Klima in Brandenburg Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels von der Lausitz bis in die Uckermark

Tesla, Kohle-Ausstieg oder auch der Klimaschutz: Die Themenliste, die das Land Brandenburg in puncto Strukturwandel zu bearbeiten hat, ist lang.

 UhrFrankfurt (Oder)
Luft nach oben: Die Zahl der Betriebe in der Landwirtschaft stagniert nicht nur in Brandenburg, sie ist sogar leicht rückläufig. Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor. Während es 2010 rund 5600 Betriebe gab, sind es heute 5400. Dieses Bild ist bei Jänschwalde aufgenommen worden.
Luft nach oben: Die Zahl der Betriebe in der Landwirtschaft stagniert nicht nur in Brandenburg, sie ist sogar leicht rückläufig. Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor. Während es 2010 rund 5600 Betriebe gab, sind es heute 5400. Dieses Bild ist bei Jänschwalde aufgenommen worden.
© Foto: Monika Skolimowska/dpa
Wasserdampf aus dem Kraftwerk bei Jänschwalde-Dorf: Für die Lausitz und das Land Brandenburg stehen einschneidende Veränderungen an - nicht nur wegen des Ausstiegs aus der Braunkohle. Doch dieser Transformationsprozess kann eine Chance sein.
Wasserdampf aus dem Kraftwerk bei Jänschwalde-Dorf: Für die Lausitz und das Land Brandenburg stehen einschneidende Veränderungen an - nicht nur wegen des Ausstiegs aus der Braunkohle. Doch dieser Transformationsprozess kann eine Chance sein.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Hoffnungsschimmer oder Industriefluch: Unternehmer Elon Musk polarisiert weltweit. Der Tesla-Mitbegründer aus den USA hat seine Fühler nach Brandenburg ausgestreckt und will mit seinem Unternehmen zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. Das Tesla-Projekt kann zum Risiko, aber auch zur großen Chance werden.
Hoffnungsschimmer oder Industriefluch: Unternehmer Elon Musk polarisiert weltweit. Der Tesla-Mitbegründer aus den USA hat seine Fühler nach Brandenburg ausgestreckt und will mit seinem Unternehmen zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. Das Tesla-Projekt kann zum Risiko, aber auch zur großen Chance werden.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Gigantische Baustelle: Bei Grünheide sind die Bauarbeiten für die Gigafactory von Elon Musk bereits seit mehreren Monaten im Gange. Auf dem Foto ist der Stand im Dezember 2020 zu sehen. Tesla rechnet mit Errichtungskosten von 1,065 Milliarden Euro. Immer wieder stieß das Projekt auf Kritik hinsichtlich des Naturschutzes.
Gigantische Baustelle: Bei Grünheide sind die Bauarbeiten für die Gigafactory von Elon Musk bereits seit mehreren Monaten im Gange. Auf dem Foto ist der Stand im Dezember 2020 zu sehen. Tesla rechnet mit Errichtungskosten von 1,065 Milliarden Euro. Immer wieder stieß das Projekt auf Kritik hinsichtlich des Naturschutzes.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Erst einmal auftanken: Durch das Elektroauto kann Brandenburg in der Automobilbranche konkurrenzfähig werden. Diese Ladesäule am Karlsplatz in Schwedt wird bereits regelmäßig genutzt. Ob das so bleibt, wenn der Strom nicht mehr kostenlos ist, ist fraglich.
Erst einmal auftanken: Durch das Elektroauto kann Brandenburg in der Automobilbranche konkurrenzfähig werden. Diese Ladesäule am Karlsplatz in Schwedt wird bereits regelmäßig genutzt. Ob das so bleibt, wenn der Strom nicht mehr kostenlos ist, ist fraglich.
© Foto: Oliver Voigt
Tesla auf dem Vormarsch: Bald könnten durch die Gigafactory von Tesla E-Autos häufiger in Brandenburg zu sehen sein. Denn das hier abgebildete Tesla Model 3 soll auch in Grünheide produziert werden. Im Juli soll dort die Produktion der E-Autos beginnen.
