Der Ausbau der Windkraft an Land geht in Deutschland nach wie vor nur stockend voran. Im ersten Quartal 2022 nahm die Zahl neu genehmigter Windräder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar ab. Auch die Zahl der Windräder, die an Land in Betrieb gingen, sank nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie, von denen die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
So wurden im ersten Quartal bundesweit nur 204 Windräder genehmigt, die aber noch nicht in Betrieb sind. Das waren nach den vorläufigen Zahlen fast 14 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die meisten Windräder wurden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen genehmigt. Ans Netz kamen die meisten Windräder in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg – in Bayern war es kein einziges.
Die Branche fordert mehr Flächen und schnellere Genehmigungen
Der Bundesverband Windenergie sprach von einem gefährlichen Signal. Um die Ziele zu erreichen, brauche es mehr Flächen und schnellere Genehmigungen. „Der Aufwärtstrend, den wir seit dem vergangenen Jahr erlebt haben, verliert im ersten Quartal 2022 deutlich an Tempo“, sagte Verbandspräsident Hermann Albers.
Erst vergangenen Mittwoch hatte das Bundeskabinett ein von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegtes umfangreiches Gesetzespaket („Osterpaket“) auf den Weg gebracht, um den Ausbau des Ökostroms massiv voranzubringen. Energieverbände kritisierten die Pläne jedoch als unzureichend.