• Die Corona-Zahlen in Deutschland sowie die Inzidenzwerte gehen aktuell nach unten - SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sagt, „die große Zeit der Pandemie“ sei vorbei
  • Das mag auch mit einer gestiegenen Akzeptanz des Impfens in Deutschland zu tun haben
  • Bei den Neuinfektionen liegen NRW, Bayern und Baden-Württemberg vorne - bei der Inzidenz Thüringen und Sachsen
  • RKI-Zahlen des Dashboards zu Inzidenz, Neuinfektionen, Impfungen und mehr gibt es hier täglich aktuell - Wie hoch sind die Corona-Zahlen heute in Deutschland am Sonntag, den 16.05.2021?


Corona-Zahlen laut RKI heute: Aktuelle Fallzahlen zu Inzidenz, Impfung und Todesfällen am 16.05.2021

Innerhalb eines Tages sind in Deutschland 8500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das sind mehr als 4000 weniger als vor einer Woche. Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden. Auch durch den Feiertag am Donnerstag dürften die Zahlen verzerrt sein.
Am Tag zuvor, also Samstag, waren es fast  7900 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gewesen. Vor einer Woche, am Samstag, 08.05.2021, hatte das RKI diese Neuinfektionen gemeldet. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) heute Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 71 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Gestern waren es 177 und am Sonntag vor einer Woche 127 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1. Am gestrigen Samstag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 87,3 angegeben, am Sonntag vergangener Woche mit 121,5. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Regeln. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieser Zeitspanne an.

Inzidenzwert Deutschland aktuell – Inzidenz von BW über Bayern bis Brandenburg

In Deutschland sinkt die Inzidenz zuletzt leicht. Dabei ist zu beachten, dass die Fallzahlen an Feiertagen sowie sonntags und montags meist generell niedriger ausfallen, da nicht immer so häufig auf das Coronavirus getestet wird und nicht alle Ämter ihre Daten aktuell übermitteln. Der Inzidenzwert in Baden-Württemberg ist auch heute (Stand: Sonntag, 16. Mai) noch einer der höchsten in ganz Deutschland, ebenso der von Bayern. An der Spitze sind aber weiter Thüringen und Sachsen. Doch wie stehen die einzelnen Bundesländer im Vergleich da? Wo ist die Inzidenz am höchsten und wo am niedrigsten? Hier der Überblick:

Corona-Zahlen in Deutschland aktuell: NRW vor Bayern und BW bei den Neuinfektionen

Binnen 24 Stunden wurden Recherchen von „Zeit Online“ zufolge 6996 Neuinfektionen gemeldet. Das wären 5541 weniger neue Fälle als am gleichen Tag der Vorwoche. Außerdem wurden dem Zeit-Bericht nach 123 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet, acht Tote weniger als am Vergleichstag der Vorwoche. Damit bestätigt sich der Abwärtstrend der vergangenen Tage. Die Zahlen von „Zeit Online“ beziehen sich eigenen Aussagen nach auf direkte Angaben der Landkreise und sollen daher weniger von verzögerten Meldeketten betroffen sein. Daher können sie von den Zahlen des RKI abweichen.
Das Bundesland mit den meisten neuen Fällen war dem Bericht nach erneut Nordrhein-Westfalen (NRW). Hier wurden 14490 weitere Infektionen gemeldet. In Bayern waren es demnach 1175, in Baden-Württemberg 1159 neue Corona-Fälle und in Hessen 485. Die meisten Todesfälle wurden mit 31 ebenfalls in Nordrhein-Westfalen gemeldet. In Thüringen wurden 19 und in Bayern 16 weitere Todesfälle nachgewiesen. Es folgten dem Bericht zufolge Hessen und Schleswig-Holstein mit jeweils elf Todesfällen.

Corona-Zahlen laut RKI-Dashboard: Aktuelle Fallzahlen zu Inzidenz nach Kreis und Bundesland

Das Robert Koch-Institut ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage „das Public-Health-Institut für Deutschland“. Das Team des Instituts möchte die Bevöl­ke­rung in Deutschland vor Krank­heiten schützen und ihren Gesundheits­zu­stand verbessern. Es besteht aus 1100 Menschen mit 90 verschiedenen Berufen.
Das RKI-Dashboard liefert während der Corona-Pandemie täglich die neuen Fallzahlen – für die gesamte Bundesrepublik, die Bundesländer, aber auch die darunter liegenden Kreise. Es zeigt unter anderem die Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Genesenen an.

