Die Corona-Inzidenz in Berlin ist weiter gestiegen. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 157,4 nachgewiesene Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Am Vortag hatte dieser Wert noch bei 156,1 gelegen. Am Mittwoch vor einer Woche lag die Inzidenz in Berlin bei 124,9. Zwischen Dienstag und Mittwoch registrierte das RKI 1241 neue Fälle. Acht Menschen sind im selben Zeitraum an oder mit dem Virus gestorben. Damit ist die offizielle Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie in Berlin auf 3717 gestiegen. 226 248 Menschen haben sich seither nachweislich angesteckt.

Berliner Krankenhausgesellschaft rechnet mit Notbetrieb

Angesichts deutlich steigender Inzidenzzahlen rechnet auch die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) mit einem baldigen Notbetrieb der Hauptstadt-Kliniken. „Die Berliner Kliniken befinden sich absehbar in einem neuen Krisenmodus“, sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner dem „Tagesspiegel“. „Die Zahlen der Covid-19-Patienten steigen – sowohl auf den Intensiv- als auch den Normalstationen.“ Er gehe davon aus, dass planbare Behandlungen in den nächsten Wochen zunehmend verschoben werden müssen, um die steigende Zahl an Covid-19-Patienten versorgen zu können.
„Wahrscheinlich würden zehn Prozent der Krankenbetten bald für Corona-Fälle frei gehalten werden müssen – das sind in Berlin etwa 2000 Betten“, sagte Schreiner.
Erst am Montag hatte auch die Charité vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Insbesondere unter Ungeimpften sei von einem deutlichen Anstieg an Neuinfektionen auszugehen. „Aktuell sind etwa 90 Prozent der Covid-19-Patientinnen und Patienten in der Charité nicht geimpft“, sagte Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung in Deutschlands größter Uniklinik. Wenn es nicht gelinge, die Impfquote deutlich zu steigern, werde das infolge der Behandlungen in Krankenhäusern zu massiven Einschränkungen in den Kliniken führen.
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