Weil es eine Kann-Entscheidung ist, gilt es, sich den Einzelfall anzuschauen und nicht allgemein darüber zu urteilen, ob ein neuer Job partout tabu ist, wenn er auch nur teilweise etwas mit den früheren Ministeraufgaben zu tun hat. Mehrere Punkte im konkreten Fall sprechen dafür, dass die Entscheidung im Interesse der Ex-Gesundheitsministerin ausfallen sollte.
Da sind die Umstände ihres Rücktritts. Ja, er war richtig und unvermeidlich, weil Golze im Lunapharm-Skandal keine gute Figur machte. Aber verglichen mit anderen Demissionen wiegen ihre „Vergehen“ nicht sehr schwer. Ein schneller Neustart ist der tatkräftigen 43-Jährigen zu wünschen.
Und dann ist da der Job – beim Awo-Bezirksverband Potsdam, also nicht besonders herausgehoben, und bei einem gemeinnützigen Wohlfahrtsverband. Um Armutsbekämpfung und Gemeinwesenarbeit soll es ihr dort gehen. Wenn sie, vermutlich überqualifiziert, sich um diese wichtigen Anliegen kümmert, dürften die Betroffenen profitieren.
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