- SPD, CDU, Grüne - wer liegt bei der Bundestagswahl 2021 vorne?
- Wie schneiden FDP, Linke und AfD ab?
- Welche Partei kann sich über die Fünf-Prozent-Hürde hieven und in den Bundestag einziehen?
- Wie ist die Sitzverteilung und welche Regierungskoalitionen könnte es geben?
- Welche Kandidatinnen und Kandidaten erhalten durch die Erststimmen ein Direktmandat?
- Antworten auf diese Fragen am Wahlsonntag geben Umfragen, Prognosen, Hochrechnungen – und am Ende natürlich die Ergebnisse
Heute ist Bundestagswahl. Doch wie ist der aktuelle Stand laut Umfragen, Prognosen und Hochrechnungen? Die neuesten Entwicklungen der Wahlergebnisse sowie Sitzverteilung der Parteien im Bundestag und Prozente der Direktkandidaten in den Wahlkreisen in der Übersicht.
Ampel-Koalition als neue Regierung: Habeck und Baerbock nach Ergebnissen der Wahl
Update, 27.09.21, 17.05 Uhr
Die Grünen halten angesichts des Wahlsiegs der SPD eine Ampelkoalition für die wahrscheinlichste Variante einer künftigen Regierung. Die Ampel sei „die naheliegendste Option“, sagte Parteichef Robert Habeck am Montag in Berlin. Auch Ko-Parteichefin Annalena Baerbock hob hervor, zentral sei, jetzt „die Erneuerung dieses Landes anzugehen“. Dabei müsse der Klimaschutz Querschnittsaufgabe über alle Ressorts hinweg sein. „Robert Habeck und ich werden Gespräche mit den anderen Parteien führen“, kündigte auch Baerbock an. In einer ersten Phase sollten diese „im geschützten Raum“ und auch „im kleineren Kreis“ stattfinden.
Die Grünen seien auch mit Blick auf die angestrebte neue Regierung weiterhin überzeugt, dass Geld für Investitionen in den Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft aufgebracht werden müsse und wollten daher die Schuldenbremse reformieren, bekräftigte Grünen-Parteichef Habeck. Wer dies nicht wolle, müsse erklären, woher das Geld stattdessen kommen solle, denn wenn Klimaneutralität nicht hergestellt werde, „dann scheitert diese Regierung“.
Nach SPD-Sieg will FDP mit Grünen in Vorsondierungen für gemeinsame Regierung
Update, 27.09.21, 15:15 Uhr
FDP und Grüne sehen das Ergebnis der Bundestagswahl als Regierungsauftrag – wie auch die SPD. Die Liberalen beschließen ein Angebot: Zunächst sollen die kleineren Partner eine Linie finden. Dann wird mit den Großen gesprochen. Daher will die FDP nach der Bundestagswahl in schnelle Gespräche mit den Grünen über eine gemeinsame Regierungsbeteiligung. Die Parteiführung habe beschlossen, „Vorsondierungen“ mit den Grünen aufzunehmen, sagte der Vorsitzende Christian Lindner am Montag in Berlin nach den Beratungen von Bundesvorstand und Präsidium. Die Gespräche sollten möglichst „zeitnah“ beginnen. Lindner machte deutlich, dass er auch bereits mit Robert Habeck (Grüne) sowie Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) telefoniert habe.
FDP und Grüne seien die Parteien, die sich am stärksten gegen den Status quo der großen Koalition gewandt hätten, sagte Lindner. „Und deshalb ist es sinnvoll, dass diese beiden zuerst miteinander das Gespräch suchen, um zu prüfen, ob daraus bei allen Unterschieden ein fortschrittliches Zentrum einer neuen Koalition werden könnte.“ Lindner betonte: „Weder die Union noch die SPD stehen für Aufbruch. Beide Parteien regieren lange.“
Nach diesen Gesprächen mit den Grünen sei die FDP offen, „Einladungen von CDU/CSU oder SPD anzunehmen, wenn sie denn kommen, über weitergehende Gespräche“, sagte Lindner. Angesprochen auf die von ihm genannte Polarisierung zwischen FDP und Grünen wies er auf die unterschiedliche Herangehensweise an das Thema Klimaschutz hin. Die FDP verfolge hier „eher ein technologisch getriebenes Modell“, die Grünen machten daraus bisweilen eine „Lebensstilfrage“.
