In Europa und der Welt macht die Delta-Variante des Coronavirus derzeit fast den alleinigen Anteil der Infektionen aus. Nun soll es allerdings eine neue Corona-Variante geben. Die Ausbreitung einer neuen, möglicherweise sehr gefährlichen Mutation des Coronavirus im südlichen Afrika, hat international Besorgnis ausgelöst.
- Was ist das für eine neue Variante des Coronavirus?
- Wieso ist sie so gefährlich?
- Alle Infos zu der neuen Corona-Mutation im Überblick
Neue Corona Variante: So heißt die Mutation des Coronavirus
Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 gebe laut dem Virologen Tulio de Oliveira im Süden Afrikas Anlass zur Sorge. Denn . Experten befürchten, dass die Variante wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.
Bislang sei die Variante auch in Botswana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika entdeckt worden. Großbritannien und Israel schränkten deswegen vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein.
Bislang wurden in Großbritannien keine Fälle mit der neuen Variante festgestellt. Doch täglich kommen laut der Nachrichtenagentur PA 500 bis 700 Menschen allein aus Südafrika in dem Land an. Über die Weihnachtszeit wird mit einer höheren Zahl gerechnet. PA zitierte einen Experten der britischen Behörde für Sicherheit im Gesundheitswesen mit der Einschätzung, bei B.1.1.529 handele es sich um „die schlimmste Variante“, die bisher gesehen wurde.
Coronavirus neue Variante: Sie ist ansteckender
Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als "ernsthaft besorgniserregend" und als Ursache für einen "exponentiellen" Anstieg der gemeldeten Fälle in Südafrika. Es handle sich um eine "große Bedrohung".
- Laut Wissenschaftlern weist die neue Variante mindestens zehn Mutationen auf
- Bei der Delta-Variante sind es zum Vergleich nur zwei, bei Beta drei.
"Was uns Sorgen bereitet, ist, dass diese Variante nicht nur eine erhöhte Übertragbarkeit haben könnte, sich also effizienter ausbreitet, sondern auch in der Lage sein könnte, Teile des Immunsystems und den Schutz, den wir in unserem Immunsystem haben, zu umgehen", sagte der Experte Richard Lessells. Die kommenden Tage und Wochen seien entscheidend, um weitere Informationen über die Variante zu erhalten.
Das südafrikanische Institut für Ansteckende Krankheiten NICD teilte am Donnerstag mit, es seien in Südafrika erste 22 Fälle der neuen Variante B.1.1.529 nachgewiesen worden. Mit mehr Fällen sei im Zuge der laufenden Genomanalysen zu rechnen. „Obwohl die Datenlage noch beschränkt ist, machen unsere Experten mit allen Überwachungssystemen Überstunden, um die neue Variante und die damit möglicherweise verbundenen Implikationen zu verstehen.“
2020 Beta-Variante des Virus entdeckt
Nach Angaben des südafrikanischen Instituts für Infektionskrankheiten (NICD) stieg die Zahl der Fälle, bei denen die Variante nachgewiesen wurde, in drei Provinzen des Landes besonders stark an - darunter Gauteng, wo sich die Städte Johannesburg und Pretoria befinden. An einer Hochschule in Pretoria sei kürzlich ein Cluster festgestellt worden. In Südafrika war vergangenes Jahr bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt worden. Südafrika ist mit rund 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89.600 Toten das am schwersten betroffene Land in Afrika. Die Impfkampagne ist dort nur schleppend angelaufen, 41 Prozent der Bürger haben bislang eine Dosis erhalten, 35 Prozent sind vollständig geimpft.