Tesla auf dem Vormarsch: Bald könnten durch die Gigafactory von Tesla E-Autos häufiger in Brandenburg zu sehen sein. Denn das hier abgebildete Tesla Model 3 soll auch in Grünheide produziert werden. Im Juli soll dort die Produktion der E-Autos beginnen.
© Foto: Ding Ting/dpa
Demonstrationen zur Zukunft der Wirtschaftsregion Lausitz: Kumpel und Arbeiter aus den Kraftwerken suchen am Rande des "Lausitzdialoges 2018" in Spremberg das Gespräch. Dabei fordern sie unter anderem eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik mit guten Jobs. Erst danach sei der Ausstieg aus der Kohle vertretbar.
Demonstrationen zur Zukunft der Wirtschaftsregion Lausitz: Kumpel und Arbeiter aus den Kraftwerken suchen am Rande des "Lausitzdialoges 2018" in Spremberg das Gespräch. Dabei fordern sie unter anderem eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik mit guten Jobs. Erst danach sei der Ausstieg aus der Kohle vertretbar.
© Foto: Bernd Settnik/dpa
Kohle en masse: So sieht der Braunkohletagebau in Jänschwalde der LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG) in vollem Arbeitsbetrieb aus. Der Tagebau wurde immer wieder zum Streitpunkt. Bis zum Ausstieg aus der Kohle im Jahr 2038 muss hier alles stillgelegt werden.
Kohle en masse: So sieht der Braunkohletagebau in Jänschwalde der LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG) in vollem Arbeitsbetrieb aus. Der Tagebau wurde immer wieder zum Streitpunkt. Bis zum Ausstieg aus der Kohle im Jahr 2038 muss hier alles stillgelegt werden.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Sorgen um das Klima: Eine Aktivistin bezieht Stellung mit ihrem Schild und der Aufschrift: "We're Burning our Future". Umweltschutzaktivisten protestierten vor allem Ende November 2020 immer wieder vor dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde. Es ging um eine klimagerechtere Lausitz.
Sorgen um das Klima: Eine Aktivistin bezieht Stellung mit ihrem Schild und der Aufschrift: "We're Burning our Future". Umweltschutzaktivisten protestierten vor allem Ende November 2020 immer wieder vor dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde. Es ging um eine klimagerechtere Lausitz.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Die Gegenseite: Der Kohleausstieg wurde von vielen Seiten auch kritisch gesehen. Viele Menschen in der Lausitz fürchten sich vor der Schließung des Kohletagebaus in Jänschwalde und somit auch vor mangelnden Perspektiven in der Region. Laut der Zeitung "Welt" verloren bisher rund 900 Beschäftigte in der Region um Jänschwalde durch den Kohle-Ausstieg ihren Arbeitsplatz.
Die Gegenseite: Der Kohleausstieg wurde von vielen Seiten auch kritisch gesehen. Viele Menschen in der Lausitz fürchten sich vor der Schließung des Kohletagebaus in Jänschwalde und somit auch vor mangelnden Perspektiven in der Region. Laut der Zeitung "Welt" verloren bisher rund 900 Beschäftigte in der Region um Jänschwalde durch den Kohle-Ausstieg ihren Arbeitsplatz.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Die nächste Generation in der Schlüsselrolle: Wichtig für einen erfolgreichen Strukturwandel sind junge, qualifizierte Fachkräfte. Mit einem Durchschnittsalter von 47,2 Jahren hat Brandenburg zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern die drittälteste Bevölkerung in Deutschland. Eine prominente Anlaufstelle für junge Menschen ist beispielsweise die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dort sind nach aktuellsten Angaben 5586 Studierende eingeschrieben, die aus 105 verschiedenen Ländern stammen.
