Zweimal hintereinander dröhnte am Mittwochvormittag (2. August) ein lauter Knall durch die Luft, sodass im Nordwesten Brandenburgs die Wände wackelten. Viele Brandenburger fragten sich, ob sich eine Explosion ereignet hat.
Wie die Bundeswehr gegenüber diesem Nachrichtenportal am Mittwoch bestätigte, handelte es sich um eine Übung der Luftwaffe. Zwei Flieger der Luftwaffe waren mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs. Sie kamen aus Lage.
So entsteht der Überschall-Knall
Der Überschallknall ist der Lärm, den man hört, wenn die Schallwelle, die durch die Bewegung des Flugkörpers in der Luft entsteht, auf unser Ohr trifft. Das erklärt Dr. Babette Dellen vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. „Die Luft ist ein Gas und besteht so aus vielen Molekülen mit einer gewissen Dichte“, so Dellen. „Bewegt sich nun ein Körper, z.B. ein Flugzeug, durch dieses Gas, so stößt dieser die Moleküle vor sich her, drängt sie zusammen und erzeugt eine sogenannte ‚Druckwelle‘, d.h. eine sich ausbreitende lokale Verdichtung der Luft.“
Bereits Ende Juli hatte es mehrere Überflüge von Eurofightern über Brandenburg gegeben. Auch die Polizeidirektion Nord hatte davon berichtet, dass zahlreiche besorgte Anrufer sich gemeldet hatten.
Manöver Air Defender 23
Im Juni hatte das Manöver Air Defender 23 in ganz Deutschland für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Es war die größte Verlegungsübung von Luftstreitkräften seit Gründung der Nato. Vom 12. bis 23. Juni hatten bis zu 10.000 Übungsteilnehmer aus 25 Nationen mit 250 Luftfahrzeugen unter der Führung der Luftwaffe Luftoperationen im europäischen Luftraum trainiert. Nach Angaben der Bundeswehr, war es das Ziel, Luftoperationen mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben. Dabei standen die Optimierung und Ausweitung der Kooperation der teilnehmenden Nationen im Mittelpunkt. Das Szenario sei einem Nato Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden worden.