Ein vermeintlicher Wolf auf Wanderschaft hat zu Anrufen bei der Berliner Polizei geführt. Mehrere Menschen hätten das Tier in Berlin-Spandau beobachtet und Samstagabend die Polizei verständigt, teilte das Lagezentrum am Sonntag mit. Sonntagmorgen habe es erneut Anrufe gegeben, auch Kollegen hätten das Tier gesichtet und Fotos sowie Videos gemacht, sagte ein Sprecher. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet. Nach Angaben der Berliner Senatsumweltverwaltung handelte es sich allerdings lediglich um einen wolfsähnlichen Hund.
Ein Behördensprecher korrigierte Sonntagmittag erste Angaben, wonach es sich vermutlich um einen jungen Wolfsrüden aus der Döberitzer Heide handelte. Ein von der Senatsumweltverwaltung beauftragter Experte habe weitere Bilder begutachtet und sei zu einer anderen Einschätzung gekommen. Zudem habe sich die Halterin des Hundes gemeldet, sagte der Sprecher.

Wolfsrudel westlich von Berlin niedergelassen

Westlich von Berlin hat sich in der Döberitzer Heide 2021 ein Wolfsrudel niedergelassen. Zunächst waren zwei Elterntiere und vier Welpen auf dem Areal gesichtet worden, im Mai 2022 ging die Heinz Sielmannn Stiftung von insgesamt acht Wölfen auf dem Gelände aus.
Im Januar 2020 war in der Hauptstadt Jungwölfin „Juli“ aus Sachsen, die einen Sender trug, in Berlin-Adlershof gesichtet worden. Außer den Senderdaten hinterließ sie nach Angaben der Berliner Umweltverwaltung keine Spur. Nach kurzer Zeit wanderte „Juli“ nach Mecklenburg weiter.
In Brandenburg leben im bundesweiten Vergleich die meisten Wölfe. 2021/2022 wurden laut Bundesamt für Naturschutz 47 Rudel und 14 Wolfspaare gezählt. In Sachsen waren es 31 Wolfsrudel und vier Paare.