Die nächste Generation in der Schlüsselrolle: Wichtig für einen erfolgreichen Strukturwandel sind junge, qualifizierte Fachkräfte. Mit einem Durchschnittsalter von 47,2 Jahren hat Brandenburg zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern die drittälteste Bevölkerung in Deutschland. Eine prominente Anlaufstelle für junge Menschen ist beispielsweise die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dort sind nach aktuellsten Angaben 5586 Studierende eingeschrieben, die aus 105 verschiedenen Ländern stammen.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Wissenschaft als Stütze Brandenburgs: Karoline Keil, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei "Biomes" arbeitet an der Technischen Hochschule Wildau. Das bleibt nicht unbeobachtet: Am 15. Juli 2020 besuchte Wirtschaftsministerin Manja Schüle (SPD) die Hochschule und informierte sich über aktuelle Forschungsprojekte. Auch die Wissenschaft kann eine Chance im Strukturwandel Brandenburgs sein.
Wissenschaft als Stütze Brandenburgs: Karoline Keil, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei "Biomes" arbeitet an der Technischen Hochschule Wildau. Das bleibt nicht unbeobachtet: Am 15. Juli 2020 besuchte Wirtschaftsministerin Manja Schüle (SPD) die Hochschule und informierte sich über aktuelle Forschungsprojekte. Auch die Wissenschaft kann eine Chance im Strukturwandel Brandenburgs sein.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Ein menschenleerer Bahnhof in Potsdam: Brandenburg und die Lausitz haben nach wie vor mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Rückkehrer werden daher in Brandenburg immer gerne gesehen - das gilt allen voran für junge Leute.
Ein menschenleerer Bahnhof in Potsdam: Brandenburg und die Lausitz haben nach wie vor mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Rückkehrer werden daher in Brandenburg immer gerne gesehen - das gilt allen voran für junge Leute.
© Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Urlaub in Brandenburg statt auf Mallorca: Zu neuer Attraktivität könnte beispielsweise das Lausitzer Seenland gelangen, wenn klassische Reiseziele aufgrund der Corona-Flugeinschränkungen ins Wasser fallen. Hier zu sehen ist der Sedlitzer See im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Urlaub in Brandenburg statt auf Mallorca: Zu neuer Attraktivität könnte beispielsweise das Lausitzer Seenland gelangen, wenn klassische Reiseziele aufgrund der Corona-Flugeinschränkungen ins Wasser fallen. Hier zu sehen ist der Sedlitzer See im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Sachsen und Brandenburg getrennt: Problematisch im Strukturwandel Brandenburgs ist der geteilte Prozess der beiden Bundesländer. Die Landesregierungen geloben aber Besserung. So soll beispielsweise die Bahnstrecke zwischen Görlitz und Berlin ausgebaut werden. Beide Länder bestehen darauf, die Strecke für Geschwindigkeiten bis mindestens 200 Kilometer pro Stunde fit zu machen. Die abgebildeten Fahrradfahrer erreichen solch ein Tempo zwar nicht, genießen dafür umso mehr das gute Wetter am Berzdorfer See in Görlitz (Sachsen).
Sachsen und Brandenburg getrennt: Problematisch im Strukturwandel Brandenburgs ist der geteilte Prozess der beiden Bundesländer. Die Landesregierungen geloben aber Besserung. So soll beispielsweise die Bahnstrecke zwischen Görlitz und Berlin ausgebaut werden. Beide Länder bestehen darauf, die Strecke für Geschwindigkeiten bis mindestens 200 Kilometer pro Stunde fit zu machen. Die abgebildeten Fahrradfahrer erreichen solch ein Tempo zwar nicht, genießen dafür umso mehr das gute Wetter am Berzdorfer See in Görlitz (Sachsen).
© Foto: Oliver Killig/dpa
Kultur statt Kohle: Im Theaterstück "Der Wald", das im Staatstheater Cottbus auf der Bühne präsentiert wurde (Juni 2020), geht es um eine Rückbesinnung auf die Natur, regelmäßiges Desinfizieren und den Corona-Mindestabstand. Für die Lausitz kann es nach der Kohle neue Stützen geben, die die Region attraktiv machen - zum Beispiel eben die Kultur.
