Das Brandenburger Kabinett will die Maskenpflicht in den Schulen außerhalb von Unterrichtsräumen erst am Dienstag beschließen. Das hatten Bildungsministerin Ernst (SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erst Ende vergangener Woche angekündigt.
"Darauf haben vielen Eltern mit Unverständnis reagiert", berichtete der Vorsitzende des Landeselternrats, René Mertens. "Auf den letzten Drücker, viel zu spät - so lauteten viele Kommentare." Unverständlich sei für viele Kinder auch die unterschiedlichen Regelungen in der Schule und anschließend im Hort, monierte Mertens. "Denn dort müssen die Kinder keine Masken tragen, das kann man ihnen kaum verständlich machen." Insgesamt sei der Schulstart aber ruhig verlaufen.
Auch der Präsident des Brandenburgischen Pädagogen-Verbandes, Helmut Stäker, berichtete von einem "normalen Schulstart". "Es gab die üblichen Anlaufschwierigkeiten und die Schüler wurden in die bestehenden Abstands- und Hygieneregeln eingewiesen", berichtete Stäker, der an einem Oberstufenzentrum in Lübben (Spreewald) unterrichtet. Es werde darauf geachtet, dass die Schüler möglichst immer am selben Platz im selben Raum säßen. Von Dienstag an sollten aber auch die Fachunterrichtsräume genutzt werden. "Dann müssen nach jedem Wechsel die Tische desinfiziert werden."
Ministerin Ernst begrüßte am Montagmorgen die Schüler einer Gesamtschule in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) zum Unterrichtsstart. "Wenn alle gut aufeinander achten, ist das Lernen und Lehren auch unter Pandemiebedingungen machbar", sagte sie anschließend der Deutschen Presse-Agentur. "Ich wünsche allen Kindern und Jugendlichen an Brandenburgs Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr – alle gemeinsam in der gewohnten Schulumgebung, mit den vertrauten Lehrerinnen und Lehrern und gemeinsam in einer Klasse."
Mit dem Beginn des Regelbetriebs hat die Brandenburger Landesregierung auch die Corona-Tests für Kita- und Schulkinder gestartet. Bis Ende August sollen in einer Stichprobe ein Prozent der Kinder und Jugendlichen auf das Coronavirus getestet werden, wie das Gesundheits- und das Bildungsministerium am Montag mitteilten.

Polizei kontrolliert vor Schulen in Brandenburg

Bei ihren Kontrollen vor den Schulen in Brandenburg hat die Polizei zum Schulbeginn eine wachsende Zahl von Ordnungswidrigkeiten insbesondere von Auto- und Radfahrern festgestellt. „Über den gesamten Vormittag wurden 475 Ordnungswidrigkeiten angezeigt, gegenüber 341 im Vorjahr bei gleicher Kontrolldichte“, berichtete Präsidiumssprecher Torsten Herbst am Montag.
Darunter seien neben zahlreichen Verkehrsverstößen von Radfahrern auch 141 Autofahrer gewesen, die zu schnell unterwegs waren. „In Schlieben im Kreis Elbe-Elster wurde ein Auto in einer 30-er Zone mit 59 Kilometern pro Stunde geblitzt“, berichtete Herbst. In Fürstenwalde (Oder-Spree) seien bei einem typischen Schulwegunfall eine 15-jährige und eine elfjährige Schülerin leicht verletzt worden. Die beiden seien zwischen parkenden Autos auf die Straße getreten und von einem Wagen erfasst worden.
„Man sieht die kleineren Kinder nicht und ihr Verhalten ist manchmal unberechenbar“, mahnte Herbst. „Wir appellieren daher an alle Autofahrer, insbesondere im Bereich der Schulen besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein.“ Er kündigte an, dass die Kontrollen vor den Schulen noch zwei Wochen lang fortgesetzt würden.
In Zeesen (Dahme-Spreewald) stieß am Montagmorgen ein Auto mit einem Schulbus zusammen. Drei Kinder wurden dabei laut Polizei verletzt. Der Wagen war aus noch unbekannter Ursache an der Einmündung zur Waldstraße mit dem Bus zusammengeprallt. Die drei Schulkinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.