Mit wem startet die SPD in die Sondierungsgespräche mit Grünen und FDP?
Update, 27.09.21, 14:14 Uhr
Mit diesen sechs Spitzenpolitikern aus Bund und Ländern will die SPD nach ihrem Sieg bei der Bundestagswahl in die Sondierungsgespräche mit Grünen und FDP gehen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus einer Parteivorstandssitzung erfuhr, sollen folgende SPDler dabei sein:
- Kanzlerkandidat Olaf Scholz
- Partei-Chefin Saskia Esken
- Partei-Chef Norbert Walter-Borjans
- Generalsekretär Lars Klingbeil
- Fraktionschef Rolf Mützenich
- Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer.
Scholz hatte am Vormittag angekündigt, nach dem Wahlsieg mit Grünen und FDP über die Bildung einer „sozial-ökologisch-liberalen“ Regierung zu sprechen. Alle drei Parteien hätten eine „Fortschrittserzählung“. „Wenn drei Parteien, die den Fortschritt am Beginn der 20er Jahre im Blick haben, zusammenarbeiten, kann das etwas Gutes werden, selbst wenn sie dafür unterschiedliche Ausgangslagen haben“, betonte er.
Mögliche Koalitionen und Sondierungsgespräche – So geht es nach der Bundestagswahl weiter
Update, 27.09.21, 12:15 Uhr
Mit wem spricht Wahlsieger Olaf Scholz (SPD) zuerst in Sondierungen – und mit welchen Parteien sind Koalitionen überhaupt möglich für eine neue Bundesregierung mit stabiler Mehrheit im Bundestag? Und wie verhalten sich die unterlegene Union aus CDU und CSU mit ihrem Kandidaten Armin Laschet?
Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht SPD, Grüne und FDP als neue Regierung
Update, 27.09.21, 09:53 Uhr
Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat am heute Morgen den Anspruch der Sozialdemokraten zur Regierungsbildung bekräftigt. Die SPD habe den Auftrag bekommen, die Regierung zu bilden - im Bund, und bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin, sagte Scholz am Montag im Willy-Brandt-Haus in Berlin.
Die Wählerinnen und Wähler hätten drei Parteien gestärkt, sagte er mit Blick auf SPD, Grüne und FDP. Dies sei ein „sichtbarer Auftrag“ für eine Regierung. Die Union hingegen solle nicht mehr regieren. „Sie sollen jetzt nicht mehr in der Regierung sein“, sagte Scholz, „sondern in die Opposition gehen“. Scholz sagte: „Jetzt ist Pragmatismus und Führungskunst gefragt.“ Die SPD wolle „in Ruhe“ zustande bringen, was nun gefragt sei. „Wir werden das, was uns die Bürgerinnen und Bürger als Aufgabe gegeben haben, umsetzen.“
Silvia Breher (CDU-Parteivizechefin) lehnt Personaldiskussionen aktuell ab
Update, 27.09.21, 09:23 Uhr
Direkt nach der Bundestagswahl soll es keine Personaldiskussionen bei der Union geben. CDU-Parteivize Silvia Breher hat sich dagegen ausgesprochen. Jetzt gehe es bei der Union um Gespräche über die Bildung einer neuen Bundesregierung. "Wir werden das Ergebnis analysieren und erstmal schauen, dass wir eine Koalition zustande bringen - alles andere sehen wir dann", sagte Breher am Montag im ARD-"Morgenmagazin" auf eine Frage zur Zukunft von Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet für den Fall, dass es nicht zu der von der Union angepeilten Jamaika-Koalition mit Grünen und FDP kommt.
