Wer sich entschieden hat, im Sommer 2021 Urlaub zu machen, sitzt angesichts der wieder deutlich gestiegenen Inzidenzen und Corona-Zahlen quasi auf gepackten Koffern. Andere stehen womöglich noch vor der Frage: In welchen Ländern ist Urlaub 2021 möglich?
- In Europa steigen die Corona-Zahlen und die Inzidenzen wieder an – Regeln werden verschärft.
- Die Delta-Variante des Coronavirus ist auf dem Vormarsch und in vielen Ländern bereits dominant.
- Das RKI hat nun weitere Länder als Hochinzidenzgebiet eingestuft.
- Doch welche Bedeutung und Folgen hat es, wenn ein Land als Hochinzidenzgebiet eingestuft wird? Welchen Ländern könnte das drohen? Und wie verhält es sich mit der Quarantäne? Ein Überblick:
Bislang standen Zypern, Großbritannien und Portugal auf der Liste der Hochinzidezgebiete. Zypern hat europaweit die höchste Inzidenz – über 700 (Stand: 15.07.).
Neu als Hochinzidenzgebiet wurden Indonesien, Kuba und Libyen mit Wirkung ab Sonntag, 18.07.2021, eingestuft. Die Einstufungen haben Folgen für die Quarantäneregeln. Bei einfachen Risikogebieten sind die Konsequenzen aber nicht sehr einschneidend.
Welche Länder gelten aktuell als Hochinzidenzgebiet?
Diese Länder gelten nach der aktuellen Liste des RKI aktuell schon oder mit Wirkung von Sonntag, 18.07.2021, als Hochinzidenzgebiete:
- Ägypten (Hochinzidenzgebiet seit 24. Januar 2021)
- Argentinien (Hochinzidenzgebiet seit 18. April 2021)
- Bolivien (Hochinzidenzgebiet seit 24. Januar 2021)
- Chile (Hochinzidenzgebiet seit 3. April 2021)
- Costa Rica (Hochinzidenzgebiet seit 9. Mai 2021)
- Ecuador (Hochinzidenzgebiet seit 31. Januar 2021)
- Fidschi (Hochinzidenzgebiet seit 11. Juli 2021; einfaches Risikogebiet von 27. Juni 2021 bis 10. Juli 2021)
- Indien (Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli 2021; Virusvariantengebiet von 26. April 2021 bis 6. Juli 2021)
- Indonesien (Hochinzidenzgebiet seit 18. Juli 2021)
- Iran (Hochinzidenzgebiet seit 24. Januar 2021)
- Kolumbien (Hochinzidenzgebiet seit 24. Januar 2021)
- Kuba (Hochinzidenzgebiet seit 18. Juli 2021) Mehr Infors zur Lage auf Kuba bietet folgender Artikel:
- Kuwait (Hochinzidenzgebiet seit 21. März 2021)
- Libyen (Hochinzidenzgebiet seit 18. Juli 2021)
- Malaysia (Hochinzidenzgebiet seit 13. Juni 2021)
- Mongolei (Hochinzidenzgebiet seit 13. Juni 2021)
- Nepal (Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli 2021)
- Oman (Hochinzidenzgebiet seit 20. Juni 2021)
- Paraguay (Hochinzidenzgebiet seit 21. März 2021)
- Peru (Hochinzidenzgebiet seit 3. April 2021)
- Portugal inkl. der autonomen Regionen Madeira und Azoren (Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli 2021)
- Russische Föderation (Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli 2021)
- Seychellen (Hochinzidenzgebiet seit 14. Februar 2021)
- Sudan (Hochinzidenzgebiet seit 31. Januar 2021)
- Suriname (Hochinzidenzgebiet seit 23. Mai 2021)
- Syrische Arabische Republik (Hochinzidenzgebiet seit 31. Januar 2021)
- Tansania (Hochinzidenzgebiet seit 14. März 2021)
- Tunesien (Hochinzidenzgebiet seit 25. April 2021)
- Großbritannien und Nordirland inkl. der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und aller britischen Überseegebiete (Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli 2021)
- Zypern (Hochinzidenzgebiet seit 11. Juli 2021). mehr Infos zur Lage in Zypern gibt folgender Artikel:
Sind die Niederlande jetzt Hochinzidenzgebiet oder Risikogebiet?