Kultur statt Kohle: Im Theaterstück "Der Wald", das im Staatstheater Cottbus auf der Bühne präsentiert wurde (Juni 2020), geht es um eine Rückbesinnung auf die Natur, regelmäßiges Desinfizieren und den Corona-Mindestabstand. Für die Lausitz kann es nach der Kohle neue Stützen geben, die die Region attraktiv machen - zum Beispiel eben die Kultur.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Die Frage nach der Identifikation: Eine mögliche Perspektive der Menschen in der Lausitz kann sein, sich darauf zu besinnen, dass man kein "Großstädter" sei. Das unterscheidet die Leute natürlich auch von den Einwohnern Berlins und dem damit einhergehenden Verkehrschaos.
Die Frage nach der Identifikation: Eine mögliche Perspektive der Menschen in der Lausitz kann sein, sich darauf zu besinnen, dass man kein "Großstädter" sei. Das unterscheidet die Leute natürlich auch von den Einwohnern Berlins und dem damit einhergehenden Verkehrschaos.
© Foto: Christophe Gateau/dpa
Im Fokus des Strukturwandels: Anders als in Berlin gibt es in Brandenburg viel Platz für Windräder. Erneuerbare Energien sind weiter Hoffnungsträger des Strukturwandels. Ziel ist deutschlandweit eine nachhaltige Energieversorgung. Dieses Windrad wurde in der Nähe von Sieversdorf fotografiert.
Im Fokus des Strukturwandels: Anders als in Berlin gibt es in Brandenburg viel Platz für Windräder. Erneuerbare Energien sind weiter Hoffnungsträger des Strukturwandels. Ziel ist deutschlandweit eine nachhaltige Energieversorgung. Dieses Windrad wurde in der Nähe von Sieversdorf fotografiert.
© Foto: Patrick Pleul/dpa
Nicht zu vernachlässigen: Der Strukturwandel steht in ganz Brandenburg auf dem Programm. Oft ist das Augenmerk zwar stark auf die Entwicklungen in der Lausitz gerichtet, aber auch den Norden Brandenburgs - beispielsweise die Uckermark - darf man in diesem Prozess nicht vergessen. Dort wollen laut einem RBB-Bericht jetzt immer mehr Landwirte ihre Felder für Photovoltaik-Anlagen nutzen. Der abgebildete Mähdrescher verrichtet seine Arbeit übrigens in Grünow.
Nicht zu vernachlässigen: Der Strukturwandel steht in ganz Brandenburg auf dem Programm. Oft ist das Augenmerk zwar stark auf die Entwicklungen in der Lausitz gerichtet, aber auch den Norden Brandenburgs - beispielsweise die Uckermark - darf man in diesem Prozess nicht vergessen. Dort wollen laut einem RBB-Bericht jetzt immer mehr Landwirte ihre Felder für Photovoltaik-Anlagen nutzen. Der abgebildete Mähdrescher verrichtet seine Arbeit übrigens in Grünow.
© Foto: Oliver Voigt
Leidtragender des Klimawandels ist die Natur: Gerade die Wälder in Brandenburg (hier in der Nähe von Sieversdorf) sind auf niedrigere Temperaturen angewiesen. Durch die wachsende Trockenheit kommt es immer wieder zu Schäden an den Bäumen.
Leidtragender des Klimawandels ist die Natur: Gerade die Wälder in Brandenburg (hier in der Nähe von Sieversdorf) sind auf niedrigere Temperaturen angewiesen. Durch die wachsende Trockenheit kommt es immer wieder zu Schäden an den Bäumen.
© Foto: Monika Skolimowska/dpa
Neue Chancen für Brandenburg: Tourismus, Elektroautos in Grünheide und eine neue Identität für die Lausitz treffen aber auch auf Zukunftssorgen, Waldsterben und Fachkräftemangel. Brandenburg wird sich verändern. Und das könnte eine Chance sein. Auf dem Bild wird ein Tannenbaum-Setzling auf dem Werderaner Tannenhof gepflanzt.
Neue Chancen für Brandenburg: Tourismus, Elektroautos in Grünheide und eine neue Identität für die Lausitz treffen aber auch auf Zukunftssorgen, Waldsterben und Fachkräftemangel. Brandenburg wird sich verändern. Und das könnte eine Chance sein. Auf dem Bild wird ein Tannenbaum-Setzling auf dem Werderaner Tannenhof gepflanzt.
© Foto: Paul Zinken/dpa