Das gab am Freitag das für ganz Polen zuständige Haupt-Veterinäramt in Warschau bekannt. In der Wojewodschaft Lebuser Land wurde ein Krisenstab gebildet. In einer Fünf-Kilometer-Zone rund um den Fundort sollen am Wochenende verdächtige Wildschweine abgeschossen werden. Bisher war die für Menschen ungefährliche, aber für Schweine extrem gefährliche Seuche vor allem in Ostpolen und in den baltischen Ländern aufgetreten.
Polnische Behörden hätten am Freitag das Bundeslandwirtschaftsministerium informiert, daraufhin habe es eine Telefonkonferenz mit allen Bundesländern gegeben, teilte Brandenburgs Landestierarzt Stephan Nickisch mit. „Bislang war das Infektionsgebiet 300 Kilometer weiter entfernt. Wahrscheinlich gab es eine sogenannte Sprunginfektion, etwa über Lebensmittel", vermutet Nickisch.
„Im vergangenen Jahr sind erhebliche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen worden“, informierte der Präsident des Landesbauernverbands, Henrik Wendorff. „Jetzt gilt es, den Kontakt zu den polnischen Behörden zu suchen und den Zutritt zu Tierhaltungsanlagen nur für dazu Berechtigte zu erlauben“, sagte er. Auch über Seuchenmaßnahmen müsse nachgedacht werden. In Brandenburgs Schweinemastanlagen lebt eine halbe Million Tiere.
Wendorff sagte zugleich: „Für Panik gibt es keinen Grund.“ Die Tatsache, dass ein verendetes Wildschwein gründlich untersucht wurde, zeige auch, dass das Frühwarnsystem funktioniere. Im Kampf gegen die drohende Schweinepest war in der Jagdsaison 2018/19 die Rekordzahl von 90 000 Wildschweinen erlegt worden.