Bei Durchsuchungen in Brandenburg, Berlin, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurden 25 hochwertige Fahrzeuge beschlagnahmt, teilten das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt am Donnerstag mit. Zudem seien Bargeld, Luxusuhren und eine Motoryacht im Gesamtwert von mehr als 900.000 Euro gesichert worden. Der bislang ermittelte Steuerschaden liegt laut Angaben bei mehr als drei Millionen Euro.
In Brandenburg fanden Durchsuchungen in Schildow (Oberhavel) und Forst (Lausitz) statt, erklärte Christian Lanninger vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg auf Nachfrage. Einen solch großen Ermittlungserfolg bei Luxuskarossen habe es noch nicht gegeben, sagte er.
Die Ermittlungen richten sich gegen zwölf Beschuldigte im Alter zwischen 25 und 52 Jahren, die laut Staatsanwaltschaft alle die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch wurden in Berlin Haftbefehle gegen zwei Tatverdächtige vollstreckt. Die Männer im Alter von 32 und 35 Jahren sitzen in Untersuchungshaft, sagte eine Sprecherin.
Die Gruppierung soll demnach seit 2015 Luxus-Fahrzeuge auf dem russischen Automarkt erworben haben. Die Verdächtigen seien damit als Privatreisende nach Deutschland gekommen, ohne die Wagen zu verzollen. Bei verschiedenen Zulassungsstellen seien dann mit manipulierten Papieren Ausfuhrkennzeichen beantragt worden. Damit bekamen die Autos einen deutschen Fahrzeugschein und wurden europaweit auf dem privaten Automarkt gewinnbringend verkauft.
Bereits seit 2018 ermittelte die Zollfahndung. Mehr als 200 Beamte aus mehreren Bundesländern waren am Mittwoch im Einsatz. Das Hauptzollamt Potsdam beteiligte sich mit zwei Spürhunden an den Durchsuchungen. (mit dpa)