Bundestagswahl 2021: Wann steht der neue Bundestag nach aktuellen Wahlergebnissen?
Update, 27.09.21, 07:58 Uhr
Einige Schritte des Übergangs sind zeitlich eindeutig geregelt, andere nicht. Was ist mit Wahlperiode des alten Bundestags, und Kanzleramt?
Wann startet der neue Bundestag mit seinen Mitgliedern?
Mit dem Zusammentritt des neuen Bundestags. Das legt Artikel 39 des Grundgesetzes fest. Bis zu dieser konstituierenden Sitzung „spätestens am dreißigsten Tag nach der Wahl“ behalten die bisherigen Abgeordneten ihr Mandat. Die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments hat der Ältestenrat derzeit für den 26.10.2021 geplant.
Wann endet die Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel?
Mit der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Bundestags endet die Amtszeit der Bundeskanzlerin sowie ihrer Ministerinnen und Minister formal. Allerdings bleibt die bisherige Regierung bis zur Wahl des neuen Bundeskanzlers geschäftsführend im Amt - was nichts an ihren Kompetenzen ändert. Offiziell geschieht dies „auf Ersuchen des Bundespräsidenten“.
Bis wann muss der neue Bundeskanzler gewählt werden?
Das Grundgesetz setzt dafür keine Frist. „Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestage ohne Aussprache gewählt“, so Artikel 63. In Kommentierungen zum Grundgesetz heißt es, dass der Bundespräsident seinen Vorschlag innerhalb einer angemessenen Frist machen solle. Nach der Bundestagswahl 2017 vergingen wegen der langen Koalitionsverhandlungen 171 Tage zwischen dem Wahltag und der Wahl der Kanzlerin - ein Höchststand. Davor hatte es zwischen 23 und 86 Tage gedauert.
SPD-Generalsekretär Klingbeil: CDU hat keinen Regierungsauftrag
Update, 27.09.21, 07:41 Uhr
Der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sieht den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung bei seiner Partei. „Man muss ganz klar sagen: Die SPD liegt auf Platz eins. Wir haben die Wahl gewonnen“, sagte Klingbeil am Montagmorgen nach der Bundestagswahl im ARD-„Morgenmagazin“. Die Union sei der „große Verlierer“ des Wahlabends. Aus dem Ergebnis von CDU und CSU leite sich kein Regierungsauftrag ab, sagte der SPD-Politiker. Die SPD werde in den kommenden Tagen dafür kämpfen, dass „Olaf Scholz Bundeskanzler wird“.
Man werde an diesem Montag im Präsidium zusammenkommen, um über die nächsten Schritte zu beraten, sagte Klingbeil. „Wir wollen jetzt schnell Gespräche führen.“ Er sei außerdem gespannt auf den Verlauf der Gespräche zwischen FDP und Grünen, insbesondere auf das Verhalten der Grünen, sagte Klingbeil. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass gerade die Grünen einen Armin Laschet stabilisieren wollen, jemanden, der so deutlich die Wahl verloren hat.“
Neuer Rekord: Insgesamt 735 Abgeordnete im neuen Bundestag - bisher 709
Update, 27.09.21, 06:51 Uhr
Nach der Bundestagswahl gestern steht die Zahl der Mandate und Sitze im Bundestag fest. Dem neuen Bundestag wird eine Rekordzahl von Abgeordneten angehören. Laut dem am Montagmorgen (27.09.) vom Bundeswahlleiter veröffentlichen vorläufigen Endergebnis der Bundestagswahl wird das Parlament 735 Mitglieder haben. Bisher waren es 709 - das war bereits die bis dahin höchste Zahle von Bundestagsabgeordneten.
