In der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber hat nach Polizeiangaben am Montag ein 28-Jähriger vehement gegen die seiner Meinung nach zu geringen Sozialleistungen protestiert.
Der 28-Jährige soll laut Polizeiangaben "massive Widerstandshandlungen" geleistet haben. "Er erwartete eine höhere Auszahlung von Sozialleistungen als ihm zustand. Der Mann verließ nach Auszahlung nicht die Räume und der Sicherheitsdienst bekam den 28-Jährigen nicht beruhigt", heißt es in der Polizeimeldung weiter. Die Polizei sei daraufhin zur Unterstützung gerufen worden. Nach dem Eintreffen "schlug und trat der Kameruner um sich." Dabei sei ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes leicht verletzt worden. Im Anschluss soll sich der Kameruner bewusstlos gestellt haben und ein Rettungswagen gerufen worden sein. Der 28-Jährige sei daraufhin in Begleitung der Polizei ins Krankenhaus nach Strausberg gefahren und auf Alkohol und Drogen untersucht und kontrolliert worden. "Doch er hatte keinen Alkohol oder Drogen konsumiert", so die Polizei.
Als er sich beruhigt hatte, erklärten ihm Polizisten, dass er angezeigt wurde wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Danach wurde er entlassen.
Ein Handy-Video, das bei Twitter zu sehen ist, und von einem Flüchtling aufgenommen worden sein soll, soll belegen, dass Polizisten auf den 28-jährigen Kameruner einschlagen.
Andreas Büttner, innenpolitischer Sprecher der Linken im Landtag, hält eine Aufklärung im Innenausschuss für notwendig. Bei dem Polizeieinsatz wurden Videoaufnahmen gemacht. Und diese Bilder werfen aus Sicht der Linken Fragen auf. "Wir wollen von der Polizei und der Sozialbehörde unter anderem wissen, wie mit Beschwerden zu Auszahlungen von Sozialleistungen umgegangen wird und ob ausreichend Übersetzungsmöglichkeiten zur Verfügung sind." Der von der Polizei dargestellte massive Widerstand des Mannes sei auf dem Video zumindest so nicht zu erkennen.
Gernot Schmidt (SPD), Landrat von Märkisch-Oderland, erklärt, dass die Video-Darstellung aus dem Zusammenhang gerissen sei. Es werde damit versucht, Stimmung gegen die Polizei zu machen. Der Einsatz der Beamten sei sachgerecht gewesen, da der Asylbewerber Auszahlungen erzwingen wollte.