Der Fund eines Japankäfers nahe der deutschen Grenze in der Schweiz hat auch Brandenburger Pflanzenschützer in Alarmbereitschaft versetzt. Das sagte Frauke Zelt, Sprecherin des Umweltministeriums, auf Anfrage. „Der Pflanzenschutzdienst ist auf das Auftreten vorbereitet.“
Der Japankäfer (Popillia japonica) kann starke Fraßschäden anrichten. Über 300 Gehölzarten stehen auf seinem Speiseplan: Apfelbäume, Erdbeeren, Garten- und Sojabohnen, Mais, Weinreben, aber auch Rosen. Natürliche Gegenspieler fehlen ihm. Die Larven ernähren sich von Graswurzeln und können damit auch Schäden in Anlagen anrichten.
Ähnlichkeit mit dem Maikäfer
Der Käfer ist etwa einen Zentimeter groß und ähnelt dem Gartenlaub-, Mai- oder Junikäfer. Er hat aber fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite des Hinterleibes und zwei am Ende des Körpers. Mitte Juli war ein männlicher Käfer in einer sogenannten Pheromonfalle in der Nähe des Baseler Güterbahnhofs gefangen worden.
Sollte der Käfer in Brandenburg auftauchen, greife ein Notfallplan, sagte Zelt. Über ein Monitoring werde im Fall der Fälle das Ausmaß des Befalles festgestellt und gegebenenfalls um das betroffene Gebiet eine Pufferzone gezogen. Dazu seien Fällung und Vernichtung befallener Bäume vorgesehen.
Landwirte und Obstbauern sind informiert
Landwirte und Obstbauern in Deutschland werden bereits heute über gefährliche Schädlinge durch das Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion informiert, hieß es beim Ministerium. Darüber hinaus gebe es Schulungen beim Landesamt.
Eine vorbeugende Maßnahme sei, Pflanzenmaterial aus Nicht-EU-Staaten nur zu importieren, wenn die Betriebe mit einem Pflanzengesundheitszeugnis zugelassen seien. Bei Pflanzen mit Herkunft aus EU-Staaten sei ein Pflanzenpass bei Ab- und Weitergabe im gewerblichen Bereich vorgeschrieben, aber auch beim Online-Verkauf an Privatleute.
„Bisher gab es eine Meldung einer wachsamen Privatperson in Brandenburg“, sagte Zelt. Durch eine spezifische Labordiagnose beim Landesamt sei der Verdacht aber schnell entkräftet worden.