Mögliche Sitzverteilung im neuen Bundestag
- SPD: 204
- CDU/CSU: 197
- Grüne: 114
- FDP: 91
- Linke: 40
- AfD: 83
- SSW: 1
(Quelle: Tagesschau)
Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl sieht SPD vor CDU – Linke bei 4,9 Prozent
Update, 27.09.21, 06:00 Uhr
Die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz hat die Bundestagswahl nach dem Auszählungsergebnis für alle Wahlkreise gewonnen. Die Sozialdemokraten kamen auf 25,7 Prozent der Stimmen, wie auf der Website des Bundeswahlleiters in der Nacht zum Montag mitgeteilt wurde. Die Union aus CDU und CSU mit Armin Laschet als Kandidat erzielte mit 24,1 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis, die Grünen wurden mit 14,8 Prozent drittstärkste Kraft.
Die Zahlen sind noch nicht das offizielle vorläufige amtliche Endergebnis. Dieses will Bundeswahlleiter Georg Thiel "ab 5.45 Uhr" bekannt geben, wie seine Behörde mitteilte. Es wird dann neben der Mandatsverteilung auch die Größe des künftigen Bundestages enthalten, der voraussichtlich eine neue Rekordzahl von Abgeordneten umfassen wird.
Die FDP landete nach den Daten der Wahlkreisauszählung mit 11,5 Prozent auf Platz vier, gefolgt von der AfD mit 10,3 Prozent. Die Linke scheitert den Angaben zufolge mit 4,9 Prozent zwar an der Fünf-Prozent-Hürde, konnte aber drei Direktmandate erringen und würde damit in der Stärke der für sie abgegebenen Zweistimmen in den Bundestag einziehen.
Neueste Hochrechnung zur Bundestagswahl - Wie viel Prozent haben die Parteien
Update, 26.09.21, 21:40 Uhr
- SPD: 25,7
- CDU/CSU: 24,5
- Grüne: 14,3
- FDP: 11,5
- Linke: 5,0
- AfD: 10,5
- Sonstige: 8,5
- (Quelle: Tagesschau)
Ergebnis der Wahl: Das sind die möglichen Koalitionsoptionen für SPD, CDU, Grüne und FDP
Update, 26.09.21, 23:00
Die SPD liegt vor der CDU, Scholz vor Laschet. Das heißt aber noch nicht, dass die SPD auch den nächsten Kanzler stellt. Denn es geht nun sehr wahrscheinlich darum, eine möglichst stabile und harmonische Dreierkonstellation aufzubauen. Die wichtigsten Fragen dazu im Folgenden:
Grüne und FDP: Zwei Parteien als Kanzlermacher
Nach der spannendsten Wahl der letzten Jahrzehnte steht damit eine wohl noch spannendere Regierungsbildung bevor. Sowohl Laschet als auch Scholz werden ihre Koalitionsoptionen ausloten - egal ob sie auf Platz eins oder zwei liegen. Beide werden um dieselben Partner buhlen: Grüne und FDP. Die sogenannte Ampel (Rot-Grün-Gelb) tritt also an gegen eine nach den Landesfarben Jamaikas benannte Koalition von Union, Grünen und FDP.
Die beiden Parteien, die nun Kanzlermacher sind, haben vor der Wahl ziemlich deutlich gesagt, zu welcher Koalition sie tendieren: Für die FDP ist es Jamaika, den Grünen ist die Ampel lieber. Festlegen will sich am Sonntagabend aber niemand mehr.
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die weit abgeschlagen auf Platz drei hinter Laschet und Scholz gelandet ist, spricht lediglich von einem „Wählerauftrag, für eine Erneuerung im Land zu sorgen“.
Auch FDP-Chef Christian Lindner vermeidet es, sich klar für Union oder SPD als Koalitionspartner zu positionieren. Stattdessen stellt er lieber die Gemeinsamkeiten mit den Grünen heraus, mit denen er im Wahlkampf nicht besonders glimpflich umgegangen ist. „Grüne und FDP verbindet, dass beide einen eigenständigen Wahlkampf geführt haben. Beide haben sich - aus unterschiedlicher Perspektive - gegen den Status quo der großen Koalition gewandt“, sagt er.
