petrowski die recht neu im Verein ist. Sie war mit dem 15-jährigen Wallach Funtomas mit dabei und konnte sich nach dem Tageshöhepunkt, eine Stilspringprüfung der Klasse L, über einen vierten Platz freuen. Die 14-Järige wird von Philipp Lyck trainiert. Gabriela Lyck berichtete, dass das eigene Turnier in Waldesruh in diesem Jahr nicht stattfinden wird. "Wir sind nur ein kleiner Verein. Zurzeit zählen wir 20 Mitglieder und der Aufwand ist viel zu hoch."
Nachwuchs zeigt sich souverän
Zwei Talente aus der regionalen Reiterszene waren auch bei diesem Turnier glänzend aufgelegt. Vom Gastgeber war das Emily Grubitz und aus Altranft Paul Schröder.
Emily Grubitz gewann mit Sir Linar das Stilspringen der Klasse A*. Da freuten sich nicht nur Mutter Yvonne, sondern auch die Großeltern Kerstin und Frank Grubitz. "Nein, inzwischen haben wir keine Angst mehr, wenn unsere Kleine im Sattel sitzt. Sie macht das sehr souverän. Passiert ist auch noch nicht viel. Nur eine Schrecksekunde gab es im vergangenen Jahr. Sie hatte sich bei einem Sturz einen Arm gebrochen. Das Pferd hatte bei der Siegerehrung ein wenig die Nerven verloren." Souverän saß auch bei diesem Turnier der 13-jährige Paul Schröder im Sattel. Er wird von Andreas Groth trainiert. Beide kommen vom Reit- und Fahrverein Altranft.
Paul Schröder ritt die Stute Cassandra, die, wie er sagt, immer ein wenig schwierig ist. Doch er meisterte den Parcours großartig und machte im L-Springen keine Abwurffehler. Und wie ein Profi sagte er nach dem Erfolg: "Ich möchte mich unbedingt bei meinem Sponsor Malitz Frucht bedanken."
Veranstalter zufrieden
Sehr zufrieden war nach der gelungenen Veranstaltung Carsten Börner vom Ländlichen Reitverein. "Sicher, unser Turnier hätte Zuschauer verdient gehabt. Doch besondere Zeiten verlangen eben auch besondere Maßnahmen." Börner erinnerte an das Turnier in Alt Zeschdorf das sozusagen den verspäteten Auftakt der Saison machte: "Durch das gute Turnier von vor einer Woche, die Alt Zeschdorfer haben das prima organisiert, wurden die Voraussetzungen für weitere Veranstaltungen in der Region geschaffen. Der Vorsitzende des Vereins in Münchehofe sagte zudem, dass der Landkreis Märkisch-Oderland die bislang mit Abstand aktivste Reiterregion in Berlin und Brandenburg sei. Während in fast allen anderen Landkreisen die meisten Veranstaltungen bis weit in den September abgesagt sind, versuchen die Vereine aus MOL den Turnierbetrieb am Leben zu erhalten. "Das geht allerdings nur in den gut funktionierenden Vereinen, wie unser eigener zum Beispiel. Sie können sich auf zahlreiche freiwillige Helfer verlassen." Börner erinnerte an das Hygienekonzept, das auch in Münchehofe Zuschauer und Sponsoren komplett ausschloss. "Das Konzept wurde nach sehr konstruktivem Austausch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises MOL erarbeitet und genehmigt. Es war eine unkomplizierte und gute Zusammenarbeit, wofür sich alle Reitsportfreunde unbedingt bedanken wollen. Es ist gut für den Sport, die Reiter und auch für die Tiere, die alle diese Wettkämpfe brauchen. Jetzt freuen sich die Reiter, wenn Ende Juli in Altranft das nächste Turnier veranstaltet werden kann.
Die nächsten Turniere
18. bis 19. Juli: Münchehofer Dressurturnier mit Sichtung für Deutsche Jugendmeisterschaften, 25. Juli: Altranfter Springturnier, 1. bis 2. August: Kreismeisterschaften im Springen in Gorgast, 1. bis 2. August: Kreismeisterschaften Dressur in Altlandsberg, 8. bis 9. August: Altlandsberger Springturnier, 21.bis 23. August: Müncheberg Dressur- und Springturnier,11. bis 13. September: Münchehofer Reitertage