Der tschechische Leag-Miteigentümer EPH hat einen Medienbericht dementiert, wonach das Unternehmen schon bis 2030 aus der Braunkohle in Deutschland aussteigen will. Der Konzern halte sich an das von der Bundesregierung beschlossene Zieljahr 2038 für den Ausstieg aus der Kohleverstromung, sagte EPH-Sprecher Daniel Castvaj am Mittwoch.
Die deutschen Braunkohleaktivitäten sollen aber ab dem Jahr 2025 in ein Schwesterunternehmen namens EP Energy Transition ausgegliedert werden.
Das strategische Ziel von EPH, die Kohleverstromung schon 2030 zu beenden, gelte nur für die übrigen Teile der EPH-Gruppe. Dieses strategische Ziel war im EPH-Nachhaltigkeitsbericht verkündet worden, in dem auch über die Gründung von EP Energy Transition informiert wird.

Das ist die Strategie von EPH für die Leag

Die tschechischen Eigentümer planen zur Umsetzung ihres Planes daher nach eigenen Angaben keinen Verkauf oder gar eine kurzfristige Schließung von Tagebauen oder Kraftwerken.
Das neu gegründete Schwesterunternehmen EP Energy Transition, zu dem dann auch die Leag gehört, selbst soll dabei auf eine klar definierte Transformationsstrategie ausgerichtet sein.
Es ist nicht zum ersten Mal, dass ein Kohlekonzern in Deutschland im Zuge seines grünen Umbaus und einer Transformation aufgespalten wird. RWE hatte das im Jahr 2016 praktiziert. Damals allerdings war Innogy als grüne Zukunftstocher abgespalten worden.
Der tschechischen EPH-Gruppe gehören in Deutschland neben der Mibrag in Sachsen-Anhalt 50 Prozent der Leag-Anteile. Die andere Hälfte gehört dem tschechischen Finanzinvestor PPF.

Das ist die Aufgabe von EP Energy Transition

EP Energy Transition will in den kommenden Jahren „an die zehn Milliarden Euro in die Entwicklung erneuerbarer Energien, Batteriespeicher und hocheffizienter wasserstofffähiger Kraftwerke zu investieren“. Diese Ankündigung deckt sich vollständig mit den Zukunftsplänen von Leag-Vorstandschef Thorsten Kramer. Der hatte die Investition derartiger Summen für den Aufbau des „grünen Kraftwerks Lausitz“ schon im Herbst 2022 in Aussicht gestellt. Auf diese Weise soll die Lausitz auch in Zukunft durchschnittlich zehn Prozent des in Deutschland stark steigenden Strombedarfs grundlastfähig zur Verfügung stellen.