Auf der Suche nach Koalitionen: Sondierungen kreuz und quer
Außerdem bringt er eine ganze neue Variante der Sondierung ins Spiel: Die beiden potenziellen Kanzlermacher werden erst einmal untereinander klären, mit wem sie koalieren wollen. „Uns geht's um Inhalte“, sagt er in der traditionellen Elefantenrunde nach der Wahl bei ARD und ZDF. Baerbock erklärt sich prompt dazu bereit.
Förmliche Regeln für die Regierungsbildung gibt es nicht. Normalerweise lädt die stärkste Partei zu Gesprächen ein. Es hat aber auch schon Wahlen gegeben, in denen die zweitstärkste Kraft eine Koalition gebildet hat. Gegen Sondierungsgespräche kreuz und quer ist also nichts einzuwenden.
Rückfalloption Rot-Grün-Rot scheidet wohl aus
Ein Trumpf fällt für Scholz dabei wohl weg. Die Rückfalloption Rot-Grün-Rot mit der Linken wird es für ihn wohl nicht geben. Die Linke kratzte am Sonntagabend noch an der Fünf-Prozent-Marke und selbst wenn sie in den Bundestag einzieht, dürfte es nach allen Hochrechnungen nicht für eine Mehrheit reichen. Eine Drohkulisse kann Scholz damit also nicht aufbauen.
Mit den besten Karten geht trotzdem derjenige in die Sondierungen, der nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis die Nase vorne hat. Und da wiesen die Zeichen am Abend klar auf die SPD.
Für den Notfall: Rot-Schwarz
Wenn alles schief läuft, gibt es doch noch eine Notfalloption: das Bündnis, mit dem Merkel 12 ihrer 16 Amtsjahre regiert hat. Die große Koalition der beiden stärksten Kräfte Union und SPD war schon nach der letzten Bundestagswahl der Notnagel nach dem Platzen der Jamaika-Verhandlungen. Die SPD quälte sich damals regelrecht in die sogenannte GroKo, die sie für ihr schlechtes Wahlergebnis mitverantwortlich machte.
Auch Laschet machte am Sonntagabend aber klar, dass er kein Interesse mehr an einer Neuauflage hat. Der Arbeitsstil dieses Bündnisses sei „nicht zukunftsträchtig“, sagte er. „Wir brauchen hier einen echten Neuanfang.“
Zuschauer wird bei den bevorstehenden Sondierungen neben der Linken übrigens auch die AfD sein. Sie ist die einzige Partei, mit der grundsätzlich niemand regieren will. Und sie wird wohl auch nicht mehr stärkste Oppositionspartei sein. Diese Rolle wird wohl Union oder SPD zukommen.
Schwierige Verhandlungen: Regierung erst nach Weihnachten?
In der Regel dauert es nach einer Bundestagswahl ein bis drei Monate bis zur Vereidigung eines neuen Kabinetts. Bis Weihnachten war man fast immer fertig. Mit einer Ausnahme: Nach der letzten Wahl 2017 gab es eine beispiellose Hängepartie. Erst am 14. März - fast ein halbes Jahr nach dem Wahltermin - hatte Deutschland eine Regierung. Dass es sehr viel schneller gehen kann, haben Willy Brandt (SPD) 1969 und Helmut Kohl (CDU) 1983 gezeigt, die nur 24 Tage brauchten, um Koalitionen mit der FDP zu schmieden.
SPD, CDU, Grüne: Das sagen die Spitzenkandidaten Scholz, Laschet und Baerbock zur Hochrechnung
Update, 26.09.21, 19:41 Uhr
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht angesichts der Zugewinne bei der Bundestagswahl einen Regierungsauftrag für seine Partei. „Dass wir jetzt die ersten Hochrechnungen haben, die zeigen, die SPD kriegt viel Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern, das ist ein Auftrag, dafür zu sorgen, dass all das, was in dieser Wahl besprochen wurde und was wir vorgeschlagen haben, auch umgesetzt wird“, sagte Scholz am Sonntagabend in Berlin.
