Das bestätigte unserer Zeitung am Donnerstag der polnische Inlandsgeheimdienst ABW (Agencja Bezpieczenstwa Wewnetrznego) in Warschau.
Polnische Medien hatten zuvor berichtet, dass bei dem bereits am Sonntag erfolgten Einsatz auch zahlreiche Waffen sowie Chemikalien für die Herstellung großer Mengen Sprengstoff beschlagnahmt wurden. Wie die Zeitung "Glos Szczecinski" berichtet, würden die landesweiten Ermittlungen von der Stettiner Staatsanwaltschaft geführt. Weitere Festnahmen seien möglich.
Anders Breivik als Vorbild
Man sei einer Organisation auf der Spur, die "Gewalttaten in Polen geplant" habe, erläuterte der Sprecher des polnischen Geheimdienstkoordinators Stanislaw Zaryn. Die Gruppierung habe den Terroranschlägen des Norwegers Anders Breivik und des Australiers Brenton Tarrant nachgeeifert.
Der islamfeindliche Massenmörder Breivik hatte im Juli 2011 auf einer norwegischen Insel insgesamt 77 Menschen getötet, von denen die meisten am Zeltlager einer sozialdemokratischen Jugendorganisation teilgenommen hatten. Der Australier Tarrant hatte im März dieses Jahres bei einem Anschlag auf Moscheen in Neuseeland dutzende Muslime getötet.
In Polen leben geschätzt 20.000 Muslime, darunter sind zahlreiche Studenten. Die PiS-Regierung lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen seit 2015 ab.
Die beiden Festgenommenen seien bereits im Zusammenhang mit einem versuchten Anschlag auf das polnische Parlament im Jahr 2012 ins Visier der Ermittler geraten, erläuterte der Sprecher. Der Drahtzieher des damaligen Vorhabens war zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.