„Eine besondere Saison geht zu Ende“, so die 49-Jährige. Dieses Jahr sei ganz vieles anders gewesen. „Wir können als Postzusteller nicht einfach ins Homeoffice.“ Aber auch, wenn sie gekonnt hätte, wäre sie nicht gegangen, sagte Bunar, die bereits die neunte Saison gefahren ist. „Ich bin Postlerin durch und durch.“ In den vergangenen Monaten hat Bunar nach Angaben der Deutschen Post wöchentlich etwa 600 Briefe, Einschreiben und Postkarten und rund 80 Pakete und Päckchen über die Fließe ausgeliefert.

Corona verzögerte den Saisonstart

In diesem Jahr startete die Saison am 14. Mai, wegen der Corona-Pandemie einen Monat später als gewöhnlich. Mit der Spreewaldkahnzustellung wird eine mittlerweile 123-jährige Tradition erhalten, die weit über die Region hinaus bekannt ist.
Vormittags beliefert Bunar zunächst die Kunden in Lübbenau mit dem Postauto. Gegen Mittag steigt sie in ihren gelben Kahn um und bringt Briefe und Pakete über die Wasserwege ins Spreewalddorf Lehde. Acht Kilometer ist ihre Strecke lang. Dafür braucht die geübte Zustellerin rund zweieinhalb Stunden - je nach Fracht.

Apfelbaum kommt mit dem Post-Kahn

In diesem Jahr war etwas ganz Besonderes dabei, das fast nicht auf den Kahn gepasst hätte, sagte die 49-Jährige: „Ein sorgsam verpackter Apfelbaum.“ Der Empfänger habe sich riesig über sein neues Pflänzchen gefreut.
Ab Donnerstag wird die Post dann wieder mit dem Auto zugestellt. Dann muss Bunar über Brücken und Wege längere Strecken zurücklegen. Sie hofft, dass der Winter es ihr nicht zu beschwerlich macht bei ihrem Weg bis zur Tür der Empfänger.