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat unterdessen trotz der erheblichen Stimmenverluste für die CDU/CSU einen Anspruch zur Regierungsbildung angemeldet. Er werde alles daran setzen, "eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden", sagte der CDU-Vorsitzend. Es brauche jetzt eine "Zukunftskoalition", fügte er offenbar mit Blick auf ein mögliches Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP hinzu. Bundeskanzler werde derjenige, "dem es gelingt, Gegensätze zu verbinden".
Die Grünen haben trotz des eher mageren Abscheidens bei der Bundestagswahl am Sonntag den Anspruch erhoben, künftig politische Verantwortung zu übernehmen. "Diesmal hat es noch nicht gereicht", sagte Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit Blick auf ihr ursprüngliches Ziel, die künftige Regierung anzuführen. "Aber wir haben einen Auftrag für die Zukunft. Diesen Auftrag gehen wir jetzt beherzt an."
Was ist der Südschleswigsche Wählerverband (SSW)? – Bundestagswahl 2021
Update, 26.09.21, 19:26 Uhr
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) hat bei der Bundestagswahl 2021 so viele Stimmen geholt, dass er einen Sitz im Bundestag bekommen könnte. Für den SSW gilt die Fünf-Prozent-Hürde als Minderheitenvertretung nicht. Doch wofür steht SSW und wer steckt hinter der Partei?
Aktuelle Hochrechnung zur Bundestagswahl - so viel Prozent haben die Parteien jetzt
Update, 26.09.21, 19:16 Uhr
- SPD: 24,9
- CDU/CSU: 24,7
- Grüne: 14,6
- FDP: 11,7
- Linke: 5,0
- AfD: 11,1
- Sonstige: 8,0
Erste Hochrechnung der ARD: So sieht das Ergebnis Stand 18:45 Uhr aus
Update, 26.09.21, 18:45 Uhr
- SPD: 24,9
- CDU/CSU: 24,7
- Grüne: 14,8
- FDP: 11,2
- Linke: 5,0
- AfD: 11,3
- Sonstige: 8,1
Sitzverteilung im Bundestag - So viele Mandate haben SPD, CDU, Grüne und Co. laut Hochrechnung
Update, 26.09.21, 18.45 Uhr
Wie ist die Sitzverteilung im Bundestag nach den jüngsten Prognosen zur Bundestagswahl 2021? Daraus ergibt sich nach den Prognosen der beiden Sender folgende Sitzverteilung im neuen Bundestag - So viele Mandate haben die jeweiligen Parteien:
- SPD: 197
- CDU/CSU: 198
- Grüne: 117
- FDP: 88
- Linke: 40
- AfD: 89
- SSW: 1
Prognosen zu Ergebnissen der Bundestagswahl - Welche Partei holt wie viel Prozent?
Update, 26.09.21, 18.19 Uhr
Bei der Bundestagswahl liefern sich CDU/CSU und SPD das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach den Prognosen von ARD und ZDF um 18 Uhr liegen Union und Sozialdemokraten fast gleichauf vor Grünen und FDP. Der Linken droht ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde.
Die SPD kommt demnach auf 25 bis 26 Prozent, die Union auf 24 bis 25 Prozent. Für die Grünen entschieden sich 14,5 bis 15 Prozent, für die FDP 11 bis 12 Prozent. Die AfD holt 10 bis 11 Prozent. Die Linke liegt bei 5 Prozent.
Prognose zur Bundestagswahl: Aktuelle Hochrechnung der Ergebnisse für SPD, CDU, Grüne & Co.
Update, 26.09.21, 18 Uhr
- SPD: 26
- CDU: 24
- Grüne: 14,5
- FDP: 12
- Linke: 5
- AfD: 10
- Sonstige: 8,5
Prognose der Wahlergebnisse bei Twitter – Wahlmanipulation durch Hubert Aiwanger (Freie Wähler)?
