Es gibt wenige Klubs, denen eine so sagenumwobene Geschichte vorauseilt wie dem Metropol. In den 80er-Jahren galt die Diskothek direkt am U-Bahnhof Nollendorfplatz als Garant für ausschweifende Partynächte. David Bowie, Iggy Pop, Nina Hagen, The Cure und Depeche Mode sind nur einige Musiker, die zur Legende beitrugen.
"Zeit, ein neues Kapitel für Konzerte in Berlin aufzuschlagen", teilt nun der neue Betreiber Trinity Music mit. Die Firma mit Sitz in Schöneberg gehört mit jährlich 600 Konzerten zu den größten Musikveranstaltern der Stadt. Chef Thomas Spindler, ehemaliger Hausbesetzer und Schlagzeuger einer Punkband, betreibt unter anderem "Huxleys Neue Welt" an der Hasenheide und einen Plattenladen um die Ecke.
"Ich habe mich immer geärgert, dass dieses wunderschöne Haus im Zentrum der Stadt so vor sich hinsiecht", sagt Spindler in einem Interview mit dem RBB. Der 1906 als "Neues Schauspielhaus" eröffnete Theater- und Konzertsaal wurde nach dem Krieg als Kino genutzt und in den späten 70er-Jahren zur Disko und Konzertarena umfunktioniert. Nach den wilden Partyjahren zog das Feiervolk jedoch nach der Wende Richtung Osten.
2005 wurde mit dem "Goya" ein Neuanfang versucht. In dem Nobelklub sollte erst fein gespeist und dann getanzt werden. Doch das Konzept ging nicht auf. Die Pleite folgte schon nach einem halben Jahr.
In den säulenumrandeten, 13 Meter hohen Hauptsaal mit Bühne, Emporen und festlichem Kronleuchter aus venezianischem Muranoglas hat Spindler nun eine neue Musikanlage einbauen lassen. Auch er will das Metropol weiter für exklusive Veranstaltungen vermieten.
Doch an den Wochenenden soll das Haus auch wieder für alle öffnen, "um dem Berliner Nachtleben erneut seinen Stempel aufzudrücken", heißt es in einer Mitteilung des Betreibers, der sich ansonsten bedeckt hält. Den Anfang machten am Freitagabend  DJs, die Elektromusik auflegten. Der Sonnabend, bei dem unter anderem Performance-Künstler für einen Abend im Burlesk- und Zirkusstil sorgen wollen, ist schon ausverkauft.

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