Schier überwältigt waren John (5), Mia-Sophie (8) und Veronique (11), als sie am Mittwochnachmittag in den Raum der Werbeagentur Lindemann’s im Handelscentrum Strausberg kamen, wo die „Ernte“ des diesjährigen Wunschbaums aufgebaut war. „Ah“ und „Oh“ klang es, John trat erst einmal ein paar Schritte zurück angesichts von 60 Geschenktüten und individuell gepackten Päckchen und Paketen.
Alle 60 Kinder unterschiedlichsten Alters, die im Heimverbund Märkische Schweiz in verschiedenen Häusern, Außenwohngruppe usw. leben, durften im November ihre Wunschzettel für das Weihnachtsfest aufschreiben. Kinder, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht in ihren Familien Weihnachten verleben können, über denen weder ein Weihnachtsmann noch das Leben an sich bisher das Füllhorn besonders reichlich ausgeschüttet hat.
Delegation zum Abholen
John, Mia-Sophie und Veronique sind mit der stellvertretenden Einrichtungsleiterin Ramona Siering in einem Kleintransporter vom Kinderheim Weiße Taube in Bollersdorf nach Strausberg gefahren, um stellvertretend für die anderen die Geschenke abzuholen. Ramona Siering ist mit ihnen mit Bedacht die Treppe im Verwaltungsgebäude bis zur Agentur hinaufgestiegen, um die Kinder zur Ruhe kommen zu lassen.
Oben wurden sie von Agenturinhaber Maurice Lindemann, seiner Frau Christine und dem Auszubildenden zum Veranstaltungskaufmann, Fabian Meyer, erwartet. „Fabian entpuppte sich als Naturtalent im Einpacken von Geschenken“, verriet Christine Lindemann. Es hat einige Tage gedauert, und eigentlich am Mittwoch bis wenige Minuten vor zwei, dass alle 60 Geschenke in Weihnachtspapier eingewickelt, mit Schleifen versehen waren, in die noch Schokoladenweihnachtsmänner und Namensschilder eingebunden wurden.
Das meiste aus ansässigen Läden
„Wir können unseren Mitgliedern der Werbegemeinschaft – das sind alle Geschäfte des Handelscentrums – nicht genug danken, dass sie diese Aktion möglich gemacht haben“, sagt Maurice Lindemann, als er wiederum den Präsentkorb von Mia-Sophie überreicht bekam, mit dem sich die Kinder und Erzieher des Heimverbundes bei der Werbegemeinschaft bedankten.
Am 1. Dezember hatten die Lindemanns den Wunschbaum im Handelscentrum aufgestellt. An ihm angebunden: die 60 Wunschzettel der Heimkinder aus der Märkischen Schweiz. Vieles wurde von den Gewerbetreibenden in Eigenregie an Wünschen erfüllt, vieles organisierte und besorgte das rührige Ehepaar von der Agentur. „Natürlich haben wir versucht, möglichst vieles aus unseren ansässigen Geschäften zusammenzubekommen, aber bei speziellen Wünschen mussten wir mitunter ausweichen“, erzählt Christine Lindemann.
Lockdown erschwerte die Aktion
Als dann am 16. Dezember der scharfe Lockdown griff, haben sie den Wunschbaum abgebaut und den Rest mit Hilfe der Werbegemeinschaft selbst besorgt. Schließlich sollten die Kinder nicht unter der Corona-Pandemie leiden. Nun gibt es vom Teddybären zum Kuscheln über die Puppe zum Liebhaben, Fußballhandschuhe für den Winter, einen Pelikanfüllhalter oder eine Trinkflasche für die Schule am heiligen Abend viele Geschenke auszupacken. Für die Großen sind auch ganz Kleine dabei, Gutscheine für Medimax oder Telefon- und Datenguthaben. Eifrig schleppen die Kinder Kisten mit den Geschenken mit nach unten. Und als noch ein Karton mit Süßigkeiten dazukommt, leuchten die Augen noch einmal auf.
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