Update, 26.09.21, 17.07 Uhr
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat nach Angaben der CSU noch vor Schließung der Wahllokale Ergebnisse für seine Partei aus Prognosen für die Bundestagswahl veröffentlicht. CSU-Generalsekretär Markus Blume veröffentlichte am Sonntag bei Twitter den Auszug eines zwischenzeitlich offenbar gelöschten Tweets von Aiwanger, in dem dieser aus einer Prognose der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF zitiert und dies mit einem Wahlaufruf für die Freien Wähler verbunden haben soll.
Blume schrieb: "Hubert Aiwanger verbreitet vor 18 Uhr Prognoseergebnisse und verbindet sie mit einem Wahlaufruf. Ein unglaublicher Fall von Wahlmanipulation und Wählerbeeinflussung." Dieses Vorgehen sei zutiefst undemokratisch und müsse Konsequenzen haben, schrieb der CSU-Generalsekretär über den Koalitionspartner seiner Partei in Bayern.
Nach dem Bundeswahlgesetz ist das Veröffentlichen von Wählerbefragungen vor der Schließung der Wahllokale eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann. Wahlforscherinnen und Wahlforscher machen bei Bundestags- und Landtagswahlen Wählerbefragungen, aus denen sie dann ihre Prognosen erstellen. Diese werden ab 18 Uhr an Wahltagen veröffentlicht, erste Hochrechnungen auf Grundlage tatsächlicher Stimmabgaben folgen erst später.
So schneiden SPD, FDP, AfD, CDU, Grüne und Linke heute bei der Bundestagswahl ab
Update, 26.09.21, 16.11 Uhr
In den letzten Umfragen führt in diesem Jahr die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz knapp vor der Union mit ihrem Kandidaten Armin Laschet (CDU). Deutlich dahinter lagen die Grünen mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Die FDP strebt erneut ein zweistelliges Ergebnis an. Erstmals seit 1957 könnte eine Dreierkoalition nötig sein, um die nötige Mehrheit zu erreichen.
Die AfD steht vor ihrem Wiedereinzug in den Bundestag. Die Linke dürfte den Umfragen zufolge an Stimmen einbüßen, aber wieder im Parlament vertreten sein.
Wie hoch ist die aktuelle Wahlbeteiligung bundesweit?
Update, 26.09.21, 15.46 Uhr
Wie hoch ist die bundesweite Wahlbeteiligung aktuelle bei der Bundestagswahl 2021? Bisher haben heute bis zum frühen Nachmittag weniger Wählerinnen und Wähler als vor vier Jahren ihre Stimme abgegeben. Bis 14 Uhr wählten bundesweit 36,5 Prozent der Wahlberechtigten, wie der Bundeswahlleiter mitteilte. Das waren 4,6 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Die Stimmen der Briefwähler sind dabei aber nicht berücksichtigt. Insgesamt sind 60,4 Millionen Wahlberechtigte zur Wahl aufgerufen. Insgesamt stehen 47 Parteien zur Wahl - so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. Gewählt wird in 299 Wahlkreisen.
So steht es um CDU, SPD, Grüne und Co. in Südwesten bei der Bundestagswahl
Update, 26.09.2021, 11:48 Uhr
CDU verliert weiter Stimmen: Die CDU erreichte bei der Bundestagswahl vor vier Jahren im Südwesten 34,4 Prozent - das war schon Negativrekord. Bei Umfragewerten zwischen 22 und 23 Prozent im Bund ist ein weiterer Absturz wohl kaum vermeidbar. Es wäre der nächste Tiefschlag nach der klaren Niederlage gegen die Grünen bei der Landtagswahl im März. Ganz schlimm würde es, wenn dann auch noch eine Reihe der 38 Direktmandate verloren ginge, zum Beispiel in Stuttgart oder Freiburg. „Da hilft nur noch beten“, sagt ein Landesvorstandsmitglied.
