Um heute Abend das vor der Saison schwer vorstellbare zu erreichen, benötigen die Köpenicker, die sieben Punkte auf den Relegationsplatz Vorsprung haben, einen Sieg gegen das Schlusslicht SC Paderborn. Dann sind die letzten theoretischen Zweifel beseitigt. Gleichwohl bleibt Fischer vorsichtig. "Wahrscheinlich ist noch gar nichts. Rechnerisch ist nichts entschieden."
Nicht auf Schützenhilfe warten
Einen Atemzug später gibt sich der Coach aber kämpferisch: "Auf Mittwoch zu warten, ist nicht der richtige Weg. Entsprechend gehen wir dieses Spiel an." Übersetzt heißt das: Fischer will gegen die Ostwestfalen unbedingt gewinnen und nicht auf die Schützenhilfe des FC Bayern gegen Bremen und von RB Leipzig gegen Düsseldorf warten.
Um sich nach dem 2:1-Erfolg in Köln (Fischer: "Das hat die Mannschaft toll gemacht, ist aber schon wieder vorbei."), optimal auf die Partie vorzubereiten, haben sich die Spieler am Sonntag in Bad Saarow erholt. "Es war wichtig, dass wir Ruhe hatten. Das Team hat gut regeneriert und von besten Bedingungen profitiert", resümierte Fischer den Kurztrip an den Scharmützelsee.
Nun gilt es für den 56. Bundesligisten, den letzten Schritt zu machen, um sich eine weitere Spielzeit im Oberhaus zu sichern. Ein Schritt, der nicht immer leicht ist, wie die Unioner aus eigener Erfahrung wissen. In der Vorsaison vergaben sie einige Matchbälle, ehe der Aufstieg in der Relegation gegen den VfB Stuttgart auf den letzten Drücker gelang.
Ganz Unrecht hat Fischer also nicht mit seiner Vorsicht. Zudem ist Paderborn kein Lieblingsgegner für die Eisernen. In den vergangenen vier Heimpartien gab es nur einen Punkt. Und in der Aufstiegssaison setzte es im Heimspiel gegen Paderborn eine 1:3-Pleite. Und SCP-Trainer Baumgart "wird uns das Leben schwer machen wollen", versichert Fischer. Womit er nicht Unrecht hat, denn der Ex-Unioner, der seinen Lebensmittelpunkt immer noch in Köpenick hat, will mit seiner Elf, "die Saison erhobenen Hauptes zu Ende bringen".
Normalerweise würden die Fans ja die Alte Försterei zum Beben bringen, wenn ihre Lieblinge gegen Paderborn gewinnen. "Dank" Corona fällt das aus. Gleichwohl sieht Medienchef Christian Arbeit "keine Veranlassung zu glauben, dass da etwas außergewöhnliches passieren wird". Etwa singende Fans an der Waldseite, wie im vergangenen Heimspiel. Stattdessen setzt Arbeit auf die Geselligkeit der Union-Anhänger, sich die wichtige Partie gemeinsam "bei einem Bier anzusehen und zu feiern." Am liebsten eine Sensation.

Der Klassenerhalt ist geschafft, wenn ...

... Union die Partie gegen Paderborn gewinnt.

... Union unentschieden spielt und gleichzeitig Düsseldorf in Leipzig sowie Bremen in München unentschieden spielen oder verlieren.

... Union unterliegt und gleichzeitig Düsseldorf in Leipzig sowie Bremen in München verlieren. red