Die Corona-Zahlen in den Niederlanden sind sehr stark gestiegen. Dennoch gelten die Niederlande nicht als Hochinzidenzgebiet. Jedoch wurden die Niederlande als Risikogebiet eingestuft. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Bisher führte die Zunahme der Infektionen zwar nicht zu mehr Patienten in Krankenhäusern. Die Regierung war jedoch schon länger besorgt, dass das Land erneut den Status eines Risikogebiets bekommt. Die Corona-Zahlen in Holland haben sich versechsfacht. Die Inzidenz lag Mitte der Woche bei über 300. Der Alle Infos zur Situation in den Niederlanden bietet folgender Artikel.
Inzidenz in Spanien schon länger über 200: Einstufung zum Hochinzidenzgebiet?
Die Inzidenz in Spanien hat seit längerem die 200er-Marke geknackt. Das RKI gab am Freitag, 09.07., bekannt, dass ganz Spanien inklusive der Balearen und der Kanaren als Risikogebiet eingestuft wurde. In Spanien waren die Infektionszahlen in den letzten Wochen drastisch gestiegen. Dennoch wurde Spanien nicht als Hochinzidenzgebiet eingestuft, sondern zählt weiterhin zu den einfachen Risikogebieten. In einigen Städten im Nordosten Spaniens werden nächtliche Ausgangssperren eingeführt, auch in Barcelona. Alle Infos zur Corona-Lage in Spanien und die Auswirkung auf Reisen bietet folgender Artikel.
So ist die Corona-Lage auf Mallorca
Auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen schießt die Zahl der Neuinfektionen weiter in die Höhe. Binnen 24 Stunden seien 864 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, so viele wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag seit Ausbruch der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln am Freitag in Palma mit. Der bisherige Höchstwert vom Vortag wurde um 69 Fälle übertroffen. Deutlich mehr als 700 Ansteckungen pro Tag hatte es zuletzt im Januar gegeben. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens.
Trotz der rapide steigenden Zahlen schließe die Regionalregierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre, wie sie etwa in den Regionen Valencia und Katalonien beschlossen wurde, weiterhin aus, berichtete die Zeitung „Última Hora“ unter Berufung auf die Behörden. Man erwäge aber neue Einschränkungen, darunter eine Begrenzung der Zahl von Personen, die privat oder öffentlich zusammenkommen dürfen.
Vor Ende nächster Woche werde es aber sicher keine neuen Maßnahmen geben, sagte am Freitag Regionalpräsidentin Francina Armengol. Die derzeitige Infektionswelle habe mit den vorherigen nichts zu tun, versicherte sie. Die Lage in den Krankenhäusern sei „völlig unter Kontrolle“. Die Balearen seien „ein absolut sicheres Urlaubsziel“.
Definition Hochinzidenzgebiet: Welche Bedeutung hat diese Einstufung?
Das RKI veröffentlicht jeden Freitag die neuen Corona-Einstufungen der Bundesregierung für das Ausland. Für Hochinzidenzgebiete und Virusvariantengebiete gilt seitens des Auswärtigen Amtes eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen. Bei einer Reisewarnung handelt es sich laut des Auswärtigen Amts um einen dringenden Appell, eine Reisen nicht zu unternehmen. Die Reisewarnung ist jedoch kein Reiseverbot. Wer einen Urlaub in ein Risikogebiet antreten möchte, entscheiden in eigener Verantwortung. Rät das Auswärtige Amt also ab, liegt das an den begleitenden Umständen im Reiseland, etwa an einer erschwerten Einreise oder einer Quarantäne.
Hochinzidenzgebiete in Europa: Karte gibt Überblick über Risikogebiete
Welche Länder in Europa gelten aktuell als Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete oder Virusvariantegebiete?
