Die Landesstraße 34 zwischen Hohenstein und Bollersdorfer Kreisel dicht, ebenso dahinter bis zur Ortslage Bollersdorf. Die bei Ortskundigen als Schleichweg beliebte, wenngleich holprige Verbindung über Liebenhof wegen der dortigen Arbeiten gesperrt. Und zusätzlich auch noch fünf Tage Vollsperrung der B1 wegen des Baus der Mittelinsel am östlichen Ortseingang von Lichtenow: Es war eine ziemliche Tortur mit erheblichen Mehrwegen und Zusatzzeiten, die Autofahrer im Großraum Märkische Schweiz/Müncheberg speziell in der vergangenen Woche über sich ergehen lassen mussten. „Buckow nahezu abgehängt“, hieß es ein wenig überspitzt in einer Zuschrift an die MOZ.

Engpässe manchmal unvermeidbar

Prinzipiell erreichbar war die Perle der Märkischen Schweiz zwar auch in dieser knapp einwöchigen Phase besonderer Zuspitzung. Steffen Streu kann aber den Unmut etlicher geplagter Autofahrer auf der Strecke, die er nach seiner Aussage selbst gerade gefahren hat, verstehen. Streu ist Pressesprecher des Landesamtes Straßenwesen, das für zwei der drei Sperrungen aufgrund von Bauvorhaben verantwortlich ist. „Es ist immer eine große Herausforderung, Arbeiten so zu koordinieren, dass es nicht zu solchen Engpässen kommt“, sagt er am Telefon. Gleichwohl ließen sie sich nicht immer ganz vermeiden.
Wie zumindest fünf Tage in diesem konkreten Fall. Zu den Überschneidungen komme es, weil es lange Ausschreibungsfristen gebe und dazu die jeweiligen Kapazitäten der Baufirmen, erklärt Streu. Dass zusätzlich zur Sperrung der Achse Strausberg–Buckow nun kurzzeitig auch noch die B1-Umleitung dazu kam, sei nicht glücklich, aber in der Bauorganisation nicht anders machbar gewesen. Zufrieden zeigt sich der Pressesprecher, dass der Verkehr auf der Bundesstraße seit Freitagabend wieder ungehindert rollt, nun an der neuen Mittelinsel vorbei. Der Zeitplan konnte da eingehalten werden.

Lieferverkehr für Laden erschwert

Gut sehe es dafür auch an anderer Stelle aus: Die schon eine Woche länger bestehende Sperrung bis zur Ortslage Bollersdorf soll am 18. September wieder aufgehoben werden. Hoffnung gibt es auch, dass zwischen Hohenstein und Kreisel auf dem längeren Teilstück bis zum 30. Oktober alles wie vorgesehen über die Bühne geht. Wie jeder selbst im Vorbeifahren sehen konnte, war die Baufirma schon beim Abfräsen der alten Deckschicht sehr fix. Derzeit kommen Anlieger noch bis nach Ruhlsdorf ungehindert durch.
Zumindest seine Kunden hätten nicht übermäßig geklagt, sagt auf Nachfrage Jakob Noack, der den Regionalladen Märkische Schweiz in Waldsieversdorf und den Dorfladen im Reichenberger Lebenszentrum „Thomas Müntzer“ betreibt. Wohnhaft in Ringenwalde, ist er aber durchaus persönlich mit täglichen Arbeitswegen betroffen. Und gerade die Sperrung in Liebenhof mache es aktuell besonders schwierig, was Warenlieferungen von dort betreffe, räumt Noack ein.

Straßenbauer im Einsatz bei 30 Grad

Bei knapp 30 Grad Spätsommerhitze stehen am Montagnachmittag die drei Kollegen René Wikowski, Stephan Palm und Dieter Küther an der Asphaltmaschine. Der Boden vibriert von der dahinter anrollenden Walze, und auch das Großgerät steht nur wenige Minuten still – bis der nächste Lkw rückwärts heranrollt und eine weitere Materialladung zielgenau abkippt. Schon bis auf halbe Strecke zwischen Bollersdorfer Ortsausgangsschild und Kreisel reicht zu dieser Zeit das frische Asphaltband, das Team liegt gut im Plan.
Nur auf eines müssen sich alle schon einstellen: Die im Falle von Sperrungen an einer der beiden Hauptachsen sonst noch zur Verfügung stehende Nebenstrecke via Liebenhof wird es nach der dortigen Aufarbeitung für die Allgemeinheit nicht mehr geben: Sie wird zugleich als öffentliche Straße entwidmet, das ist Teil des Gesamtpakets der Maßnahme.