Die Brandenburger Landesregierung will bei mehr zur Verfügung stehendem Impfstoff auch Corona-Impfungen in Arztpraxen ermöglichen. „Selbstverständlich sollen die Arztpraxen in die Impfkampagne einbezogen werden, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte Regierungssprecher Florian Engels am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Dazu müsse die Coronavirus-Impfverordnung geändert werden. „Wir begrüßen, dass viele Ärzte bereitstehen, um damit möglichst bald zu beginnen. Dazu brauchen wir Verlässlichkeit und Transparenz bei den Impfstofflieferungen.“ Die Kassenärzte in Brandenburg fordern Corona-Impfungen auch in Arztpraxen, um mögliche Engpässe in Impfzentren zu verhindern. Derzeit fehlt ausreichend Impfstoff in Brandenburg.

Die Corona-Zahlen am Wochenende

Erstmals seit über einer Woche hat in Brandenburg ein Landkreis wieder die Marke von 200 neuen Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschritten. In der Prignitz lag der Inzidenz-Wert am Sonntag bei knapp 201, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zuletzt hatte der Landkreis Spree-Neiße am 5. Februar mit einem Niveau von 259 die Marke übertroffen.
An diesem Montag treten neue Corona-Regeln in Kraft. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über einen Wert von 200 steigt, können Landkreise und kreisfreie Städte eigene Schutzmaßnahmen treffen und zum Beispiel Kitas schließen.

Infektionszahlen weiterhin rückläufig

Die Zahl neuer Corona-Infektionen ist in Brandenburg weiter rückläufig. Die Gesundheitsämter meldeten 236 neue Ansteckungen, wie das Ministerium am Sonntag mitteilte. Allerdings lagen von den Kreisen Elbe-Elster und Potsdam-Mittelmark sowie der Stadt Frankfurt (Oder) keine neuen Fälle vor. Vor einer Woche kamen landesweit 276 neue Ansteckungen hinzu.
Rund sieben Wochen nach dem Start der Corona-Impfungen hat es bisher fast 137 000 Impfungen gegen das Virus gegeben. Darunter seien rund 81 600 Erstimpfungen und rund 55 000 zweite Impfungen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Brandenburgweites Alkoholverbot gekippt

Mit den neuen Regeln machen ab Montag die Außenanlagen von Zoos und Tierparks wieder auf. Landkreise und kreisfreie Städte können ein Alkoholverbot auf öffentlichen Straßen und Plätzen anordnen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte ein landesweites Alkoholverbot im öffentlichen Raum zuvor gekippt.
Grundschulen öffnen in Brandenburg wieder am 22. Februar mit Wechselunterricht zwischen Schule und zuhause. Friseurläden machen am 1. März auf. Der harte Lockdown gilt ansonsten bis mindestens zum 7. März. Weitere Öffnungen soll es erst geben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über mehrere Tage nicht über 35 liegt.
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