Ab welchem Wert gelten Länder als Hochinzidenzgebiet?
Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach einer gemeinsamen Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.
Als Hochinzidenzgebiet stuft die Bundesregierung Länder ein, die besonders hohe Fallzahlen haben. Indiz ist meist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen – 7-Tage-Inzidenz – von über 200. Die Einstufung geschieht allerdings nicht immer sofort bei Erreichen dieser Inzidenz, es ist also keine Momentaufnahme. Maßgeblich seien, wie das Auswärtige Amt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland sagt, stabile Trends. Es werde, wie das RND berichtet, die Entwicklung der Inzidenz über wenigstens eine Woche herangezogen.
Diese Regeln gelten bei Rückreise aus dem Hochinzidenzgebiet: Quarantäne und Test
Wer sich in einem Hochinzidenzgebiet aufgehalten hat und nach Deutschland einreist, muss einen Nachweis über ein negatives Corona-Testergebnis vorlegen. Der Antigen-Schnelltest darf höchstens 48 Stunden alt sein, ein PCR-Test maximal 72 Stunden. Wer weder vollständig geimpft, noch genesen ist, muss für 10 Tage in Quarantäne. Ein zweiter Corona-Test kann frühestens fünf Tage nach Einreise, also Rückreise nach Deutschland, gemacht werden, sodass sich die Quarantäne dann um fünf Tage verkürzt. Ein solches Freitesten ist nicht mehr möglich, wenn man aus einem Virusvariantengebiet einreist.
Hochinzidenzgebiete Quarantäne trotz Impfung: Was gilt für Geimpfte?
Anstelle eines Corona-Tests können Reiserückkehrer auch einen Nachweis für eine vollständige Impfung oder eine Genesung vorlegen. Ein Nachweis kann über das Einreiseportal der Bundesrepublik übermittelt werden. Geimpfte und Genesene müssen auf diese Weise nicht in eine zehntägige Quarantäne.
Änderungen bei Einstufung von Risikogebieten: Bald andere Kategorien?
Die Bundesregierung will die Corona-Auflagen beim Reisen ändern und die bisherige Ausweisung von einfachen Risikogebieten aufgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dann gäbe es nur noch zwei Kategorien von Gebieten mit besonderer Corona-Last: Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete, wie es weiter hieß. Die neue Einreiseverordnung solle Anfang August in Kraft treten. Welche Auswirkungen das für Reisende haben könnte, zeigt folgender Artikel.
Gelockerte Reiseregeln? Mehrheit dagegen
Die aktuellen Einstufungen der Risikogebiete haben möglicherweise aber nur eine kurze Wirkung. Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung ab dem 1. August, mit der die einfachen Risikogebiete möglicherweise ganz wegfallen - und damit auch die damit verbundenen Regeln. Derzeit sind 82 Länder in diese Kategorie eingestuft. Hinzu kommen 29 Hochinzidenz- und 11 Virusvariantengebiete.
Eine große Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings gegen Lockerungen der Reiseregeln. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unterstützt eine große Mehrheit von 73 Prozent der Deutschen die Quarantänepflichten. 39 Prozent sind dafür, dass sie so beibehalten werden, wie sie sind. Weitere 34 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Nur 22 Prozent sind für einen Lockerung oder Abschaffung der Quarantänepflicht.
Zwei Drittel der Befragten halten es zudem nicht für vertretbar, in einem Corona-Risikogebiet wie beispielsweise Spanien Urlaub zu machen. 67 Prozent lehnen touristische Reisen in solche Gebiete ab. Nur 25 Prozent sagen, dass sie Urlaub in Risikogebieten für vertretbar halten. 8 Prozent machten keine Angaben.
Corona und Urlaub: So sind die Regeln in der Türkei, Griechenland & Co.
In vielen europäischen Ländern ändern sich gerade die Corona-Regeln für Urlaub und Einreise. Was wo gilt:
- Frankreich
- Italien
- Marokko
- Dänemark
- Kroatien
- Griechenland
- Türkei
- Schweiz
- Österreich
- Kuba