Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Deutschland fest im Griff einer neuen Corona-Infektionswelle. "Wir erleben vor allem eine Pandemie der Ungeimpften - und die ist massiv", sagte Spahn am Mittwoch in Berlin. In einigen Bundesländern wurden die Corona-Regeln zuletzt veschärft, die Zahlen gehen bundesweit nach oben.
In diesem Artikel bereiten wir jeden Tag die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland auf.
  • Wie hoch liegt die Inzidenz?
  • Wie viele Neuinfektionen gibt es?
  • Wie hoch ist die Hospitalisierungsrate?
  • Wie sehen die Corona-Zahlen der einzelnen Bundesländer im Vergleich aus?

Aktuelle Corona-Zahlen vom 04.11.2021 zu Inzidenz, Neuinfektionen und Impfungen

Die Corona-Zahlen des Robert Koch-Instituts in Deutschland von heute, Donnerstag, 04.11.2021:
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 154,5 (Vortag: 146,6); (Vorwoche: 130,2)
  • Neuinfektionen heute: 33.949
  • Infektionen gesamt: 4.672.368
  • Neue Todesfälle: 165
  • Todesfälle gesamt: 96.192
  • Impfquote (Erstimpfung): 69,4 Prozent
  • Impfquote (vollständig): 66,7 Prozent
  • Hospitalisierungsrate: Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 3,62 an (Dienstag 3,29). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15.
    Zwei Schulklassen aus Frankfurt (Oder) nach Corona-Fällen in Quarantäne
    Corona in Brandenburg
    Zwei Schulklassen aus Frankfurt (Oder) nach Corona-Fällen in Quarantäne
    Frankfurt (Oder)

Corona-Zahlen der Bundesländer – Wie hoch sind die Inzidenzwerte in den einzelnen Regionen Deutschlands?

Ein Blick auf die Corona-Zahlen der einzelnen deutschen Bundesländer: Wo ist die Inzidenz aktuell am höchsten und wo am niedrigsten? (Stand: 04.11.2021)
  • 357,4 – Thüringen
  • 336,3 – Sachsen
  • 234,8 – Bayern
  • 173,3 – Baden-Württemberg
  • 165,6 – Berlin
  • 161,9 – Sachsen-Anhalt
  • 159,2 – Brandenburg
  • 130,0 – Hessen
  • 107,4 – Hamburg
  • 96,5 – Nordrhein-Westfalen
  • 109,4 – Mecklenburg-Vorpommern
  • 92,9 – Rheinland-Pfalz
  • 84,2 – Bremen
  • 88,8 – Niedersachsen
  • 71,2 – Schleswig-Holstein
  • 76,8 – Saarland

Zahlen zu Neuinfektionen und Inzidenzen gestern und vor einer Woche

Gestern hat das RKI 20.398 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Vor einer Woche, am Donnerstag, 28.10.2021, waren es 28.037 Neuinfektionen.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Jahr 2021 hatte es in Deutschland am 26. April 2021 mit einem Wert von 169,3 gegeben. Danach war sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – stetig gesunken. Den Tiefststand erreichte sie am 6. Juli. Da lag die Inzidenz bei 4,9.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig werden daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt.

Spahn stellt Corona-Plan für Herbst und Winter vor

"Die Pandemie ist offenkundig nicht nur weiterhin da, sondern die vierte Welle ist es mit besonderer Wucht." Das sagte Gesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die neuerliche Ausbreitung des Virus ließe sich bremsen, wenn sich mehr Menschen impfen lassen würden - allerdings gehe er davon aus, dass die "übergroße Zahl" der noch Ungeimpften nicht zu einer Impfung bereit sei, sagte Spahn.
Der Minister schlug drei Punkte vor, um die Pandemie in Herbst und Winter einzudämmen. Über deren Umsetzung will er am Donnerstag und Freitag mit den Gesundheitsministern der Länder beraten.
Erster Punkt: Die Abstands- und Hygieneregeln müssten weiterhin "konsequent" eingehalten werden, ebenso die 3G- oder 2G-Regeln, sagte Spahn. Er rief die Behörden auf, die Einhaltung der Vorschriften etwa in Restaurants und anderen Einrichtungen strenger zu kontrollieren und Verstöße zu bestrafen. "Wir müssen das Kontrollieren kontrollieren", sagte Spahn. In Regionen mit besonders hohen Infektionswerten müssten 2G-Regeln durchgesetzt werden.
Zwei Schulklassen aus Frankfurt (Oder) nach Corona-Fällen in Quarantäne
Corona in Brandenburg
Zwei Schulklassen aus Frankfurt (Oder) nach Corona-Fällen in Quarantäne
Frankfurt (Oder)
Zweiter Punkt: Für Pflegeheime schlug Spahn bundesweit strengere und einheitliche Testvorschriften vor. Personal und Besucher müssten dort auf das Coronavirus getestet werden, selbst dann, wenn sie geimpft seien. Er verwies auf den Fall eines Pflegeheims in Brandenburg, wo mehrere betagte Bewohner an dem Virus gestorben seien. "Ich möchte das Sterben nicht noch einmal erleben müssen wie im letzten Winter", sagte Spahn.
Dritter Punkt: Die Zahl der Auffrischungsimpfungen für bereits Geimpfte müsse rasch steigen. Seit August habe es nur zwei Millionen solcher Impfungen gegeben, "das reicht nicht", sagte Spahn. "Die Auffrischimpfungen helfen, die vierte Welle zu brechen." Spahn bekräftigte seinen Vorschlag, dass die Länder den Bürgerinnen und Bürgern nach dem Schließen der meisten Impfzentren wieder Impfangebote machen - diese könnten auch dezentral und in kleineren Einrichtungen erfolgen. Auf eine Auffrischimpfung solle jeder, der will, sechs Monate nach Ende der ersten Impfserie Anspruch haben.

Corona-Zahlen weltweit: Johns-Hopkins-Universität meldet Tote und Infizierte

Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldete am Donnerstag (Stand 6 Uhr) weltweit mehr als 248 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus bisher. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 5 Millionen Menschen. Diese drei Länder waren und sind aktuell insgesamt am stärksten betroffen:
  • USA: 46.252.513 Infizierte und 750.423 Tote
  • Indien: 34.308.140 Infizierte und 459.191 Tote
  • Brasilien: 21.835.785 Infizierte und 608.235 Tote
  • Deutschland verzeichnet laut JHU aktuell 4.684.462 Infizierte und 96.196 Tote.