Besitzer von Gärten und Grundstücken sollten mit Blick auf das Wetter am Wochenende empfindliche Pflanzen ins Warme bringen oder anderweitig schützen. Denn: Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes sagen in ihrer Prognose für das Wochenende kalte Temperaturen in der Nacht voraus.
In der Nacht zu Sonnabend kann es für diese Jahreszeit empflindlich kalt werden. Die Experten sagen eine Abkühlung auf 4 bis 0 Grad voraus, in Bodennähe kann es in Berlin, Brandenburg und Sachsen sogar leichten Frost bis minus 2 Grad geben.
Auch für die Nacht zu Sonntag gibt es keine Entwarnung. Während es tagsüber noch ungestörten Sonnenschein und Höchstwerte von 14 bis 16 Grad zu genießen gibt, sinken die Temperaturen in der Nacht auf Tiefstwerte zwischen 4 und 0 Grad, in Bodennähe vielerorts leichter Frost bis minus 3 Grad.
Auch in der Nacht zu Montag kann es laut DWD nochmal kalt werden: Gegen Morgen erwarten die Meteorologen über der Prignitz stärkere Bewölkung mit etwas Regen. Abkühlung auf 6 bis 0 Grad, örtlich kann leichter Frost in Bodennähe auftreten.
Die guten Nachrichten für alle Gartenfans: Die Prognosen für die kommende Woche sagen auch für die Nächte wieder steigende Temperaturen voraus.
Was im Garten vor dem Frost passieren muss
Kommt der Frost, führt an manchen Arbeiten kein Weg vorbei, will man zum Beispiel Pflanzen vor dem Tod retten. „Nicht winterharte Pflanzen in Töpfen und Kübeln sollte man am besten in einen hellen, aber kühlen Raum stellen“, rät Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer an der DIY Academy in Köln. „Dort sind sie vor Dauerfrost sicher. Keinesfalls dürfen sie ins geheizte Wohnzimmer, das eignet sich ausschließlich für Zimmerpflanzen.“
Empfindliche Pflanzen, die im Garten eingewachsen sind, müssen anderweitig geschützt werden. Das gilt etwa für Pflanzen, die ursprünglich im mediterranen Raum wachsen wie Oliven, Palmen oder Feigen, die weniger Frost vertragen als heimische Gewächse. „Man kann sie in Vlies einpacken und eine Mulchschicht auf dem Boden verteilen“, rät Oliver Fink vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Bei Topfpflanzen, die den Winter über im Freien bleiben, muss auch der Kübel eingepackt werden.
Laub entfernen
Auch raten die Experten dazu, den Rasen noch einmal vor dem Winter zu mähen. Wann der optimale Zeitpunkt ist, lässt sich nur mit Blick auf die Witterung sagen - denn bleibt es lange warm, wächst der Rasen entsprechend lange weiter. Übrigens: Eine Düngung im Herbst mit einer speziellen Herbstmischung mit viel Kalium kann dem Rasen helfen, besser den Winter zu überstehen. Darauf weist die Deutsche Rasengesellschaft hin.
Wichtig ist für den Rasen aber besonders eines: Laub von ihm entfernen. Er schadet den Gräsern, bleibt er liegen. Denn sie würden faulen oder schimmeln, da sich unter der Blätterdecke Feuchtigkeit hält. Der BUND aber rät, herabfallende Blätter nicht mit einem Laubsauger auf einer Stelle zu sammeln. Die Geräte saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen.
Und das gesammelte Laub ist viel zu schade, um es in Säcken auf den Müll zu bringen. „Es ist ein natürliches Isoliermaterial für die Pflanzen“, sagt NABU-Expertin Marja Rottleb. „Man kann es unter Hecken und zwischen die Sträucher kehren und auf Beeten verteilen. Das ist nicht nur ein guter Frostschutz, sondern auch Lebensraum für Igel, verschiedene Insekten, Mäuse und Kriechtiere.“
Teichtechnik und Bewässerungsanlage frostsicher machen
Wichtig ist ebenfalls, den Gartenteich winterfest zu machen - schon im zeitigen Herbst. „Wird die Teichbepflanzung zurückgeschnitten, reduziert das die Algenentstehung“, erklärt Jörg Korfhage. Außerdem ist es wichtig, vor dem Frost den Teichfilter zu leeren und zu trocknen, gegebenenfalls muss auch die Pumpe entfernt werden. Sie sollte frostfrei in einem Eimer mit Wasser lagern, damit die Dichtungen nicht porös werden.
Bei der Gelegenheit kann man sich auch direkt anderen Installationen widmen: „Steht eine längere Periode mit starkem Frost bevor, muss sichergestellt sein, dass alle Wasserhähne und das Gartenbewässerungssystem abgestellt, geleert und entlüftet sind. Sonst drohen Wasserschäden“, erklärt Jörg Korfhage. Auch die Regentonnen sollten dann leer sein.
Und wenn Sie dann noch Muse haben: Frostfreie Herbsttage sind ideal dafür, um alte Sträucher rauszunehmen, neue Bäume zu setzen. „Es ist die beste Pflanzzeit für Gehölze, Bäume, Sträucher und einige Stauden“, sagt Oliver Fink. „Denn im Herbst ist der Boden wärmer als im Frühjahr. Die Pflanzen haben nach dem Anwachsen eine Ruhephase und benötigen weniger Wasser.“ Auch Frühblüher werden jetzt noch schnell in die Erde gebracht.
„Erfahrungsgemäß gibt es in dieser Zeit im Handel und in Gartenbetrieben eine große Auswahl zu günstigen Preisen“, ergänzt Jörg Korfhage.