Was passiert, wenn eine ungewöhnliche Patchworkfamilie in einem kleinen Dorf in der ehemaligen DDR für eine Beerdigung zusammenkommt? Fallen emotionale Mauern, werden alte Konflikte begraben oder düstere Geheimnisse gelüftet? Die neue, improvisierte ARD-Degeto-Serie „Das Begräbnis“ von Regisseur und Grimme-Preisträger Jan Georg Schütte zeigt ab 25. Januar in der ARD-Mediathek und im Ersten, wie die Emotionen der Hinterbliebenen überkochen, wenn das Testament nicht ihren Erwartungen entspricht.
Zum hochkarätigen Schauspieler-Ensemble gehören Martin Brambach, Luise von Finckh, Charly Hübner, Aleksandar Jovanovic, Anja Kling, Claudia Michelsen, Uwe Preuss, Catrin Striebeck, Devid Striesow, Christine Schorn, Thomas Thieme, Enno Trebs, Adina Vetter und viele weitere. Die Darsteller spielen ohne Drehbuch, sie improvisierten die gesamte Handlung spontan vor mehr als 50 laufenden Kameras innerhalb von sechs Stunden an 15 Sets parallel und rein auf Grundlage ihrer Rollenprofile. Jede der sechs Folgen erzählt die Ereignisse aus der Sicht einer Figur.
Alles kommt auf den Tisch, was sich angesammelt hat
Im Zentrum steht der Abschied von Wolff-Dieter Meurer, einem angesehenen Gemeindemitglied in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Der Vater von vier Kindern war zweimal verheiratet und leitete eine Sanitärfirma. Jedoch hat sich der kürzlich Verstorbene nicht nur Freunde in seinem Leben gemacht. Auf der Trauerfeier des alten Patriarchen und Lebemanns finden sich zahlreiche geladene und auch ungebetene Gäste ein, die dafür sorgen, dass nun alles auf den Tisch kommt, was sich hinter den Kulissen einer ungewöhnlichen Großfamilie angesammelt hat. Jede der sechs Folgen fokussiert sich auf eine Figur und erzählt die Handlung aus deren Sicht.
Jan Georg Schütte, Spezialist für Impro-Serien wie „Klassentreffen“ (2019) und „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ (2021), sagt über die Produktion: „Meine Drehs sind ja immer eine Art Trip für die Schauspieler. Aber der für ,Das Begräbnis‘ hat alle anderen in den Schatten gestellt: Allein die Größe des Ensembles, die vielen Drehorte, die gleichzeitig bespielt wurden, die wichtigen Stationen der Story, die nicht verpasst werden durften, die Actionszenen, die ja gebaut sein mussten – und der enorme logistische Aufwand mit über 50 Kameras, der Regiezentrale mit unzähligen Monitoren und dem ganzen Mitarbeiterstab. Ich kam mir beim Dreh wie ein Dirigent vor, der von Konzertsaal zu Konzertsaal saust, die Instrumente dort mit zwei, drei Taktschlägen einnordet und dann auch noch im Keller, der Kantine und dem Zuschauerraum weiter dirigiert.“
Jede Folge eröffnet einen neuen Blickwinkel
Christoph Pellander, Redaktionsleiter der ARD Degeto: „Wenn Jan Georg Schütte ruft, dann kommt das ,Who’s who‘ der deutschen Darsteller gerne zusammen. In seinem neuesten Serienstreich wird ein eigentlich tieftrauriges Ereignis – das Begräbnis eines lieben Verwandten - zum Ausgangspunkt für eine schonungslose Abrechnung im Familien- und Freundeskreis. Mit jeder Serienfolge eröffnet sich ein neuer spannender Blickwinkel, erst am Ende fügt sich alles zu einem Gesamtbild zusammen. Auf geniale und humorvolle Art und Weise erzählen wir dabei auch viel über das deutsch-deutsche Verhältnis – über Menschen, die aus der DDR geflohen sind, über Menschen, die zurück in die alte Heimat kommen, und über junge Leute und ihren heutigen Blick auf die Geschichte. Das ist intelligente und urkomische Serienunterhaltung.“
Im Fernsehen und in der ARD-Mediathek
Alle sechs Folgen der Impro-Komödie „Das Begräbnis“ sind ab dem 25. Januar 2022 in der ARD-Mediathek sowie im Ersten an den folgenden Terminen jeweils um 22.50 Uhr zu sehen:
25. Januar 2022: Folge 1 („Mario – Ungleiche Brüder“) und Folge 2 („Thorsten – Der verlorene Sohn“);
1. Februar 2022: Folge 3 („Anna & Carsten – Das Pflegekind“);
8. Februar 2022: Folge 4 („Jacky & Kevin – Die Enkeltochter“)
15. Februar 2022: Folge 5 („Klaus & Ernst – Alte Freunde“)
22. Februar 2022: Folge 6 („Gaby – Die Witwe“)