SPD gewinnt Stimmen: Die Landes-SPD sieht sich dank Olaf Scholz im Aufwind. Vor vier Jahren war sie auf ihr schlechtestes Ergebnis jemals abgerutscht: 16,4 Prozent. Das dürfte sie überbieten, die Umfragen sehen die SPD im Bund im Schnitt bei 25 Prozent.
Grüne weiter über Bundesdurchschnitt: Die Südwest-Grünen hoffen auf ein dickes Plus im Vergleich zum letzten Mal, auch wenn sich der Traum vom Kanzleramt mit Annalena Baerbock eher nicht realisieren wird. 2017 schafften sie 13,5 Prozent und damit 4,6 Punkte mehr als die Bundespartei. Da die Grünen in Umfragen diesmal bei 15 Prozent liegen, dürfte es die Partei im Südwesten noch höher hinaus tragen.
FDP könnte leicht zulegen: Auch die FDP lag vor vier Jahren in ihrem Stammland mit 12,7 Prozent zwei Punkte über der Bundespartei, auch hier könnte es etwas mehr werden.
AfD könnte Stimmen verlieren: Die AfD erreichte im Südwesten 12,2 Prozent und war damit etwas schwächer als auf Bundesebene.
Linke knapp an Fünf-Prozent-Hürde: Die Linke schaffte hier 6,4 Prozent und damit deutlich weniger als im Bund. Bei beiden könnte es laut Umfragen etwas bergab gehen.
Wahlsieg für AfD in Sachsen laut Umfrage zur Bundestagswahl möglich
Update, 26.09.2021, 11:29 Uhr
In Sachsen werden der AfD auch bei der Bundestagswahl 2021 erneut Chancen auf einen Sieg eingeräumt. Eine Woche vor der Bundestagswahl erhob eine Insa-Umfrage folgende Ergebnisse (in Prozent):
- AfD 26
- CDU 18
- SPD 18
- Linke 11
- FDP 11
- Grüne 8
Erste Ergebnisse der Umfragen - Enges Rennen im Kanzler-TV-Triell
Bereits beim ersten TV-Triell und direkt im Anschluss haben Umfragen gezeigt, wie die Kanzlerkandidaten und die Kandidatin abgeschnitten haben. Als Olaf Scholz (SPD), Armin Laschet (CDU) und Annalena Baerbock (Grüne) ins Rennen gingen, hatten wenige ein so enges Rennen erwartet. Schnell gewann Baerbock in den Umfragen an Stimmen und Laschet schien kurzzeitig gar abgehängt. Scholz erhielt entgegen dem zuletzt schlechten Abschneiden seiner Partei deutlichen Zuspruch. Doch wie sieht es aktuell aus? Wer war der Gewinner der TV-Trielle? Wie schneiden Scholz, Laschet und Baerbock jetzt ab und wie viel Prozent könnten sie holen?
Welche Partei soll ich am Sonntag wählen? Hier geht es zum Wahlomat
Welche Partei vertritt meine Interessen? Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) zur Bundestagswahl 2021 kann bei der Beantwortung dieser Frage helfen. Es gibt allerdings auch alternative Tools.
Deutschland nach der Bundestagswahl 2021 - Diese Koalitionen sind möglich
Wer mit wem? Acht Varianten, wie Deutschland künftig regiert werden kann, stellen wir hier vor. Selten erschienen vor einer Bundestagswahl so viele verschiedene Bündnisse möglich wie in diesem Jahr. Wir haben mögliche Konstellationen unter die Lupe genommen. Wer käme miteinander klar – und wo lauert politischer Sprengstoff?
Landtagswahl in MV, Volksentscheid und Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin
Alle Infos und Ergebnisse zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, dem Volksentscheid in Berlin zum Thema Mieten und Wohnen sowie zur Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin unter den vorstehenden Links bei unserem Partnerportal moz.de.