Rund 100 Menschen haben in Berlin trotz Temperaturen um den Nullpunkt gegen die Migrationspolitik der Europäischen Union entlang der Balkanroute protestiert. Mit einer Fahrraddemo vom Kanzleramt in Mitte bis zum Hermannplatz in Neukölln forderten sie insbesondere die Aufnahme von Geflüchteten aus dem bosnischen Camp Lipa.
„Die katastrophale Notlage für die Schutzsuchenden in Bosnien-Herzegowina ist die Folge der europäischen Abschottungspolitik“, erklärten die Veranstalter der „Balkanbrücke“. Auch die Bundesregierung verhindere trotz Aufnahmebereitschaft deutscher Kommunen menschliche Lösungen für Flüchtlinge, die an den EU-Außengrenzen teilweise ohne Obdach in der Kälte ausharren müssten.

Camp Lipa in Bosnien wegen schlechtem Zustand geräumt

Das Camp Lipa im Nordwesten Bosniens war im Dezember von der Internationalen Organisation für Migration geräumt worden, weil die bosnischen Behörden es nicht winterfest gemacht hatten. Die Migranten blieben zeitweise bei winterlichem Wetter unter freiem Himmel. Bosnien-Herzegowina grenzt an Kroatien und liegt somit an einer EU-Außengrenze.
Die „Seebrücke Berlin“ forderte einen sofortigen Stopp „illegaler Zurückweisungen“ an der kroatischen Grenze. Deutschland dürfe die kroatische Grenzpolizei nicht länger unterstützen.