Aktuelle Corona-Zahlen in Deutschland heute: So hoch liegt der R-Wert

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.593.434. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 86.096. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf etwa 3,286 Millionen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,84 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken.

Aktuelle Corona-Zahlen von Deutschland, USA, Indien und Brasilien – Fallzahlen der JHU

Die Corona-Karte der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore liefert globale Corona-Daten. Am Sonntagmorgen (16.05.2021, 6 Uhr) haben sich seit Pandemie-Beginn weltweit insgesamt rund 162 Millionen Menschen mit Corona infiziert, 3.36 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
  • USA: 32.895.169 Infizierte und 585.232 Tote.
  • Indien: 24.372.907 Infizierte und
266.207 Tote.
  • Brasilien: 15.519.525 Infizierte und 432.628 Tote.
Deutschland folgt weiterhin auf dem weltweit 10. Rang mit laut JHU bisher 3.593.434 Infizierten und 86.096 Toten.



Corona-Impfung in Deutschland: Deutlich mehr Zustimmung

Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten - und in den nächsten Monaten dürften es mindestens noch einmal so viele werden: Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Danach wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre gegen das Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon mindestens einmal impfen lassen, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun. Zusammen sind das 74 Prozent.
Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.

Lauterbach über Corona: „Große Zeit der Pandemie ist vorbei“

Die Corona-Infektionslage in Deutschland entspannt sich weiter, parallel hat die Zahl der gegen das Virus Geimpften eine neue Wegmarke erreicht. Mehr als 30 Millionen Menschen haben mittlerweile mindestens eine Impfung erhalten. Mit Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg befinden sich nur noch drei Bundesländer über der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vertrat die Ansicht, dass „die große Zeit der Pandemie vorbei ist“. Zwar werde das Problem die Gesellschaft noch eine ganze Zeit begleiten. Aber es jetzt gehe es darum, die Gesellschaft zu heilen, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal t-online.

Inzidenz, Neuinfektionen, R-Wert und Co. – Die wichtigsten Corona-Kennzahlen erklärt

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden jeden Tag Fallzahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.

7-Tage-Inzidenz

Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.

Reproduktionszahl (R-Wert)

Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.

Neuinfektionen

Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 30.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.

Schwere Verläufe und Intensivbettenbelegung

Letztlich entscheiden nicht die Fallzahlen allein darüber, wie gut ein Land die Pandemie bewältigen kann. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob die Kapazitäten des Gesundheitssystems ausreichen, um die Erkrankten zu behandeln. Deshalb beobachten Experten und Politik sehr genau, wie sich die Zahl der schweren Verläufe und der verfügbaren Behandlungsplätze entwickelt.
Erstere wird vor allem dadurch beeinflusst, wie sich das Virus innerhalb der Risikogruppen verbreitet, bei denen schwere Verläufe viel wahrscheinlicher sind. Besonders genau betrachtet wird die Anzahl der Intensivpatienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Kapazitäten in diesem Bereich sind immer begrenzt, allein schon mit Blick auf das Fachpersonal.
Die Zahl ist auch noch aus anderem Grund ein wichtiger Maßstab bei Entscheidungen über die Eindämmungsmaßnahmen: Es gibt dabei keine Dunkelziffer. Anders als bei Meldezahlen zu Infektionen, die auch durch Teststrategien beeinflusst werden, gibt es bei den künstlich beatmeten Intensivpatienten in Kliniken keine „Untererfassung“. Zu beachten ist aber ein Zeitverzug von zwei Wochen. So lange dauert es nach einer Ansteckung, bis sich schwere Verläufe einstellen. Die Zahl der Intensivpatienten hinkt der Infektionsdynamik hinterher.
Mehr zu Corona und den Folgen in Brandenburg und Berlin gibt es auf unserer Themenseite.